Feenland

Kindergeschichte

von  regenfeechen


Feenland


Brigitte pflückt gerade ein Blumen in ihrem Garten, da hört sie schon die Stimmen von Tom, Lena, Lisa und Nina. Sie dreht sich um, da stehen sie schon vor ihr. „Hallo, da seid ihr ja“ freut sie sich.

Leider haben wir nicht viel Zeit,“ erwidert Tom, „wir müssen sofort weiter und können leider nur Lena bei dir absetzen.“

Ja, wir haben ein wenig herum getrödelt und plötzlich war es schon so spät. Nun müssen wir sehen, das wir die Fähre noch bekommen,“ erklärt Nina.

Die Eltern fahren mit der fünfzehnjährigen Lisa für ein paar Tage in ein Zeltlager auf Wangerooge. Die sechsjährige Lisa wollte lieber bei ihrer Oma bleiben.

Ach schade,“ sagt Brigitte, „aber ich wünsche euch viel Spaß.“

Sie gehen zum Auto und Lena und Brigitte winken den dreien noch zum Abschied.

Im Haus räumen sie schnell Lenas Koffer aus.

Dann setzen sie sich im Wohnzimmer auf das Sofa und schauen fern. Lenas Lieblingsserie mit den großen Husky. Langsam wird Lena müde und schläft ein:


Lena schaut Brigitte mit großen Augen an: „Was machen wir heute ?“

Ich habe schon eine Idee! Du magst doch Überraschungen, oder?“ fragt ihre Oma

Aber klar“ erwidert Lena.

Dann zieh mal deine Jacke an und komm mit“ fordert Brigitte sie auf.


Lena und Brigitte gehen auf einem Weg aus brauner feuchter Erde und kleinen Steinen durch den Wald. An der Seite stehen Birken, die mit ihren weiß schwarzen Stämmen bis in den Himmel ragen.Die langen Zweige mit den vielen weiß grünen Blättern rauschen. Der Wind summt sein Lied von fernen Welten, alten und neuen Zeiten.


Oma, wohin gehen wir?“ fragt Lena.

Lass dich überraschen“ so lautet die Antwort.


Wohin führt der Pfad?

Das Ende ist nicht sichtbar, es taucht ein in einen weißen Nebel. So dicht wie eine Wand wie aus Watte. und doch so zart wie winzige glitzernde Schneeflocken, die zwischen den Fingern zerrinnen.

Plötzlich durchdringt ein goldener Schimmer den Nebel und hüllt dann alles in einen orange goldenen Traum. Überwältigend schön.


Das ist wunderschön, so etwas habe ich noch nie gesehen,“ flüstert Lena

ihrer Oma Brigitte zu. So leise, als hätte sie Angst, alles würde sich in Luft auflösen, wenn sie laut sprechen würde.

Da ist die Pforte ins Elfen-und Feenland, Lena“ flüstert Brigitte zurück.

Aber ich dachte immer…..“ beginnt Lena, aber Brigitte unterbricht sie: „doch, Lena, es gibt sie wirklich, die Elfen und Feen.“


Auf einmal ist der Wind ganz still und sie hören ein glockenhelles leises Lachen. Lenas Augen werden groß und sie haucht ein leises staunendes „Ohh.“

Und dann: „Oma, dürfen wir die Feen und Elfen besuchen? Oder dürfen wir nicht in das Feenland hinein?“

Lena, wir haben Glück, denn heute ist ein besonderer Tag. Schau einmal zum Himmel, neben der Sonne steht ein kleiner orangefarbener Stern. Das passiert nur ganz ganz selten in vielen Jahren. Und dann darf man in das Feenland hinein gehen und schauen, wie es dort aussieht.“

Und woher weißt du das?“ will die Kleine wissen.

Das hat mir meine Oma verraten, denn so lange war der Stern schon nicht mehr da,“ erwidert Brigitte.

Sie nimmt Lena an die Hand und langsam ganz vorsichtig gehen sie durch die golden orange schimmernde Schneeflockenwattenebelwand.

