Zerfressen

Text

von  Xenia



Paranoia frisst Löcher in mein Hirn
Zersetzt mein Sein
Macht mich wirr
Macht mich weh
Beiße mir ins eigene Fleisch

Lass mich doch bitte
Lass mich doch
Bitte lass mich doch

Ich schmecke Blut und
Spucke Gesprächsfetzen aus
Von nebenan
Hinter dieser Tür

Reden sie über dich
Sie reden über dich
Sie reden
Sie hassen dich
Sie kommen
Gleich kommen sie und
Verletzen dich

Doch in Wahrheit
Verletzt mich niemand mehr
Als ich


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (05.12.22, 10:54)
Ein sehr eindrucksstarker Text über das wohl größte aller Probleme.

 Verlo meinte dazu am 05.12.22 um 19:32:
Ich frage mich, was das wohl größte aller Problem ist.

Gibt es das überhaupt? Ich meine, so wie du, Graeculus, es geschrieben hast: universell.

Nach meiner Auffassung ist das größte alle Probleme ein/das Kommunikationsproblem, im Mensch und zwischen Menschen und zwischen Lebewesen.

Mich überrascht der Text übrigens nicht. Ich hätte mich nur sehr gefreut, wäre auf die Stimmung von "Ruhepause" aufgebaut worden, hätte auf die Stimmung von "Ruhepause" aufgebaut werden können.

 LotharAtzert antwortete darauf am 06.12.22 um 13:02:
das größte aller Probleme
- bitte genauere Größenangabe, eventuell Maßeinheit etc.

(Bei der Bundeswehr flog ich als nichtanerkannter Kriegsdienstverweigerer einmal auf einem langen Marsch mit Sturmgepäck und G3 in den Matsch.
Oberleutnant: "Stehn Sie auf"
Ich: Ich kann nicht mehr ..."
O: Wer noch sagen kann "Ich kann nicht mehr" beweist mit dem Sagen, daß er sehr wohl noch kann. Aufstehen!"
 Ich erkannte damals, so halb noch im Wasser liegend, daß er Recht hatte und das war mir eine große Hilfe später bei weiteren Erkenntnissen. Aber gut, ich bin ein Mann und ihr Memmen wollt es erst noch werden. Na ich meins ja bloß gut mit euch, denn ... )
- will bloß zeigen, wo der Fehler steckt: das größte Problem ist immer das, was man als Subjekt hat. Sobald man das versteht, erwacht grenzenloses Mitgefühl mit allem, was lebt. Denn alles Dasein ist Leiden - wer hats gesagt?
Jedenfalls ein größtes Problem ist, sofern vorhanden, die Selbstverarsche. Ich danke meinem Peiniger.

Antwort geändert am 06.12.2022 um 13:28 Uhr

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 06.12.22 um 13:42:
Dem "sehr eindrucksstarker Text" schließe ich mich selbstverständlich an.

 Verlo äußerte darauf am 06.12.22 um 14:08:
LotharAtzert:

Ich danke meinem Peiniger.

Lothar, welche Empfehlung leitest du daraus für Xenia ab?

 LotharAtzert ergänzte dazu am 06.12.22 um 14:30:
Lothar, welche Empfehlung leitest du daraus für Xenia ab?
Ich empfehle grundsätzlich nichts und leite auch keine Abwässer in den Lebensfluß.

Xenia hat mich nicht gefragt, das ist der Punkt. Wo keine Frage, da ist auch keine Antwort sinnvoll. Jedenfalls keine andere, als die weiter oben  im Fingerzeig gegebene.
Superverlo, hast du denn den Eindruck, daß Xenia auf außerirdische Ableitungshilfe hofft?

Antwort geändert am 06.12.2022 um 14:33 Uhr

 Verlo meinte dazu am 06.12.22 um 14:36:
Gut, Lothar, das frage ich anders: Weshalb schreibst du unter diesen Text ein Erlebnis aus der Armee-Zeit?

 LotharAtzert meinte dazu am 06.12.22 um 14:53:
Das ist besser gefragt, weil ich jetzt nachdenken muß und antworte dir:
Am Anfang entschied Graeculus, daß es sich hier (bei dem Text) um das wohl größte aller Probleme handelt. Und das übersieht, daß wir alle das größte Problem in uns tragen.
Und jetzt tauchst du aus den Wassern des Unbewußten auf und fragst wiederum, was das größte Problem ist und das kann doch eigentlich nicht sein, daß man das größte Problem sucht und nicht in sich, sondern woanders sucht und ... nicht findet.
Auf die Armee ist geschissen ...

 Verlo meinte dazu am 06.12.22 um 15:29:
Dann laß uns, Lothar, zusammen auf die Armee scheißen!

 LotharAtzert meinte dazu am 06.12.22 um 15:34:
Na dann mal los.  :D

 Graeculus meinte dazu am 06.12.22 um 17:58:
Am Anfang entschied Graeculus, daß es sich hier (bei dem Text) um das wohl größte aller Probleme handelt. Und das übersieht, daß wir alle das größte Problem in uns tragen.

Das habe ich nicht übersehen, sondern gemeint. Exakt das.
So drückt es ja auch der Text am Schluß aus.

Anscheinend hat Xenia keine Neigung, mit uns über ihren Text zu sprechen; das sollte man akzeptieren.

 AchterZwerg (05.12.22, 19:26)
Hallo Xenia,
du schilderst eine Paranoia aus meiner Sicht sehr zutreffend.
Die zweite Versgruppe lässt mich vermuten, dass diese noch in einem weiteren Krankheitsbild gebettet liegt, beispielsweise einer Psychose.
(Natürlich kann dies alles ebenso harmloserer Natur sein ...)
In jedem Fall entsteht ein hoher Leidensdruck.

Liebe Grüße
der8.

 Verlo meinte dazu am 06.12.22 um 00:17:
Weil der unausgesprochene Konflikt sich zuspitzt, werden wir demnächst vermutlich lesen: 

Schneide mich ins eigne Fleisch

Schneide heraus eignes Fleisch

#

Oder:

Doch in Wahrheit
liebt mich niemand mehr
als ich.

#

Die Dynamik läßt sich nicht bremsen, aber in der Richtung verändern.

 LotharAtzert meinte dazu am 06.12.22 um 15:32:
Die Dynamik läßt sich nicht bremsen, aber in der Richtung verändern.
Das gilt nur fürs Flachland.

 AngelWings (05.12.22, 19:48)
Durch besteigt Misstrauen gekennzeichnet* Durch Persönlichkeiten und Wahnvorstellungen. 

Ja, wie gesagt wenn sein Name und Kommentare ließ, und da steht was dir nicht passt, oder nicht stimmt. 

Da  ist man nicht, gestört oder verrückt! Da ist eher der andere, gestört in sein leben. 

Der über mich Märchen erfinden, was gar nicht. stimmt.

 Saira (06.12.22, 08:42)
Wer unter einer paranoiden Persönlichkeitsstörung leidet, wird sich sehr wahrscheinlich in deinem ausdrucksstarken Text wiederfinden können.
 
LG
Saira
Taina (39)
(06.12.22, 10:36)
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 Verlo (06.12.22, 12:32)
Menschen über eine Seele: Paranoia, Paranoia, Psychose, Wahnvorstellungen, paranoiden Persönlichkeitsstörung.

Seele an Menschen: Sprecht nicht über mich, sondern mit mir, verstehst endlich, was ich mitteile seit langer Zeit!
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