TRAUMPFADE

Gedicht zum Thema Beziehung

von  hermann8332

TRAUMPFADE


Der Mühen müd

werf ich aufs Bett mich

nieder


Nun hat der Leib

sein Tagewerk getan


und finden Ruh

die wandermatten Glieder:

dann fängt mein Geist

das Wandern an


Er will auf Pilgerfahrt:

er ist bereit


Ihr fern

zieht es ihn hin

zu ihr geschwind


Nur Dunkelheit

mein Auge sieht

als wäre es

vollkommen blind


Doch da erscheint

mir wie im Traum

wenn ich mit meiner

Seele schau


dein Hologramm

als ein Juwel


funkelnd im nächtlich

dunklen Grau


Ich kann dich sehn ,

das Schwarz wird schön,


die Nacht wirkt

neu und heil


Sieh doch,

wie tags mein Leib

und nachts mein Geist

um dich und mich

sich martert

und zerreißt ...


… der sich nun aufmacht

jede Nacht …


als sehnsüchtiger

Wandersmann

und sucht

bis er dich finden kann


in deinem kleinen Kämmerlein

wo du schlummerst


so einsam und allein


so selig und süß

im Traumparadies


Er findet die Straße

Er findet das Haus

huscht nun die Treppe hoch

und öffnet sacht die Tür


Ich bin bei dir

und trete lautlos ein


Wie kann`s bloß sein ?


Du ist nicht hier

Dein Bett ist leer

und leer ist auch

das Zimmer !


Aber

es kommt noch schlimmer:


Das Fenster steht weit offen …

und ich kann nicht mehr hoffen

daß du bist zur Toilette

weil ich sonst deine Hausschuh

nicht gesehen hätte,

die unter dem offenen Fenster

stehn …


ein Horrorbild für meinen Geist

denn ich muß davon ausgehn,

daß meine Liebste

aus Herzeleid und Gram

aus diesem offenen Fenster sprang

und sich so das Leben nahm


Mein Geist sich weit aus dem Fenster lehnt

und sich dabei streckt und dehnt


und blickt hinab

in einen Garten


Doch der ist still und friedlich

romantisch und gemütlich

und ruht im hellen Mondlicht:


eine Leiche sieht er nicht


Dann schaut er nach oben

wo Silberwölklein fliegen

in dieser schönen Maiennacht

ob der holden Frühlingspracht


Beruhigt will er das Fenster schließen

und wirft noch einen letzten Blick

auf den Mond , das Dach , den Giebel


Dann kotzt er sich :

ihm ist speiübel



Ein altes Weib

mit Dreck beschmiert

mit Scheiße überzogen

den Federwisch

in den Arsch geklemmt

kommt übers Dach geflogen


und steuert

auf das Fenster zu :


Mein Geist ist zurück

im nu


und läßt künftig

das nächtliche Wandern


Und ich armer Tropf

schlug sie mir aus dem Kopf


Neulich sah ich sie tagsüber

Arm in Arm mit einem andern


Er zog das Bein leicht nach …


Woran es wohl lag ?


Hat er einen Hinkefuß ,

einen Klumpfuß,

Bockfuß gar ?


Sei es wie es wolle

Sei es wie es war :


Ich will es gar nicht wissen

Ist`s besser , es bleibt unklar …















Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram