2010. F. W. J. Schelling: Philosophie der Offenbarung

Tragödie zum Thema Lernen

von  Terminator

Nach der Wissenschaft der Logik (2008) und der Enzyklopädie (2009/10) war erstmal Schluss mit Hegel, aber ich wollte nicht zurück zu Kant. Im Sommer 2010 las ich Meister Eckhart, im Herbst Schellings in Vorlesungen ausgeführte Philosophie der Offenbarung. Der theoretische Teil liest sie wie spinozistisch oder mystisch korrigierter Hegel. Der Bezug zur christlichen Trinität ist bei Hegel ebenfalls vorhanden. Für Schelling ist Gottvater das sein Könnende, Gottsohn das rein Seiende und der Geist das sein Sollende. Gott ist apophatisch, Jesus ist kataphatisch, dem Heiligen Geist gehört die Zukunft, wie schon bei Joachim von Fiore.


Den Sohn Gottes setzt Schelling mit der Welt gleich, und diese ist aus dem Unwillen Gottes entstanden. Daraus folgt, dass der Gott des Alten Testaments der Teufel des Neuen Testaments ist. Nach dem theoretischen Teil wird es schwach und liest sich wie eine Apologie der katholischen Kirche und ihres Wirkens in der Welt, das durchaus nicht von reiner Güte geprägt war. Dennoch wäre Schelling, wollte man nach Hegel noch katholische Philosophie betreiben, wohl alternativlos. Teilhard de Chardin und ähnliche Genossen sind angesichts der hegelianisch-marxistischen Alternativen nicht ernstzunehmen.



Anmerkung von Terminator:

Buch des Jahres 2010

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