Die Lieben

Gesetz zum Thema Sensibilität

von  Terminator

Es gibt diese Art von Liebe, die gern als "Geilheit mit Blümchen" verspottet wird. So ergeht es der bloß erotischen Liebe, wenn sie romantisiert wird. Der erotisch Liebende erhöht seine Liebe zur vermeintlich Romantischen, und deshalb wird sie im Gegenzug abgewertet, und nicht als Liebe, sondern als bloße Begierde betrachtet.


Wenn es sich um die erotisch-romantische Liebe handelt, dann ist mehr als nur (höheres, zärtliches – bei bloßer Begierde nur wildes, tierisches) Begehren im Spiel. Der Wunsch nach körperlicher Vereinigung geht mit dem Wunsch nach seelischer Vereinigung einher; bloßer Sex wäre dem erotisch-romantisch Liebenden zuwider.


Die romantische Liebe kennt nur die seelische Vereinigung und erlebt diese so intensiv, dass nur die körperliche Nähe, aber nicht die körperliche Vereinigung angestrebt wird.


Die romantisch-platonische Liebe ist seelisch-geistiger Art. Hier wird es erst für mich interessant. Eine Umarmung oder das Händchenhalten wird auf dieser Stufe intensiver erlebt als der Sex beim Erotiker; der Körperkontakt ist flüchtig und symbolisiert die seelische Verbindung, wobei diese Art von Liebe hauptsächlich im geistigen Bereich stattfindet.


Die platonische Liebe ist die Königsdisziplin unter den Lieben. Sie ist auch als Liebe zur Idee möglich und erfordert nicht einmal die Existenz ihres Objekts (aber, selbstverständlich, das Sein). So ist meine Liebe zu meinen idealen Mädchen oder die Liebe des Mystikers zu Gott.


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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (28.09.22, 13:55)
Allerdings könnte es sein, dass die höchste Art der Liebe, die platonische Liebe, die ziemlich leidvollste ist, sonst könne man am Ende nicht zwischen platonischer Liebe und platonischer Illusion unterscheiden. Denn selbst für die platonische Liebe gilt das Gesetz des Senders und Empfängers, wenngleich hauptsächlich der Weg der Kommunikation über die geistigen Sphären zum Herzen erfolgt. 
Fraglich, wie eine eigene Vorstellung im Geiste über ein schönes Mädchen dem Absender, der gleichzeitig auch nicht Sendungsempfänger sein kann, eine Nachricht übermitteln kann und in Form der vorgestellten schönen Frau diese beantworten kann. 
Eine Vorstellung, dass es über unser Universum hinausreichende Kommunikation mit schönen Wesen gibt, ist das Versenden eines Gefühls in das eigene Universum der Vorstellungen und Wünsche, welches sich ebenfalls eines Paralleluniversum als Vorstellung bedienen kann. 
Daraus geschlussfolgert entsteht eine interessante Selbstliebe, der ein-und derselben Person, die der männliche Part den in derselben Person weiblichen Part kontaktiert. 
Da zwei getrennte Sphären der ein- und derselben Person miteinander hier kommunizieren, erscheint mir die platonische Liebe entweder als Selbstliebe in der Art, dass die männliche und weibliche Seite einander lieben, wenn kein Empfänger außerhalb der eigenen Person existiert, der die Kommunikation aufnehmen und hinreichend beantworten kann oder als Illusion.


Kommentar geändert am 28.09.2022 um 14:58 Uhr

 Teichhüpfer (19.11.22, 16:33)
Das ist unmöglich, meine Liebe.
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