'Ne Villanelle

Villanelle zum Thema Eigene Welt

von  Didi.Costaire

Ich reite nicht auf jeder neuen Welle

und bin zuweilen regelrecht verrückt:

Zu gerne schreibe ich 'ne Villanelle.

 

Dann singe ich das Lied von der Forelle,

obwohl es mich im Innersten bedrückt.

Ich reite nicht auf jeder neuen Welle.

 

Es gibt doch mehr als nur das Aktuelle.

Antikes ist es, was mein Herz verzückt.

Zu gerne schreibe ich 'ne Villanelle.

 

Die wirkt sprichwörtlich oll wie die Kamelle,

nach der man sich beim Karneval noch bückt.

Ich reite nicht auf jeder neuen Welle.

 

Wo Federn sind, sind unweit Federbälle.

Begriffe werden leichthin ausgeschmückt.

Zu gerne schreibe ich 'ne Villanelle.

 

Nun hoffe ich jedoch auf alle Fälle,

die Zweireimschreiberei sei mir geglückt.

Ich reite nicht auf jeder neuen Welle.

Zu gerne schreibe ich 'ne Villanelle.



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (20.10.22, 06:47)
Dann bist du bestimmt auch einer jener Raren, die grundsätzlich nur d a s  kaufen, was auf dem Einkaufszettel steht, nä?

Eins sag ich dir jetzt einmal auf die Schnelle:
"o Didi, ick bewunder dir. Entzückt!"

:)

 Didi.Costaire meinte dazu am 20.10.22 um 12:29:
Hallo Achter,

da hast du mich ja ertappt...

Es stimmt, dass ich bei meinem Einkaufszettel bleibe,
obwohl ich dafür keine Villanelle schreibe.
Sonst würde ich ja alles mehrfach kaufen
und bald inmitten all des Zeugs ersaufen...

Danke und schöne Grüße,
Dirk

 harzgebirgler (20.10.22, 10:39)
hallo dirk,

das hast du wirklich bravourös gemeistert
und mich damit, chapeau, durchaus begeistert!  :)

beste grüße
henning

 Didi.Costaire antwortete darauf am 20.10.22 um 12:39:
Hallo Henning,

ich danke dir für deine warmen Worte.
So'n Lob ist doch die Sahne auf der Torte.

Schöne Grüße,
Dirk

 Quoth (20.10.22, 10:39)
Es gibt doch mehr als nur das Aktuelle.

Antikes ist es, was mein Herz verzückt.
Besonders in diesem Punkt bin ich mit Dir ganz einer Meinung! Gruß Quoth

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 20.10.22 um 12:51:
Danke Quoth,

das freut mich sehr. Ich danke dir fürs Quoten und Kommentieren!

Schöne Grüße,
Dirk
Agnete (66)
(20.10.22, 11:12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire äußerte darauf am 20.10.22 um 13:01:
Danke Agnete,

ich hatte mich selbst schon gefragt, was mich geritten hat. So wie von dir beschrieben klingt es besser.

Schöne Grüße,
Dirk
Teolein (70)
(20.10.22, 14:29)
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 Didi.Costaire ergänzte dazu am 20.10.22 um 18:59:
Hallo Teolein,

Villanellen kenne ich schon richtig lange, da sie hier zu den Genres gehören und ich mittlerweile fast fünfzehn Jahre auf dieser Platform mein Unwesen treibe. Aber auch ich kenne vieles noch nicht. Diese Woche habe ich gerade zum ersten Mal eine Kyrielle gelesen. Sachen gibt's...

Danke für deine Worte
und herzliche Grüße,
Dirk

 TassoTuwas (20.10.22, 14:30)
Hallo Dirk,

sone Villanelle
schreibt keiner auf die Schnelle
denn da muss man ganz viel denken
drum werd ich mir das Villanelleschreiben schenken

mit vorzüglicher Hochachtung
TT

 Didi.Costaire meinte dazu am 20.10.22 um 19:24:
Hallo Tasso!

Ich empfehle dir das Clerihew.
schreibst du am liebsten ein Gedicht im Nu.
Es sieht so aus wie unsre beiden Kommentare
und ist für Schnelldenker das Wahre.

Danke und schöne Grüße,
Dirk

 plotzn (21.10.22, 16:25)
Servus Dirk,

mit einem geschickten Selbstbezug und modernem Anstrich wirkt die aus der Mode gekommene Vilanelle bei Dir wieder taufrisch.

Liebe Grüße
Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 21.10.22 um 17:33:
Hallo Stefan,

das freut mich sehr, insbesondere deshalb, da ich das Gedicht selbst schon vor vier Jahren verfasst und nun mal aus der Schublade gezogen habe. 🫠

Danke für deine Zeilen
und liebe Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 25.10.22 um 15:40:
Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, lieber Dirk!

Es ist ein sanftes Spiel der Nacht

Es ist ein sanftes Spiel der Nacht,
in der der Mond am Himmel scheint,
als ob er den Moment bewacht,

den wir gescherzt, geliebt, gelacht.
In dem wir um die Zeit geweint,
die sie uns raubt wie jede Nacht.

Wir haben nicht an uns gedacht,
und nicht daran, wie wir vereint
das eigne Dasein unbewacht

fast wie im dunklen Rausch verbracht.
Die Zeit, die Zeit ist unser Feind,
der Feind des Lichts, ein Freund der Nacht.

Wir lebten hin, so sanft, so sacht
dass man nur noch zu träumen meint,
als sei von Blüten man bewacht,

die wispern: Haltet ein, gebt Acht!
Bedenkt, wer es im Traum verneint,
der will noch diese eine Nacht,
die uns, die Zeit, den Traum bewacht.


Herzlich grüßt dich Gil.

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.10.22 um 19:43:
Herzlichen Dank für deine villanellen Verse, Gil!

Das hier von dir beschriebne Spiel der Nacht
klingt himmlisch und beiweitem angenehmer
als jenes allbekannte Spiel der Macht
der auf dem Erdenrund gefangnen Krämer.

Liebe Grüße,
Dirk
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