Der Tod ist hellwach

Gedicht zum Thema Dunkelheit

von  GastIltis


Der Tod sucht viele seiner Kunden

sehr häufig unter Moribunden.

Nimmt flink sich Hochseilakrobaten,

gelegentlich auch Potentaten.


Dort allermeistens kaum die rechten,

im Zweifelsfall nicht mal die echten,

oft Höhlen- oder Tiefseetaucher

und höllisch gerne Kettenraucher.


Er greift die Unvermittelbaren

und die, die Steuermittel sparen,

schreckt nicht vor Überheblichen

zurück. Nur jene, die verblichen,


verblasst, verstockt, vermodert scheinen,

die lässt er aus. Mit sich im Reinen,

begibt er sich ins Frontgetümmel,

vorn blitzt es, hinten strahlt der Himmel,


die Welt kann besser oder schlechter

gestellt sein. Oder auch gerechter.

Der Tod wird seine Kunden finden:

die Lahmen, Stummen, Tauben, Blinden.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Drita, Teolein, plotzn, AlmaMarieSchneider, Jo-W., Tula, AZU20, diestelzie, Didi.Costaire, Moja, tueichler, Taina, TassoTuwas, franky, AchterZwerg.
Er bleibt weg!

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (27.09.22, 07:08)
Der Tod wird seine Kunden finden:

die Lahmen, Stummen, Tauben, Blinden.
Genau, lieber Gil,

einen Lockdown soll es angeblich ja nicht mehr geben ... ;)

Herzliche Grüße
der8.

 GastIltis meinte dazu am 27.09.22 um 13:42:
Danke Achter,
das mit dem Lockdown glaube ich fast schon. Aber die täglichen Podcasts sind es, die mir fehlen werden, vor allem, weil ich immer noch nicht weiß, was der Begriff eigentlich zu bedeuten hat. Das Unwissen werde ich wohl mit … na du weißt schon.
Liebe Grüße von Gil.

 AngelWings antwortete darauf am 27.09.22 um 17:44:
Podcast, ist eine höre aufnahme, die bei YouTube oder Stream beliebt sind, wo Geschichten, Film oder einfach Themen auf griffen werden.

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 27.09.22 um 19:27:
Mach dir nix draus, Gil.
Ich hab anfangs gedacht, es hieße Godcast, was mich mit unchristlichem Eifer erfüllte ...

 GastIltis äußerte darauf am 27.09.22 um 20:00:
Ach YouTube kommt mir bekannt vor, hat mit Zahncreme zu tun ist ab und zu bei Bosbach Drogenkette vergriffen.

 TassoTuwas (27.09.22, 09:50)
Hallo Gil,

der Tod rafft auch die Dichter hin
die viel vom Leben schreiben
Schreiben macht halt keinen Sinn
auch davon wird nichts bleiben

Ausnahmen (also d. und i.)bestätigen die Regel  :D !

Herzliche Grüße
TT

 GastIltis ergänzte dazu am 27.09.22 um 13:53:
Hallo lieber Tasso! So ist es.

Man kennt fast alle Farbenkleckser,
auch musikalisch jeden Hexer,
den Hoffriseur, den Komödiant,
der Kunstpoet bleibt unerkannt!

Danke, wir bleiben noch, herzlich Gil.
Taina (39)
(27.09.22, 10:07)
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 GastIltis meinte dazu am 27.09.22 um 14:57:
Liebe Tanne,
das ist wohl so. Mein Nachbar hat mir gerade heute eine WhatsApp geschickt, wo der personifizierte Tod vor einem großen Berg mit Lebkuchen steht und „Igitt“ sagt. So unterschiedlich ist die Welt. Viele Kinder in der Welt wären begeistert.
Danke und liebe Grüße von Gil.
Taina (39) meinte dazu am 27.09.22 um 15:22:
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 Didi.Costaire (27.09.22, 12:32)
Hallo Gil,

nicht der Tod an sich, jedoch davon bei dir zu lesen, sagt mir durchaus zu.

Der Tod, der seine Kunden findet
und diese ewig an sich bindet,
begnügt sich nicht mit hohlen Reden
und nimmt am Ende wirklich jeden.

