Leben im alten Rom

Tagebuch zum Thema Alltag

von  AlmaMarieSchneider

Die Münze


Vor über 2000 Jahren wurde ich in Rom geschlagen. Kaiser Marcus Aurel(ius) Severus Antoninus, später nannte ihn jeder Caracalla, regierte als Mitkaiser seines Vaters Septimus Severus.

Ich bin ein Silber Denar und da der Kaiser für mich verantwortlich war, trage ich sein Konterfei. Meine schöne Rückseite zeigt ihn verschleiert mit einer Trinkschale, die er über einen Altar hält. Ich bin die Erinnerung eines Versprechens, das er 198 n. Chr., als er zum Augustus ernannt wurde seinem Volk gegeben hat. Sein großes Anliegen: Thermen für alle römischen Bürger. Ja, die wollte er bauen.


So begann mein Lebensweg und wo er geendet hat? Na, 2001 n. Chr. bei einer Münzsammlerin. Sie hat sich einfach in mich verliebt, poliert mich hin und wieder sanft mit einem weichen Tuch, betrachtet mich und schiebt mich wieder in ihr Album.


Aber ich habe einen weiten Weg über viele Jahre hinter mir. Davon möchte ich euch erzählen.

Nach meiner Entstehung wurde ich als Sold an einen Zenturio ausbezahlt. Ich landete so in einem ledernen Säckchen, das aus dem Balg eines kleinen Tieres bestand und an den Extremitäten mit einer Kordel zusammengebunden war. Das Säckchen wurde am Gürtel befestigt und so bekam auch ich viel vom Leben mit, hörte ihre Gespräche.

Mein Zenturio, Marcus Julianus, gehörte zu den Wohlhabenden. Im Beutel befanden sich neben mir noch Sesterzen, Asse und noch ein paar Denare. Wir Denare waren am meisten wert. Die Goldwährung ausgenommen. Die hat man recht selten getroffen.


Marcus Julianus war ein paar Tage vom Dienst befreit und besuchte gerade seine Familie und traf, wie es üblich war Freunde. Es war Hochsommer in Rom und sein Freund Aulus beschwerte sich über den Gestank, der vom Tiber herauf zog. Die brütende Hitze hüllte die Stadt unter einer stickigen, stinkenden Glocke ein. Also zumindest ich stank nicht, denn das „Sprichwort“ von Vespasian galt und gilt natürlich heute wie damals: „ Pecunia non olet“ (Geld stinkt nicht).


Was lag näher als eine Therme zu besuchen, dort Freunde zu treffen und danach ein opulentes Mal das Coena, auch Cena (Abendessen, zwischen 15 und 16 Uhr) zu genießen. Danach hatte man den Abend für sich.

In der Therme trafen sie auf Claudius, Sohn aus reichem Hause und zu dritt machten sie sich auf dem Weg zu einer Gaststätte.

Sie suchten eine Caupona auf, eine Weinschenke in der man auch ein Essen bekam.

Wein kostete 1 Ass, für 2 Asse bekam man einen besseren Wein und für 4 Asse einen Falerner. Die Drei bestellten Falerner und ich blieb im Beutel. Erst ein mal.

Die Stimmung war gut und es ging hoch her. Auf einem Tisch tanzte ein Mädchen, vermutlich aus Syria. Marcus Julianus erinnerte sich an Syria, eine Provinz, besonders aber an Antiochia am Orontes, eine bedeutende und wilde Stadt. Dort pulsierte das Leben. 4 Legionen, darunter auch er, sicherten die Provinz gegen die Parther ab. Bei einem Scharmützel zog er sich damals auch eine schwere Verletzung zu.


Claudius stupste ihn an. Essen? Ach ja, sie bestellten fünf Gänge.

Käse, Fisch und Meeresfrüchte, etwas Fleisch vom Wildschwein, mit Bohnen, Getreidebällchen, Kohl und danach Obst.


Natürlich nahmen sie ihr Essen im Liegen ein und mit fortgeschrittener Stunde artete es wie meistens in einem Trinkgelage aus. Claudius lud alle ein und bezahlte. So blieb ich in meinem Säckchen.

Singend, grölend und schwankend machten sie sich auf den Heimweg. Ich wurde fast seekrank, wurde richtig mit meinen Mitmünzen durchgerüttelt.

Dann endlich Ruhe. Ich wurde im Säckchen über einen Hocker geworfen.








