Louvre - die Hinfahrt

Skizze zum Thema Fassade

von  Augustus

Menschen drängen sich nebeneinander in schon überfüllten Wagons. Es ist kaum freier Raum vorhanden. Die U-Bahn fährt los die Richtung Champs-Elysés Clemenceau. Keiner trägt eine Maske. U-Bahnen sind die heißen Corona-Hotspots. Husten, Pusten, Niesen, Geplapper verbreiten Corona tröpfchenweise auf engsten Raum. Die Herde von Menschen, die nah einander gegenüber stehen, dulden einander, dulden die Lage, dulden den überfüllten Wagon von Menschen. Es ist ein Übel, der täglich bemerkbar ist und damit schon zur Gewohnheit geworden. Dem Geimpften schenkt die Lage Sicherheit, den er ist geimpft, dem Ungeimpften macht sie nichts aus. Er verneint jegliche Virengefahr. Keiner lacht, die meisten sind still und warten darauf endlich austeigen zu können. Doch an der nächsten und der übernächsten Station steigen immer mehr Menschen ein. Schwrze Menschen sind in Paris sehr häufig anzutreffen. Zwielichtige Gestalten unter Schwarzen und Weißen kommen und gehen. Diebe versäumen es nicht sich unter die Herde zu mischen. Perfekte Gelegenheiten bieten sich für sie an, unbemerkt die eine oder andere fremde Wertsache aus der Jackentasche der Unvorsichtigen zu entnehmen. Diejenigen, die Sitzplätze ergattern konnten, sind die glücklichen Gewinner während der Fahrt in die Stadtmitte von Paris. Sie genießen wenig mehr Freiraum. Selbst Erkältete und an einer Erkältung Erkrankte tragen keine Maske. Mit gescheuerter weinroter Nase, die durch Viren aufgeschwollen und durch vehementes Naseputzen ihren aktuellen Zustand bekommen hat, einem halb geöffnetem, rissigen und spröden Mund, der sichtbare Rötungen aufweist und nach Luft schnappt, schleppt sich ein Frauenkörper, der im Sitz zusammenzusacken droht. Die Augen sind vernebelt, halb im Schlaf, halb wachsam kämpfen sie gegen die Müdigkeit an. So jemand darf in Paris frei rumfahren. Die Mitfahrer müssen selbst mit allem klarkommen und sich bestmöglich vor Viren schützen. Das ist die Freiheit, die der Staat ihnen gewährt. Die Menschen in Paris sind frei, zu entscheiden, wie sich vor den Viren schützen, wie sie es für am besten halten. Der unisichtbare Feind ist für sie nicht da, er ist nicht anwesend, solange er nicht gesehen werden kann. Doch jeder Einzelne von ihnen hofft, der Virus würde ihn verschonen, denn schon seit Wochen fahren sie hin und her mit der U-Bahn, ohne Anzeichen einer Ansteckung. Es scheint alles normal. Es scheint. Doch keiner ist sich wiederum sicher, alle sind wiederum angespannt. Sie suchen den Tag vor Corona zu leben und wissen es nicht, sie sind Mitten in Corona.  

Die mechanische Ansage spricht: Champs-Elysés Clemenceau. Als nächstes ist die U1 Richtung Palais Royal Museé du Louvre zu nehmen. Menschenmassen strömen ein in die U1. Sie alle wollen ins Louvre Museum, dem bedeutendsten Museum der Welt.     



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.10.22, 12:23)
Etwas sehr holprig ist "Die U-Bahn fährt los die Richtung Champs-Elysés Clemenceau",

ansonsten gerne gelesen.
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