Von Knut, Axel, Julian, Alina, Markus und vor allem Uschi

Kennt ihr den? „Hummer essen keine Pommes.“ Oder vielleicht auch den?  „Axel angelt einen Nagel.“

Einer, der mich intensiv zum Grübeln bringt, lautet „Beate isst Brote in der Wüste.“

 „Uschi flüstert im Flugzeug,“ da wird mir sogar ganz mulmig. Was hat Uschi Böses vor? Aber „Der Pilot hilft Nils gerne,“ das klingt schon wieder versöhnlicher. Und zurück auf der Erde, da heißt es gleich „Markus spielt auf dem Marktplatz Harfe.“  Und „Der Arbeiter fährt Bagger.“ Wie schön!

Trotzdem auch wieder Bedrohliches wie: „Helene hat eine kleine Fahne.“ Und: „Almut muss mutiger werden.“  

Ich hätte es mir ja denken können, dass da gleich was schief geht: „Justus stürzt über die Stufe.“ Und als ob so viel Pech nicht ausreichte: „Alina hinkt mit einem Bein.“  Logische Folge: „Julian und Julia jaulen.“

Allen, die sich jetzt Sorgen gemacht haben, kann ich versichern: „Vater sitzt sicher im Sattel.“ Und was ich unbedingt ergänzen muss: „Knut hat ein neues Kanu.“

Schon erraten, um welche neue literarische Gattung es hier geht? Silvester-Scherze des Klubs der einfältigen Dichter? Russische Hacker in besonderer Tarnung?

Nein, was ich  hier zitiere, das stammt ganz einfach aus der „Grundschrift 2, Selbstlernheft für Verbindungen“ meines siebenjährigen Enkels. Damit soll er seine Handschrift „geläufig machen“. Konkret: Buchstabenverbindungen einüben.

Mir würde die Hand abfallen bei so viel Tiefsinn. Aber Meine Sorgen sind sicher unbegründet. Der Nachwuchs wird aus diesen schönen Satzgebilden garantiert ganz viel mitnehmen. Horizonte eröffnen sich. Geistige Befruchtung in geläufigen Schwüngen.

„Gesunde Schweine grunzen.“ – das wäre doch mal ein cooler Einstieg zur Neufassung von Brehms Tierleben. „In Japan tanzen zehn Pandas,“  lese ich. Und „Geier fressen kein Gemüse.“ Hmm.

Ich persönlich bin bei diesem Mädel hängen geblieben, hoch oben am Himmel: „Uschi flüstert im Flugzeug.“  Geflügelte Worte sind das. Mit doppelter Wirkung: Uschi lässt einen fliegen.