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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (21.12.22, 18:33)
Schön! So kann man Interesse an der und zugleich Kenntnisse über die Antike vermitteln.

Den Zenturio würde ich entweder konsequent mit den lateinischen Endungen vorstellen (Marcus Julianus) oder konsequent ohne diese (Marc Julian, wie Marc Aurel).

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 21.12.22 um 19:32:
Danke Graeculus. Ich werde Deinem Rat folgen.
und den Namen in Marcus Julianus ändern
Freue mich auch über Deine Empfehlung.

Herzlichst
Alma Marie

 EkkehartMittelberg (21.12.22, 18:35)
Hallo Alma Marie,

wir wissen viel von der offiziellen Politik der Römer, aber viel zu wenig aus dem Alltagsleben. Wie schön, dass du hilfst, diese Lücke zu füllen.

Weihnachtliche Grüße
Ekki

 Graeculus antwortete darauf am 21.12.22 um 18:42:
Sogar über ihre Speisekarte!

 AlmaMarieSchneider schrieb daraufhin am 21.12.22 um 20:33:
@ Ekki
Lieber Ekki,
ich versuche eine Reihe Geschichten aus dem römischen Alltag zu erzählen und freue mich, wenn sie gefallen.
Danke auch für Deine Empfehlung und ebenfalls weihnachtliche Grüße

Alma Marie


@Graeculus
Es gibt alte Überlieferungen von römischen Rezepten von ca.26 vor bis 30 nach Chr. Ich müsste da mal die Jahreszahlen genau recherchieren. Das gibt dann ein "Altrömisches Essen".

Antwort geändert am 21.12.2022 um 20:37 Uhr

 Graeculus äußerte darauf am 21.12.22 um 22:15:
Meinst Du die Rezepte des legendären Feinschmeckers M. Gavius (Apicius), der zur Zeit des Tiberius gelebt hat?
Ich bin kein großer Koch, stelle mir aber vor, daß es nicht ganz leicht sein wird, sie nachzukochen, weil sie keinerlei Mengenangaben enthalten. Einen Versuch wäre es dennoch wert.

 AlmaMarieSchneider ergänzte dazu am 21.12.22 um 22:52:
Ja auch. Er hat ja die meisten noch existierenden Rezepte aufgeschrieben.
Viele Würzen gibt es heute gar nicht mehr. Für Salz wurde z.B.: eine Fischsauce verwendet. Liquamen durfte wegen des Geruches nur außerhalb Roms hergestellt werden. In Vietnam gibt es noch solch eine Fischsauce als Würze, die der römischen Fischsauce sehr nahe kommt. Sie heißt Nuoc-Mam und wird fast für jedes Gericht verwendet. Ähnlich vermutlich im alten Rom. Die Mengen der Zutaten unterliegen dem individuellem Geschmack. Ich koche ja immer ohne Rezepte, so nach Gefühl.
Einen Versuch wäre es wirklich wert, da stimme ich zu.

Herzlichst
Alma Marie

 Graeculus meinte dazu am 21.12.22 um 22:59:
Diese Fischsauce (Garum) muß entsetzlich gestunken haben. Und wenn man die Berichte über seine Herstellung liest ...
Würde ich das einmal probieren? Sehr, sehr zögernd, aber letztlich wohl doch.
Daß es sowas auch in Vietnam gibt, wußte ich nicht.

Inzwischen suche ich die Ausgabe des Apicius in meinen Beständen - und finde sie nicht. Die Zahl meiner grauen Haare vermehrt sich minütlich.

 Graeculus meinte dazu am 21.12.22 um 23:04:
Jetzt habe ich sie gefunden, war hinter andere Bücher gerutscht. Haare, hört auf zu ergrauen!

 Graeculus meinte dazu am 21.12.22 um 23:05:
Ja auch.

Es gibt noch mehr davon?

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 21.12.22 um 23:14:
Denke ich doch. Es gibt auch Vereine, die nach alten römischen Rezepten kochen. Eintöpfe z. Beispiel.
Meine nächste Geschichte handelt von einer Schwangerschaft. Mal sehen, was die so gegessen haben und welche Ratschläge es da gab. Die Münze wird nämlich der Schwangeren als Geschenk gegeben.

Ein Lächeln
Alma Marie

 Graeculus meinte dazu am 21.12.22 um 23:22:
Ah, eine Fortsetzungsgeschichte. Sehr gut!