Herzliche Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 27.09.22 um 15:03:
Doch nicht etwa unter dem Motto:
es könnte das letzte Mal gewesen sein? Nein, lieber Dirk, so sehe ich dich und die Sache nicht. Ich freue mich mehr über gelungene humorvolle Verse, als über meine oft melancholisch gestimmten Zeilen. Da bist du mir doch um einiges voraus! Und mit deinen gereimten Kommentaren sowieso.
Danke und sei vielmals gegrüßt von Gil.

 AZU20 (27.09.22, 13:26)
Aber auch solche, die bis dahin gesund erschienen. LG

 GastIltis meinte dazu am 27.09.22 um 15:14:
Hallo Armin,
das ist der Unterschied zwischen einem Klippen- und dem Schippenspringer. Der (dem Tod) von der Schippe springt, legt oft nur eine kurze Distanz, aber einen bedeutenden Weg zurück. Fast wie bei der Mondlandung: "Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit."
Danke und viele Grüße von Gil.
Jo-W. (83)
(27.09.22, 16:33)
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 GastIltis meinte dazu am 27.09.22 um 17:44:
Danke Jo, das ist gut so!
Und die Freude ist ganz meinerseits. Dass uns der Herbst jetzt in Schach hält, verkraften wir noch mit Wohlbefinden. Ob es so bleibt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Wer altersmäßig den Herbst erreicht oder überschritten hat, sieht der Zukunft mit Zuversicht entgegen. Wie wir. Wir stehen noch nicht auf der Liste.
Herzlich grüßt dich dein Freund Gil.

 Tula (27.09.22, 23:59)
Hallo Gil

Gerechterweise könnte man auch reimen:

der Tod verschmäht gern böse Bengel,
doch seltener die Unschuldsengel.

LG
Tula

 GastIltis meinte dazu am 28.09.22 um 09:45:
Hallo Tula,
du weißt, was man mit solchen Aufzählungen alles tun kann. Da sind die Übergänge von einer Kategorie zur anderen meist ohnehin fließend. Der Friedensnobelpreisträger 1973 und Träger des Karlspreises der Stadt Aachen 1987 hatte dereinst zu Vietnam von sich gegeben: „Ich weigere mich zu glauben, dass eine viertklassige Macht wie Nordvietnam nicht an irgendeinem Punkt aufgeben muss." Aber immerhin: er lebt noch! Der Unschuldsengel.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (07.10.22, 18:25)
Servus Gil,

entschuldige die Verspätung meines Kommentar, die nicht einer zufälligen Begegnung mit Freunfd Hein geschuldet ist, sondern vielmehr einer zweiwöchigen Auszeit.

Der Tod ist wenig zimperlich,
zur Not nimmt er auch dich und mich.
Und müsste er sich noch entscheiden,
wen er zuerst nimmt von uns beiden,
lass ich den Vortritt gerne dir,
denn Höflichkeit ist eine Zier...

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 09.10.22 um 21:29:
Hallo Stefan,
Auszeit hin oder her! Sag mir lieber, wie im Land der Ahornblätter die Inflation liegt, nur aus Interesse. Aber du weißt, dass ich zäh bin. Ich wiege nach wie vor um die 72 Kilo bei einer Größe von etwa 1,75 m (ursprünglich ein cm mehr). Und ich bin immer noch einer der wenigen Patienten, die sich „fußläufig“ ihre Stents abholen. (Der Begriff ist nicht von mir, sondern vom Arzt in der Notaufnahme). Ansonsten wird das mit dem Vortritt wohl zwangsläufig so eintreten. Wenn auch nur ungern! Denn ich werde dir hoffentlich irgendwann fehlen!
Dennoch, sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn meinte dazu am 10.10.22 um 18:41:
Servus Gil,
über Inflation muss man sich bei zwei Wochen keine Gedanken machen, eher über den Wechselkurs bei schwächelndem Euro. Aber ich will nicht auf dem Niveau Deines Gedichtes jammern.
Und Du bleibst mir gefälligst noch ein paar Jahrzehnte erhalten, sonst müsste ich mal ein ernste Wörtchen mit Dir reden!
Liebe Grüße, Stefan
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