Trinken ist das neue Saufen

Gedicht zum Thema Anpassung

von  GastIltis

Sitzen ist das neue Rauchen

und Liegen das neue Sitzen.

Nützen ist das neue Brauchen

und Stehn das neue Flitzen.


Schießen ist das neue Werfen,

Bestelln das neue Schoppen,

Und Mögen wohl das neue Derfen,

die Smartphons neues Poppen.


Leo sorgt fürs neue Streuen,

Steinigen sind neue Pumas,

Ärgern ist das neue Freuen

und Kiffen neue Montezumas.


Die Evas sind neu als Verkünder.

Und Annas die neuen Doofen.

Die Kleber sind die neuen Verbinder.

Und Habecks die neuen Ofen.


Einparken ist das neue Gendern,

das Öffnen neues Schließen.

Blinzeln ist das neue Schlendern

und Pflücken das neue Sprießen.


Das Reiten ist das neue Fliegen,

das Fahren neues Laufen,

das Spannen neues Kinderkriegen

und Trinken das neue Saufen.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Teolein, Saira, plotzn, Tula, AZU20, Pensionstarifklempner, AchterZwerg, TrekanBelluvitsh, Didi.Costaire, AlmaMarieSchneider, franky.

Lieblingstext: franky.
Amen! (Sagt der Web).

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (13.01.23, 08:08)
Moin Gil,

das Gedicht wirkt gar nicht mal bis in die letzte Silbe ausgefeilt, ist aber eine spitzenmäßige Blaupause und passt in die Zeit.

Dichten ist das neue Denken,
Kommentiern das neue Gönnen.
Teilen ist das neue Schenken,
Machen das moderne Können.

Das bringt Spaß. Jetzt muss ich aber leider noch etwas anderes machen...

Herzliche Grüße,
Dirk

Kommentar geändert am 13.01.2023 um 11:48 Uhr

 GastIltis meinte dazu am 13.01.23 um 12:51:
Hallo Dirk, das Ausfeilen überlasse ich den gelernten Handwerkern (ach, bin ja selber einer!). Aber die sind ja heutzutage so schwer zu kriegen.

Meckern ist das neue Grienen,
Kritisiern das neue Loben.
Das Brechen ist das neue Schienen
und Unten ist das neue Oben!

Hätte ich das erst einmal gerade gerückt.
Danke und kümmere dich. Nichtstun ist das neue Machen! Herzlich Gil.

 AZU20 (13.01.23, 11:44)
Oh, viel Neues. LG

 GastIltis antwortete darauf am 13.01.23 um 12:56:
Stimmt Armin,
aber das ist erst der Anfang. Demnächst werden zu dem Thema Bücher erscheinen, was sage ich, ganze Buchhandlungen gefüllt werden! Aber bleib ruhig, ich werde nicht (mehr) darunter sein!
Danke und LG von Gil.

 Tula (13.01.23, 12:03)
Hallo Gil
Die Zeichen der Zeit sind zum Teil besorgniserregend. Was fällt mir da sonst noch ein?

Lügen ist das neue 'Meinen',
Schimpfen tiefste Reflektion,
Spargel Trend bei Frauenbeinen.
Nächstenliebe? - Nur mit Klon!


LG
Tula

 GastIltis schrieb daraufhin am 13.01.23 um 13:02:
Danke Tula, das mit den Zeichen der Zeit hast du treffend gesagt. Dem kann man nicht viel hinzufügen.

Barmen ist das neue Protzen,
Nehmen ist das neue Geben,
Hungern ist das neue Kotzen
und Fressen ist das halbe Leben!

Sei vielmals gegrüßt von Gil

 Saira (13.01.23, 13:40)
Hallo Gil,
 
tja, der Wandel der Zeit bringt viel Neues ...
 
Hassen ist das neue Lieben
Ordnung findet neues Chaos,
Muffel sind beim Sex durchtrieben
Reden sind das neue Sprachlos.
 
Herzliche Grüße :D
Sigrun

 GastIltis äußerte darauf am 13.01.23 um 15:07:
Hallo liebe Sigrun,
irgendwie ist alles schon mal gedacht worden. Deine Ordnungszeile sah ja einst so aus, dass man sagte, wer Ordnung hält, ist zu faul zum suchen. Und es stimmt! Ab und zu versuchen entweder meine Frau oder die große Tochter mein Werkzeug-Chaos zu ordnen. Und das Schlimme ist, dass ich danach nichts mehr finde. Dann werde ich echt ungehalten. Das schreckt für einige Zeit ab!
Zum Sex musst du wohl eine gesunde Beziehung haben, ach das war wohl mehr deine liebe Großmutter!
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 TrekanBelluvitsh (13.01.23, 14:04)
Eine dumme rhetorische Floskel aufs Korn genommen. Gut.