 Graeculus meinte dazu am 21.12.22 um 23:42:
Ich hoffe, Du treibst Deine Versuche mit der römischen Küche nicht so weit wie M. Gavius Apicius, über den Seneca schreibt:

Sein Ende zu kennen ist der Mühe wert. Als er hundert Millionen Sestertien an die Küche aufgewandt hatte, als er so viele Geschenke der Kaiser und die ungeheure Steuer des Kapitols durch Gelage um Gelage verschlungen hatte, da, von Schulden überwältigt, hat er zum erstenmal, gezwungenermaßen, seine Bilanz gemacht; daß ihm übrig sein werden zehn Millionen Sestertien, rechnete er aus, und als ob er in schlimmstem Hunger leben solle, wenn er mit zehn Millionen gelebt hätte, beendet er mit Gift sein Leben [ueneno uitam finuit].

(Seneca d.J.: Trostschrift an die Mutter Helvia X 9)

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 00:48:
So ein Heini  :D

Damals waren das 2,5 Millionen Denare und heute 20 Millionen Euro (sagt zumindest Wikipedia)

Nein, auf keinem Fall. Für ein Sommerfest aber eine gute Idee!. Römischer Eintopf.

Für mich kein ueneno uitam finuit. Wenn auch von Frauen bevorzugt.
Taina (39) meinte dazu am 22.12.22 um 08:24:
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 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 15:02:
Liebe Taina,

ich denke man würzte damals etwas anders. Ein Salzmangel war eventuell auch gegeben, es gab ja für das Volk keine Kühlschränke und haltbar machen war mit Salz möglich. Die Römer ernährten sich sehr einfach, hauptsächlich vegetarisch. Nur an Feiertagen gab es Fleisch.
Als Denar war "ich" in der Oberschicht unterwegs.
Aber es gab ja auch Diebe.
Ob Fische Meersalz speichern? 
Also ich salze einen Süßwasserfisch etwas mehr. Würze aber gerne mit Kräutern.
Danke für Deine Empfehlung und Deinen Kommentar.
Weihnachtliche Grüße
Alma Marie
Taina (39) meinte dazu am 22.12.22 um 15:52:
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 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 16:10:
Ja, stimmt. An die habe ich gar nicht gedacht.

:)

 Redux (21.12.22, 18:43)
In doppelter Hinsicht fasziniert mich der Text. Zum einen bekomme ich eine andere und ungewöhnliche Perspektive,  zum andern erhalte ich interessante geschichtliche Fakten. Und zudem wird mir bewusst,  wieviel vor meiner kleinen Zeitspanne geschah.....und wohl auch danach....geschehen wird

Kommentar geändert am 21.12.2022 um 18:45 Uhr

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 21.12.22 um 20:41:
Geschichte kann sehr aufregend sein und Rom und seine Menschen haben mich auch immer fasziniert.
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und Deine Empfehlung.

Weihnachtliche Grüße
Alma Marie
Teolein (70)
(21.12.22, 18:45)
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 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 21.12.22 um 22:56:
Grüß Dich Teolein,

ja, wertvoll aber flach  :D
Danke für Dein Kompliment und Deine Empfehlung.
Weihnachtliche Grüße
Alma Marie

 harzgebirgler (21.12.22, 19:16)
:) :) 
eine echt tolle antikenlektion -
weit bare münze mehr als bloß fiktion!

herzliche abendgrüße vom harzgebirgler

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 21.12.22 um 23:00:
Danke lieber Harzgebirgler.  Ein schönes Lob von Dir. Freue mich darüber und auch über Deine Empfehlung.

Auch herzliche Abendgrüße
Alma Marie
amalfi99 (69)
(21.12.22, 19:27)
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 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 21.12.22 um 23:04:
Ja, die alten Römer haben beizeiten gegessen. Strom für Licht hatten sie ja nicht und so ging es auch recht bald ins Bettchen. Der Tischtanz war nur von kürzer Dauer und bei Fackellicht möglich.

Herzlichst
Alma Marie

 Saira (22.12.22, 08:07)
Liebe Alma Marie,
 
was für eine tolle Idee! Das Leben einer Münze im alten Rom. Da wird der Geschichtsunterricht spannend. Ich freue mich schon auf deine Fortsetzungen😊.
 
