Pervers? Oder schlimmer

Kriege waren immer pervers. Oder?

Wie gesittet es doch damals noch zuging, als abgezählte Bataillone in klar unterscheidbaren Uniformen auf einem Schlacht-Feld  aufeinander losstürmten – bei Sonnenuntergang war Pause, und der Feldherr, dem am Ende der Kampagne zu viele Soldaten weg geschossen worden waren, ging eine Zeitlang auf die Insel.

Heute provoziert man weltweite Flüchtlingsströme, destabilisiert die Rohstoff-Märkte, sabotiert das Internet oder unbewachte Gas-Pipelines, droht Millionen Menschen mit dem Tod des Verhungerns bzw. Erfrierens, lässt Dissidenten und deren Angehörige einzeln oder auch gemeinsam von Hochhäusern fallen, irgendwo in der Welt, die nirgendwo mehr Schutz bietet – vom angedrohten nuklearen Fall-Out ganz zu schweigen  -  und rund um die Uhr hat diese Kriegshatz ihr Stelldichein in den heiß laufenden Medien. Monatelang, womöglich Jahre.

Ist da die Vokabel „pervers“ noch angemessen? Oder hat die Menschheit auch in ihrer Spezial-Disziplin „Krieg“ wieder unerwartete Spitzenleistungen vollbracht?