 GastIltis ergänzte dazu am 13.01.23 um 15:46:
Hallo Trekan,
das mit der Floskel stimmt wie die Faust in den Eimer! In irgendeiner Zeitschrift wird ein Buch von Weltmeister Philipp Lahm mit dem idiotischen Titel „Gesund kann jede*r“ hauptsächlich unter dem Aspekt „Sitzen ist das neue Rauchen“ angepriesen.
Und auch von Hirschhausens Buch „Wunder wirken Wunder“ enthält den Satz, zudem erweitert um den Anteil mit dem Liegen! Beide haben sicher für sich das Anliegen, die Gesunderhaltung vielen zu vermitteln. Nicht ohne Eigennutz. Nun kann ich das erste Buch nicht beurteilen, lehne es aber allein vom Titel her schon ab. Wenn mir nach Sternen zumute ist, sehe ich in den Nachthimmel.
Ansonsten habe ich auch keinerlei sonderliche Neigung zur Anwendung von Fremdwörtern, Anglismen oder künstlich erzeugten Begriffen. Unsere Sprache hat so viele schöne Begriffe, Sprüche, Kombinations- und Deutungsmögllichkeiten, dass man Mühe hat, sie zu verstehen und damit zurecht zu kommen. Nicht jeder muss, um sich verständlich zu machen, über den Wortschatz Goethes mit der Anzahl von 93.000 Begriffen verfügen, aber manch dumme Floskel sollte man schon auf den Arm nehmen dürfen. Mach es gut bis zum nächsten Mal unter der Woche.
Danke und lass dich grüßen von Gil.

 AngelWings (13.01.23, 15:54)
Trinken muss ja der Mensch, sonders verdurstet er!

 GastIltis meinte dazu am 13.01.23 um 17:14:
Kainur nücht hott öss wull bassur
olz drr Fusch, drr Fuschsch mm Wassur.
Taina (39)
(13.01.23, 17:02)
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 GastIltis meinte dazu am 13.01.23 um 17:25:
Hallo Tanne,
könnte auch Fin sein, z.B. Fin Bartels, der mal bei Hansa Rostock gespielt hat. Warum ich das schreibe? Weil du Wegmann kennst, und den Spruch von ihm. Fußballer haben oft gute Sprüche auf Lager. Ob Charles Bukowski auch Fußball gespielt hat? Glaube eher nicht. Übrigens ist mein Fin schon 35.
Danke und liebe Grüße von Gil.
Taina (39) meinte dazu am 13.01.23 um 18:12:
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 GastIltis meinte dazu am 13.01.23 um 20:13:
Der oder das Fin(n)? Wenn du das Finn meinst und damit die Gaststätte in Wien, kann ich nicht mithalten und Bukowski leider auch nicht. In Österreich war ich noch nie!

 AngelWings meinte dazu am 14.01.23 um 10:02:
Finn ist auch Jungname! 
Fin oder Vinno .

 GastIltis meinte dazu am 14.01.23 um 11:59:
Vino auch?

 AchterZwerg (13.01.23, 17:05)
Rechnen ist das neue Schreiben,
Alphabete sind vergessen;
manchmal möcht ich mich entleiben
oder Digitales fressen! :(

 GastIltis meinte dazu am 13.01.23 um 17:43:
Spechte sind die neuen Funker,
Morsen sind die neuen Zeichen
Leuchtturmlicht ist kein Geflunker,
ziemlch alt sind die Drei Gleichen!
Jo-W. (83)
(14.01.23, 09:53)
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 GastIltis meinte dazu am 14.01.23 um 11:57:
Danke, mein lieber Jo,
das muss einfach mal sein, weil es nicht nur selber Spaß macht, sondern auch freut, die Kommentare zu lesen, wie besonders deinen.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
Teolein (70)
(14.01.23, 10:09)
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 GastIltis meinte dazu am 14.01.23 um 12:09:
Danke Teo,
da bin ich aber froh! Ich hatte bei dir schon mit folgendem gerechnet.

Nachspiel ist das neue Vorspiel,
Zugriff heißt demnächst „Me too“ ,
Wenig ist das neue Viel
und Offen ist das neue Zu!

Gut, vielleicht alles auch umgekehrt! Viele Grüße von Gil.

 plotzn (14.01.23, 13:48)
So, so, Gil. Sitzen ist das neue Rauchen... weil man mit Raucherbeinen nicht mehr so gut stehen kann?

Gut, vielleicht hat James Levine es etwas anders gemeint.

Dem Titel kann ich mich allerdings voll anschließen. Die Zeiten wilder Feten sind vorbei...

Sechzig ist das neue Dreißig,
glaubst du nicht, obwohl es stimmt?
Chillen ist das neue fleißig,
wenn man's nicht zu wörtlich nimmt.

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 14.01.23 um 15:52:
Danke, mein lieber Stefan!
In deinem Kommentar verbirgt sich, obwohl du das natürlich spontan bestreiten wirst, eine Menge Zündstoff, die (bezogen auf Menge) eigentlich ausreichte, um Putins vorgeblichen Munitionsmangel zu beheben. Aber natürlich wirst du wissen, dass auch ein Daniel Barenboim nach langer Krankheit im Sitzen das Neujahrskonzert dirigiert hat! Das war verhältnismäßig aktuell. Gut, er ist zufällig nicht vom Pult gefallen, weil er die Neunte im Eilzugtempo durchgezogen hatte. Der von dir zitierte Levine (Namens-Zufall oder nicht wage ich kaum zu beurteilen!) war ja für seine Werktreue bekannt, wenngleich das ein zweifelhafter Begriff ist. Aber was natürlich keinen Zweifel aufkommen lässt, ist deine abstrakte Zahlenspielerei. Ein Wunschtraum, der wohl verkehrt angelegt zu sein scheint! Etwa: Fünfunddreißig sind fast siebzig, mach dann weiter so, das gibt sich! Also, alles in allem hast du mehr Fragezeichen weggelassen als selbst angeboten, nämlich ganze zwei!
Da kannst du selbst ausrechnen, ob das zu viel oder zu wenig ist. Für mich, wenn ich Lehrer wäre, bin ich aber nicht, käme jetzt kein Ausreichend!
Sei dennoch von Herzen gegrüßt und von Gil.
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