 
Mit weihnachtlichen Grüßen
Sigrun

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 15:09:
Liebe Sigrun,

so viel zu heute hat sich gar nicht verändert. 
Herzlichen Dank für Deine Empfehlung und Lieblingstext. Ich freue mich darüber.

Weihnachtliche Grüße (auch an Wilma)

Alma Marie
Agnete (66)
(22.12.22, 10:34)
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 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 15:11:
Danke liebe Agnete!

Ein Lächeln zurück und schöne Feiertage
Alma Marie

 Quoth (22.12.22, 11:11)
"Taler, Taler, du musst wandern ..." Wird das noch gespielt? Die Münzsammlerin 2001 bist wohl Du, vermute ich. Hat der Silberdenar nach den Jahren in Rom dann 1900 Jahre irgendwo verscharrt gelegen? Oder ist er auch noch durch die Hand eines Fugger gegangen? Oder von einem Touristen z.B. Goethe oder Stendhal in Pompeji gefunden worden? Schöne Idee! Gruß Quoth

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 15:17:
Lieber Quoth,

die Münzsammlerin bin ich, ja und römische Münzen sind kein 5 Mark-Stück. Denare wurden vom Kaiser nur zu besonderen Anlässen herausgegeben. Für Sesterzen und Asse war der Senat zuständig.
Mal sehen was dieser Denar alles berichten kann.  :)

Danke auch für Deine Empfehlung.

Weihnachtliche Grüße
Alma Marie

 AZU20 (22.12.22, 11:26)
Gern gelesen. Dir frohe Weihnachten und weiter so. LG

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 15:18:
Danke AZU20 auch für Deine Empfehlung.

Schöne Feiertage und herzliche Grüße
Alma Marie

 EkkehartMittelberg (22.12.22, 12:44)
Liebe Alma Marie,
du bereicherst das Wissen  um das Alltagsleben im antiken Rom auf amüsante Art.
Ebenso wichtig wie die Zahlungsmittel war selbstverständlich damals das Essen. Der größte Teil  der Römer aß bescheidener als wir, denn es fehlten ja moderne Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Reis und Südfrüchte. Also verzehrte man zu allen Mahlzeiten Brot. Doch gönnten sich auch arme Römer Wein dazu, denn die Hygiene war in den von ihnen bewohnten insulae, den Mietskasernen, noch nicht so weit entwickelt, dass es gefahrlos war, Wasser zu trinken.
Wir wissen auch, wie die reichen Römer tafelten. Aus dem Roman "Satyricon" des Petronius Arbiter ist eine interessantes Bruchstück dazu in guter Übersetzung überliefert:  Petronius: Cena Trimalchionis, Das Gastmahl des Trimalchio (lateinisch, deutsch) I: 27-41,8 (gottwein.de)Cena Trimalchionis. Ich kann die amüsante Lektüre nur empfehlen.

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 15:27:
Lieber Ekki,

der normale Bürger aß sozusagen vegetarisch.
(Puls, ein Brei aus Dinkelmehl war Hauptnahrung) konnte mit Obst und Honig verfeinert werden.
Fleisch war sehr teuer und Rind war verpönt. Es galt als Arbeitstier und war zäh. Hühner: Die Eier waren wichtiger. Billiger waren Enten, aber für das Volk nur an Feiertagen erschwinglich.
Danke auch für Deinen Literatur-Hinweis und Lieblingstext.

Frohe und heimelige Festtage
Alma Marie

 Graeculus meinte dazu am 22.12.22 um 15:44:
Ich stelle mir gerade eine Frage (ohne die Antwort zu kennen): Wir behandeln die Küche "der Römer" immer als irgendwie zeitlos. Nun liegen aber zwischen Apicius und der Ära Caracallas zweihundert Jahre, zwischen der des Petronius Arbiter und Caracalla 150 Jahre.
Zumindest unsere Küche ist ja stark unterschieden von der vor 150 oder gar 200 Jahren. Gab es auch damals schon eine Entwicklung, einen Wechsel, eine Änderung des Geschmacks? Weiß man überhaupt etwas darüber?
Bei uns ist ja der Kontakt mit anderen Eßkulturen (Italiener, Türken, Griechen, Chinesen, Japaner, US-Amerikaner, Mexikaner) stilbeeinflussend. Wurde es vielleicht damals Mode, parthisch zu essen?

