2022

Es rechneten etliche Anfang des Jahres

mit schöneren Zeiten als voriges Jahr,

und größtenteils dachte man, Bares für Rares,

das gäb‘s bloß im Fernsehn, mit Lichter als Star.

Corona wurd fortan bekämpft vom Professor,

Experte für Covid. So einer, der kann‘s,

doch zeigt es im Amt kaum und wesentlich besser,

je später der Abend, beim Pläuschchen mit Lanz.

Das Virus ist immer noch reichlich vorhanden,

halb Deutschland hat sich irgendwann angesteckt.

Der Großteil hat‘s relativ gut überstanden,

an Omikron sind nicht so viele verreckt.

Weit Schlimmeres haben die Russen verbrochen,

denn sie überfielen die Nachbarn brutal,

weil Putin drauf steht, Menschen unterzujochen.

Er strotzt ja vor Macht und Gewaltpotential.

Ukrainer indessen sind wehrhafte Leute,

als hilflose Beute, da taugen sie nicht,

und trotzen der meuchelnden, mordenden Meute

mit Heldenmut, Kampfkraft und mit Zuversicht.

Die Welt wurde nicht um Gebete gebeten,

stattdessen um Waffen und um Munition.

Erst dachte die Lambrecht, dass Helme es täten,

es folgte manch mühsame Dis-kus-si-on.

Ein russischer Blitzkrieg wurd trotzdem verhindert.

Selenskyj als Staatschef ist sehr populär,

doch braucht es nun viel, was das Leiden vermindert.

Raketen des Feindes, die machen das schwer.

Und während Ukrainer heroenhaft kämpfen,

verteuern sich Nahrung und Gas und selbst Holz.

Hier war die Regierung am Deckeln und Dämpfen

im inneren Wettstreit - vom Wumms sprach der Scholz.

Es bilden sich Meinungen über Aktionen

der, wie sie sich nennt, letzten Generation,

doch wenig geschieht, um das Klima zu schonen,

obwohl jeder weiß: ziemlich dringend wär‘s schon.

Dann gab es noch Fußball, ein dunkles Kapitel.

WM in der Wüste, der Emir hat Geld.

Für Deutschland ging‘s wieder mal nicht um den Titel.

Man hat sich auch sonst nicht geschickt angestellt.

Es läuft eben schleppend im Heute und Morgen

und vieles ist hier nicht mehr das, was es war.

So leben wir zwischen diversesten Sorgen

im Hinblick aufs kommende schwierige Jahr.