Eitelkeit und Dankbarkeit

Gedanke zum Thema Eitelkeit

von  Diogenes

Eitelkeit stammt aus dem Gefühl, dass man nicht genügend geliebt wurde. Meine Eltern oder Freunde haben mich vieleicht nicht genügend geliebt, so hat mein inneres Kind negative Erfahrungen interpretiert. Um mich davon zu schützen, erzählte ich mir, dass ich niemanden brauche. So wurde ich oft undankbar gegenüber Menschen, die mich geliebt haben. Wenn die Eitelkeit mich verirrte, konnte ich niemanden, auch nicht mich selbst entschuldigen. Ein strenger Richter war ich.
Ich verstehe jetzt, warum ich mich so oft geschämt habe, um Hilfe zu bitten. Und warum die Eitelkeit der Menschen ihnen dazu bringt, mit Negativität auf Großzügigkeit zu reagieren. Eitelkeit ist die Illusion der Selbstgenügsamkeit. Wir können sie erst überwinden, wenn wir nicht mehr Liebe und Anerkennung von Anderen verlangen und stattdessen Liebe und Anerkennung anbieten. Indem ich meine Eitelkeit zerstöre, werde ich zur Dankbarkeit fähig und kann mein Leben unendlich verbessern. Unser wahres und schönes Ich kann sich erst äußern, wenn es nicht mehr durch das eitle Ego gestört wird.



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Kommentare zu diesem Text


 Hobbes (14.10.22, 12:48)
Guten Tag Diogenes,

wirklich sehr, sehr gut geschrieben!!

Gratuliiiere.

Beste Grüße

Peter
Taina (39)
(14.10.22, 14:48)
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 Hamlet (24.02.23, 00:16)
Hallo Diogenes, interessanter, hoffnungsvoller Text. Darauf werde ich mich auch mal fokussieren, wenn es willentlich möglich ist.

Ich hatte die Dankbarkeit immer mit Liebe in Verbindung gebracht und über folgenden Teufelskreislauf nachgedacht:
Bin ich undankbar, weil ich nicht liebe; oder kann ich nicht lieben, weil ich undankbar bin? 

Jedenfalls scheint es, dass man keinen Grund zur Dankbarkeit hat, wenn man nicht liebt. Denn nur die Liebe macht dankbar, ja wann liebt man denn, wenn nicht dann, wenn man dankbar ist.

Kommentar geändert am 24.02.2023 um 00:17 Uhr
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