Gelobt sei J.C.

Tweet zum Thema Sehen/ nicht sehen

von  eiskimo

Gerade war bei mir fast so etwas wie Weihnachten. Direkt an der Tür. Ein weißhaariger  Mann wollte mir die Obdachlosen-Zeitung verkaufen. Ziemlich runtergekommen sah er aus. Ich hab sie genommen.

"Sie sind ein guter Mensch!" hat er mir darauf hin gesagt. Mit deutlichem Akzent und einigen Zahnlücken.

Einen Moment lang habe ich es geglaubt. Auch, weil er mich dabei sehr intensiv anschaute.  Aber ein guter Mensch, das wurde mir rasch klar, hätte diesen Mann herein gebeten. Ihm was Warmes zu trinken gegeben. Und ihn nicht nur mit drei Euro abgespeist.


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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(01.12.22, 13:42)
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 eiskimo meinte dazu am 01.12.22 um 18:01:
Ja, dann wird ihm ein bisschen warm. Und ich finde die Welt schon fast wieder in Ordnung.
Problem gelöst?
Taina (39) antwortete darauf am 01.12.22 um 18:59:
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 eiskimo schrieb daraufhin am 01.12.22 um 19:18:
Das wird so sein. Aber ich würde sie schon gern ein bisschen besser machen.

 Graeculus (01.12.22, 15:05)
Was gut ist, hängt ja auch von der Interessenlage des Mitmenschen ab. In der Stunde, die er mit Dir verplaudert hätte, hätte er vielleicht 20 weitere Euro an weiteren Haustüren erhalten können.
Wenn man am Bahnhof einem Bettler den erbetenen Euro gibt, will er nicht lange plaudern, sondern ist ruckzuck beim nächsten Kunden. Es muß ein Tagespensum geschafft werden.

 eiskimo äußerte darauf am 01.12.22 um 18:10:
Gewinnmaximierung der anderen Art... oder Bettelei als Business? 
Wir sollten uns schon unsere Empfindsamkeit für wahre Not erhalten, denke ich. Lieber mal auf eine "Masche" hereinfallen als die soziale Verantwortung nur noch an den Staat zu delegieren.
Taina (39) ergänzte dazu am 01.12.22 um 19:02:
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 Dieter_Rotmund (01.12.22, 15:33)
Und was geht es denn in diesen Arbeitslosenzeitungen?

 eiskimo meinte dazu am 01.12.22 um 17:56:
Was ich da erworben habe, das heißt "Querkopf - Selbsthilfe-Mitmachzeitung, Überregional-Kritisch" Thema in meinem Exemplar von Mai 22 "Aggressive Dynamik", unsere permanente Betriebsamkeit und Unruhe, die letztlich zu Krieg führt...
Das Blatt scheint mir schon lesenswert, erscheint in Köln.
Taina (39) meinte dazu am 01.12.22 um 19:04:
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 eiskimo meinte dazu am 01.12.22 um 19:14:
@taina
voll einverstanden. Ich finde es auch wichtig, dass a) Betroffene selbst sich da ein Sprachrohr schaffen, b) eine eigene, durchaus wissenwerte Wahrnehmung dieser Welt vermitteln
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