Schicksalztränen

Fatras zum Thema Zerrissenheit

von  FrankReich

Im Winter wachsen keine Eiben
bis in ein leergeträumtes Grab.

Im Winter wachsen keine Eiben
vor blind gedachte Fensterscheiben,
auch kann ein Mensch sein ganzes Hab
und Gut sich selbst nicht einverleiben.
Die Erben hält ein letztes Schreiben,
falls es sich anders nicht ergab,
vielleicht ein Leben lang auf Trab.
Wer krank ist, darf es lange bleiben,
wer nicht, greift sich den Wanderstab
und wird tot auf dem Wasser treiben,
bis in ein leergeträumtes Grab.




Anmerkung von FrankReich:

Gewidmet.

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Kommentare zu diesem Text


 lugarex (28.10.22, 12:57)
Eibe habe ich bei dem Törchen im Garten vor dem Haus und bei der Rückkehr Heim erweckt immer noch den alten Graus!

Hopp ins weekend Luga

 FrankReich meinte dazu am 28.10.22 um 13:16:
Ja schade, die Eibe versagt ihren Dienst immer öfter. 🤔

Ciao, Frank

 Tula (28.10.22, 22:07)
Hallo
ein Rilkesche Variante des Fatras  ;)

LG
Tula

 FrankReich antwortete darauf am 29.10.22 um 20:58:
Danke, aber eigentlich hatte ich es mehr auf Celan abgesehen. 🤔

Ciao, Frank

 Tula schrieb daraufhin am 29.10.22 um 21:19:
Hallo Frank
Das liegt wahrscheinlich am auch für Rilke typischen Versmaß. Und vor allem:

Wer krank ist, darf es lange bleiben,
...
und wird tot auf dem Wasser treiben


Eigentlich ja ganz 'normale Reime' denen auch Rilke nicht widerstehen konnte  8-)

Ist ja auch nebensächlich

LG
Tula

 FrankReich äußerte darauf am 29.10.22 um 23:39:
Hi Tula,

okay, die Ähnlichkeit zu Rilkes "Herbsttag" war mir schon aufgefallen, da half der Tausch von "wird" und "darf" wohl wenig, ich hoffte aber, dass der Bewidmete über Wortwahl und Inhalt auch zu erkennen sei. 🤔

Ciao, Frank

 Moja (29.10.22, 18:19)
Wow!

 FrankReich ergänzte dazu am 29.10.22 um 21:05:
Danke, ich denke ja nicht, dass das an mir liegt, aber mit Fatras lässt sich ganz schön was reißen. 👋😂

Ciao, Frank
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