Gibt es das Andere überhaupt?

Monolog zum Thema Gegensätze

von  LotharAtzert

Du brauchst ein Gegenüber, um dir deiner selbst bewußt zu werden.

Das lernen wir Sterngucker aus der Widder-Waage Achse, oder auch Wechselstrom/Gleichstrom.

 

Du brauchst ein Du für das Ich und des-halb, jawohl, des-halb, geht die Frage nach dem Ich an der Suche nach Antwort so gern vorbei (später benötigt das Herz vielleicht einen bye-pass, was nur plausibilisiert wird, doch unverstanden bleibt). Solange das nichtsubstantielle Ich eines Menschen aber nicht im Prinzip des Daseins erkannt wird, ist alles Intellektualisieren drumherum für die Katz.

 

Je mehr man die Frage nach der Ich-Substanz verdrängt, umso mehr muß ein nichthinterfragtes Du an seine Stelle treten. Ein Du, dem vom unselbständig Gebliebenen zuletzt Erlöserfähigkeiten zugesprochen werden (müssen). Und, wenn es diese nicht erfüllen kann, – man denke an den Waage-Geborenen John Lennon – manchmal sogar ermordet wird.



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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (21.12.22, 16:33)
Das war ja Johns Botschaft, dass alles Intellektualisieren für den Arsch ist, Lothar.

 LotharAtzert meinte dazu am 21.12.22 um 16:54:
Ich weiß. Aron.
Friede seiner Asche.

 Graeculus (21.12.22, 16:59)
Du brauchst ein Gegenüber, um dir deiner selbst bewußt zu werden.

Der gerade verstorbene Dieter Henrich hat den Nachweis, daß diese Annahme falsch ist, als wesentlichen Teil seines Lebenswerkes angesehen. Denn: ich brauche "a priori" ein Bewußtsein von mir selbst, um auch nur zu verstehen, daß der andere (und sei es ein Spiegel) sich auf mich bezieht.

 LotharAtzert antwortete darauf am 21.12.22 um 17:12:
Der gerade verstorbene Dieter Henrich hat den Nachweis, daß diese Annahme falsch ist, als wesentlichen Teil seines Lebenswerkes angesehen
... als "wesentlichen Teil seines Lebenswerkes" - Du erwartest hoffentlich nicht, daß ich in Ehrfurcht vor Dieter Heinrich erstarre? Kennt der mich ... überhaupt?

 Graeculus schrieb daraufhin am 21.12.22 um 17:15:
Ich erwarte gar nichts - nicht einmal, daß Du dich mit dem kurz wiedergegebenen Argument auseinandersetzt.

 LotharAtzert äußerte darauf am 21.12.22 um 17:26:
Na das letzte ist doch Ehrensache - das Bewußtsein (Causa formalis) ist nicht die Bewußtheit des zweiten Quadranten: wenn ich auf die heiße Herdplatte fasse, tuts weh und beim nächsten mal bin ich vorsichtiger/vernünftiger.
- Bewußtsein entsteht aber, wie gesagt, bei der Wahrnehmung, daß da etwas außer mir ist. Bewußtheit und Bewußtsein zu unterscheiden, ist ohne Kenntnis der vier Quadrantren kaum möglich.

 FrankReich ergänzte dazu am 21.12.22 um 18:14:
Die Frage ist aber doch, wie sich dieses Bewusstsein anregen lässt. Nehmen wir einmal den Fall der angeborenen absoluten Taubblindheit an, i. e. dass der eine fehlende Sinn nicht durch den anderen zu kompensieren ist. Ein solcher Mensch wäre doch dadurch auf andere angewiesen, auch zur weiteren Entwicklung seines Bewusstseins, insofern gebe ich Lothar recht, denn um das "a priori"-Bewusstsein zu aktivieren, benötigt es Dritte; um das eines im Normbereich angebundenen menschlichen Gehirns jedoch weiterzuentwickeln, nicht (unbedingt), solange es über die Fähigkeit der (Selbst)-Reflexion verfügt, falls aber nicht, wieso sollte es von Dritten des-halb mental automatisch abhängig sein? 🤔

Ciao, Frank

 Graeculus meinte dazu am 21.12.22 um 18:40:
Bewußtsein entsteht aber, wie gesagt, bei der Wahrnehmung, daß da etwas außer mir ist.

Meines Wissens, jedenfalls nach Ansicht von Kinderpsychologen trifft das auf Säuglinge nicht zu.

An Ralf:

Oh, für die weitere Entwicklung des Bewußtseins mag das durchaus gelten, daß dazu Du's erforderlich sind. Dieter Henrich, dessen Gedanken ich übrigens unmöglich in einem Satz wiedergeben kann, besteht nur darauf, daß der Primat dem Ich zukommt. Sein Argument scheint mir aber auch für Taubblinde zu gelten: sie müssen jede Erfahrung mit anderen auf sich beziehen können, also schon ein Ich sein.

 Terminator meinte dazu am 21.12.22 um 23:11:
Meint Henrich den Primat des Ich nur ontologisch (was a posteriori, nach der Selbsterkenntnis durch den anderen, ebenfalls erkannt wird), oder auch epistemologisch, sodass das Selbst-Bewusstsein möglich ist, ohne sich auf ein anderes Bewusstsein zu beziehen?

 Regina meinte dazu am 22.12.22 um 09:13:
Graeculus: Was die Säuglinge anbetrifft, hast du recht. Kinder nennen sich erst etwa ab dem dritten Lebensjahr "Ich". Dann kommt das Trotzalter, da sie merken, dass sie sich auch gegen den elterlichen Willen stellen können, mit dem sie zuvor sich als Einheit wahrnahmen. Da gibt es offensichtlich eine Entwicklung von der Wahrnehmung einer allumfassenden Einheit in die Dualität.

 LotharAtzert meinte dazu am 22.12.22 um 09:54:
Zu bedenken geben möchte ich, daß das Gegenüber auch ein Gegenstand sein kann, ein Objekt also. Wie gesagt, das Lernen durch Freude und Leid, mit der Entwicklung von Vernunft - niemand will leiden - ist das sechste (merkurische, 2. Quadrant)) Haus und nicht das siebente der Venus bzw. 3. Quadrant.
Da kann man mal sehen, um wieviel differenzierter ein Denken mit astrologischen Zuordnungen sein kann, denn ein Unterscheiden von Bewußtsein und Bewußtheit gibt es außerhalb der Rhythmenlehre meines Wissens nach nicht.

 LotharAtzert meinte dazu am 22.12.22 um 10:11:
Sobald ein Denker denkt, denkt er "über" etwas nach und ist sich üblicherweise seines Denkens nicht bewußt. Bin ich mir aber des Denkens als Vorgang bewußt, so kommt eine neue, umfassendere Dimension hinzu, die erst Bewußtsein zu nennen ist. Oder wie im Buddhismus: Denker, Gedachtes und der Vorgang des Denkens sind eins.
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