 Graeculus meinte dazu am 22.12.22 um 15:49:
Und wenn man es nicht weiß, könnte man es als Autor(in) erfinden.

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 15:58:
Meiner Meinung nach bestimmen die verfügbaren Lebensmittel, was gekocht wird. 
Rom importierte aus seinen Provinzen sehr viel, aber diese Importe waren Luxuswaren.
Es gab weder Kartoffeln, Tomaten usw. Das einfache Volk blieb bei seinen Speisen.
Zucker? Süßwaren waren mit Honig gesüßt.

Die Zeit spielt meiner Meinung nach keine Rolle, sondern die Produktauswahl, die der Koch zur Verfügung hatte und hat.
Sei es durch Importe oder auch durch Klima-Katastrophen bedingt. Es wird immer gekocht, was erschwinglich und verfügbar ist.
Wenn es dann auch noch schmeckt, ja dann...

Weihnachtliche Grüße
Alma Marie

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 16:01:
Und wenn man es nicht weiß, könnte man es als Autor(in) erfinden.

Kochen ist eine kreative Arbeit. Die Welt würde nach Rezept verhungern.
Aus dem was da ist wird was Gutes gemacht. (Mein Motto)

 Graeculus meinte dazu am 22.12.22 um 16:14:
Nun, klar, Angebot und Nachfrage. Manche Lebensmittel müssen importiert werden, was sie teurer macht. Im Prinzip kann ein veränderter Geschmack Importe lohnend machen - falls genügend Kaufkraft dahinter steht.
Anderes bezieht sich eher auf neue Rezepte bzw. Einfälle unter Verwendung der altgewohnten Zutaten.
Leider unterrichten uns weder Apicius noch Petronius Arbiter darüber, was das einfache Volk aß ... und ob es da Veränderungen gab. Da könnten uns eher die Archäologen (Zähne, Knochen) unterrichten.

War nur ein Einfall von mir, den man verwenden könnte. die Entscheidung liegt bei Dir.

(In der Mode sind übrigens - dank der überlieferten Porträts - deutliche Veränderungen zwischen Augustus/Tiberius und Caracalla erkennbar.)

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 16:22:
Die Mode kommt schon auch noch dran. Für eine Frau natürlich immer aktuell.

Unsere Starköche erfinden ja auch laufend neue Geschmacksrichtungen. Da wird Senf mit Schokolade kombiniert. Alles was denkbar ist kann es geben. Schokolade mit Chili schmeckt auch. Sie sind überall auf der Welt unterwegs und suchen neue Gewürzmischungen, neue Geschmacksrichtungen. Bei den Römern war das sicherlich nicht anders. Altes wird auch immer neu kombiniert, wie gesagt Alltagsküche und was ist im Kühlschrank.
Deine Anregung nehme ich natürlich auf und danke herzlich dafür

Antwort geändert am 22.12.2022 um 16:25 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 22.12.22 um 16:31:
Tu alles, schreib, was Du willst, aber ich flehe Dich an: Kombiniere nicht Senf mit Schokolade! Ich müßte sofort meine Stellung als stellvertretender Kassenwart des Dobler Römer-Fanclubs aufgeben.

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 17:34:
:D    :D    :D

 AchterZwerg (22.12.22, 16:05)
Einfallsreich und inspirierend zugleich! <3 
Eine*r wie ich, die*der grundsätzlich im Halbliegen fernsieht, kann auch der römischen Esskultur viel abgewinnen.
Das viele Sitzen ist eh ungesund ("Deutschland hat Rücken!") und wirkt zuweilen unästhetisch. Außer bei uns Zwergen, natürlich.

Liebe Grüße
der8.

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 22.12.22 um 16:14:
Ich könnte mich da auch daran gewöhnen.
Ein Lätzchen wäre eventuell doch nötig.

Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und Deine Empfehlung, lieber Achter.

Weihnachtliche Grüße und frohe Festtage
Alma Marie

 Regina (22.12.22, 21:53)
Was für eine originelle Idee, die Münze aus dem Nähkästchen plaudern zu lassen und nebenher etwas Historie zu vermitteln, wie sie nicht im Schulbuch steht. Sehr schön.

 AlmaMarieSchneider meinte dazu am 16.03.23 um 23:05:
Danke Regina. Dein lobender Kommentar ist untergegangen.
Dicke Entschuldigung.
Herzlichst
Alma Marie
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