Herbstleben
Lyrischer Prosatext zum Thema Reinkarnation
von Regina
Kommentare zu diesem Text
Ich denke, etwas von uns könnte durch unsere Kinder weiter getragen werden - aber es gibt auch da keine Garantie. Reinkarnation wäre für den Einzelnen etwas Angenehmes, aber ich denke es würde die Entwicklung hemmen.
Zum Gang im eigenen Leben möchte ich zwei Texte zitieren.
Adalbert v. Chamisso schreibt am Ende seiner Reise um die Welt: "Die Verwandlungen des Insektes lassen sich auch an dem Menschen nachweisen, nur in umgekehrter Reihenfolge. Er hat in seiner Jugendperiode Flügel, die er später ablegt, um als Raupe vom Blatte zu zehren, auf welches er beschränkt wird."
Und, eines meiner Lieblingsgedichte zum Thema von Hesse, dass du mit Bestimmtheit kennst, ist Stufen.
Stufen
Zum Gang im eigenen Leben möchte ich zwei Texte zitieren.
Adalbert v. Chamisso schreibt am Ende seiner Reise um die Welt: "Die Verwandlungen des Insektes lassen sich auch an dem Menschen nachweisen, nur in umgekehrter Reihenfolge. Er hat in seiner Jugendperiode Flügel, die er später ablegt, um als Raupe vom Blatte zu zehren, auf welches er beschränkt wird."
Und, eines meiner Lieblingsgedichte zum Thema von Hesse, dass du mit Bestimmtheit kennst, ist Stufen.
Stufen
Hermann Hesse
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Danke, ja, das Hessegedicht sagt mir was.
ja, sie ist plausibel und schenkt Hoffnung. Ich halte mich offen.
LG
Ekki
LG
Ekki
Vielen Dank.
Ich wäre sehr dafür. L
Ich wäre seh dafür. LG
Ja, gut. Danke fürs Empfehlen.
Es ist das letzte Geheimnis, das der Mensch mit in den Tod nimmt und eine Glaubenssache, ob die Seele "danach" in einen neuen Körper wandert bzw. eine Art von Wiedergeburt erlebt oder ein Nichts folgt.
Ich persönlich kann mir vorstellen, dass es den Zirkel, wie du ihn sehr schön beschreibst, gibt, aber ich glaube nicht, dass der Mensch aus den vorigen Leben lernt und die Erfahrungen sich positiv auf das neue Leben auswirkt. Wie sollte es sonst erklärbar sein, dass der Mensch seit Menschengedenken nicht dazuzulernen scheint?
Die Menschheit steuert auf ein Endzeitszenario zu bzw. wir stecken im Grunde mittendrin ...
LG
Sigrun
Ich persönlich kann mir vorstellen, dass es den Zirkel, wie du ihn sehr schön beschreibst, gibt, aber ich glaube nicht, dass der Mensch aus den vorigen Leben lernt und die Erfahrungen sich positiv auf das neue Leben auswirkt. Wie sollte es sonst erklärbar sein, dass der Mensch seit Menschengedenken nicht dazuzulernen scheint?
Die Menschheit steuert auf ein Endzeitszenario zu bzw. wir stecken im Grunde mittendrin ...
LG
Sigrun
Danke für deinen Kommentar hier, wo du deine Sicht der Dinge folgerichtig darlegst. Ja, wir stecken in einem Endzeitszenario, liebe Sigrun
Da hat einmal jemand sämtliche Endzeitszenarien und Weltuntergangsprophezeiungen der letzten 2000 Jahre gesammelt: es waren über 1000. Macht das nicht skeptisch gegenüber der 1001.?
Da geht es aber mehr um den Ist-Zustand der gegenwärtigen Welt, nicht um Prophezeiungen.
Endzeit ist keine Prophezeiung? Die Zeit der Menschheit steuert auf ihr Ende zu, so habe ich es verstanden. Daß sie bereits zuende ist, kann man ja nicht gut behaupten, solange es uns noch gibt.
Daß auch das menschliche Leben in Zyklen (besser als "Zirkel") verlaufe, ist ein in der Antike gängiger Standpunkt. Hegel hat dagegen eingewendet, daß dies am Wesen des Geistes vorbeigehe, der das Vergangene bewahrt und sich auf diese Weise weiterentwickelt.
Der neugeborene Maikäfer ist eben nur die Wiederholung eines Maikäfers, das sprießende Veilchen die eines Veilchens - wir geistigen Wesen hingegen bauen auf dem Vergangenen Neues auf. Der Geist ist nicht zyklisch, Quantenphysik und Internet sind nicht bloß die Wiederholung eines Früheren. Wir Menschen, so sagt man, stehen auf den Schultern von Riesen.
Der neugeborene Maikäfer ist eben nur die Wiederholung eines Maikäfers, das sprießende Veilchen die eines Veilchens - wir geistigen Wesen hingegen bauen auf dem Vergangenen Neues auf. Der Geist ist nicht zyklisch, Quantenphysik und Internet sind nicht bloß die Wiederholung eines Früheren. Wir Menschen, so sagt man, stehen auf den Schultern von Riesen.
Hallo Graeculus
So ist es. Und es braucht ohnehin keine Reinkarnation. Wir haben 'Kultur', einschließlich ihrer eher negativen Auswüchse.
Unsere Beiträge hier werden schnell vergessen sein, auch die literarisch besten von ihnen. Später werden andere schreiben, 'Ähnliches', obwohl sie uns nie gelesen haben. Dennoch keine Wiederholung. Wir schreiben fürs jetzt und für uns, geben uns weiter, gedanklich und rein künstlerisch, Tag für Tag. Ein nicht enden wollender Zyklus von Zyklen von Zyklen ... insgesamt weben sie nach und nach und immer höher die Schultern des Riesens - Kultur.
LG
Tula
So ist es. Und es braucht ohnehin keine Reinkarnation. Wir haben 'Kultur', einschließlich ihrer eher negativen Auswüchse.
Unsere Beiträge hier werden schnell vergessen sein, auch die literarisch besten von ihnen. Später werden andere schreiben, 'Ähnliches', obwohl sie uns nie gelesen haben. Dennoch keine Wiederholung. Wir schreiben fürs jetzt und für uns, geben uns weiter, gedanklich und rein künstlerisch, Tag für Tag. Ein nicht enden wollender Zyklus von Zyklen von Zyklen ... insgesamt weben sie nach und nach und immer höher die Schultern des Riesens - Kultur.
LG
Tula
Antwort geändert am 03.11.2022 um 23:59 Uhr
Teolein (70)
(03.11.22, 18:45)
(03.11.22, 18:45)
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So ist es. die Weltlage ist die Realität, nicht die Prophezeiungen.
Mir scheint es plausibel, je länger ich lebe, um so mehr. Liebe Grüße