Engel backen Plätzchen

Gedicht zum Thema Liebe und Hoffnung

von  RainerMScholz

Ein Vogel zwitschert draußen

im Nebel,

in meinem Mund steckt ein Knebel,

dass ich nicht so schreie,

wenn das Blut fließt

bei meiner Mitternachtsweihe,

hier in der Wanne

im lauwarmen Wasser,

wenn das Rote gleich fließen wird

und mir die Welt verklärt.

Die Kacheln verrutschen,

ich will die Klinge lutschen

und das Messer schmecken;

Schatten kriechen aus den Ecken,

silberne Fische schmiegen

an mein Fleisch sich.

In meinem Herzen

tut es einen Stich

und ich springe

geknebelt, nackt und bloß

in den Schoß

der Frau, die ich liebe.

Gott sei Dank,

sie kam zur rechten Zeit.

Sie gibt mir Hiebe,

trocknet mich ab

und der Rest fällt durch die Siebe

der Barmherzigkeit.

Ich hab´ meine Liebste gemait.



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (19.11.22, 12:24)
"engel backen plätzchen''
- das ist ein schönes bild -
und macht bei einer mätzchen
naht gott, der ihn prompt schilt.

grüße vom harzer

 RainerMScholz meinte dazu am 24.11.22 um 15:12:
Sagte meine Oma,
wenn sich das Abendrot besonders schön färbte
im November.
Gruß + Dank,
R.
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