Ein warmes goldenes Lichtermeer empfängt sie auf einer großen grünen Wiese mit so vielen bunten Blumen. Rot, gelb, orange, blau, lila, ja, in allen Farben, die es gibt. Runde Köpfchen mit kleinen zarten Blättern, Blüten wie winzig kleine Glöckchen oder noch verschlossen wie noch nicht aufgeblühte Rosen. Und noch viel mehr Farben und Formen, unvorstellbar schön. Lena und Brigitte strahlen mit den Blumen um die Wette.

Oma, das ist noch viel schöner wie Weihnachten,“ flüstert Lena überglücklich.

Da hören sie einen Flügelschlag und schon steht vor ihnen die allerschönste Fee überhaupt. Ihre Flügel sind hauchzart durchscheinend glitzernd wie Gold und Silber zusammen. Ihre blonden langen Haare leuchten in der Sonne. Sie lacht und ihre weißen Zähne strahlen. Aber ihre Augen erst. So wunderschön. Ein leuchtendes türkisgrün mit einem warmen Schimmer in den Augen. So, als würde ihr Herz durch die Augen sagen, ich liebe alle Wesen auf der Erde.

Sie öffnet liebevoll beide Arme und sagt mit einer leisen zarten Stimme: „Lena und Brigitte, seid willkommen in unserem Land“

Woher weißt du denn wie wir heißen,“ will die Kleine wissen.

Ich kenne alle Wesen, die auf der Erde leben.“

Alle Menschen und Tiere, und du weißt wie jeder von ihnen heißt?“

fragt Lena staunend.

Ja, jedes einzelne Lebewesen mit Namen, und ich achte auf sie und beschütze sie, wenn sie Schutz brauchen. Manchmal zeige ich ihnen wie schön die Welt ist. Natürlich nicht nur ich alleine, wir sind viele Feen und Elfen.“ erklärt die Fee.

Ohja, ich habe eine kleine Fee im Wald gesehen, sie war auch wunderschön wie du. War das deine Tochter?“ erinnert sich Lena.


Ich bin hier die Mutter von allen Feen und Elfen und ich heiße Elinesse.

Und ich bin schon 453 Jahre alt. Du hast unsere kleine Lissine gesehen. Sie ist gerade ein paar Tage alt. Sie ist ausgerissen und als Lissine dich gesehen hat, dachte sie, du bist ihre Schwester.“ lacht die Fee.

Wo ist sie jetzt, kann ich sie sehen und mit ihr spielen?“ erkundigt Lena sich.

Das geht leider nicht, wenn ihr im Feenland seid, darf euch nur eine Fee unsere Welt zeigen. Möchtet ihr mich ein Stück begleiten?“

Sehr sehr gerne,“ antwortet nun Brigitte.

Es fühlt sich an, als könnten sie auch fliegen. Sie schweben wie die Fee über die Wiese ohne den Boden zu berühren. Der Wind streichelt ihre Haut, die Sonnenstrahlen wärmen sie und kitzeln sie unter der Nase.

Da ist ein Fluss mit so klarem Wasser, das man die Fische schwimmen sehen kann. Am Waldrand stehen ein paar Rehe und Pferde und begrüßen sie mit einem Kopfnicken. Auf der Wiese sitzen ein paar Hasen und wackeln mit den Ohren gerade als sie vorbei schweben. Das Rotkehlchen fragt zwitschernd im Flug: „Geht es euch gut?“

Oma,Oma, ich habe das Rotkehlchen reden hören und habe verstanden was es gesagt hat,“ wundert sich Lena.

Ja, ich auch,“ freut sich Brigitte.

Das ist hier in unserem Land so,“ erklärt Elinesse

Es ist soooo wunderschön hier, ich möchte am liebsten für immer hier bleiben,“ sagt Lena.

Das ,liebe Lena, geht nicht, aber ich gebe dir etwas mit. Einen Gedanken.

Immer wenn du daran denkst, das wir Feen und Elfen dich beschützen, und du ganz ganz fest an uns denkst, dann kannst du fühlen, das wir bei dir sind. Und vielleicht, wenn du ganz fest an Linesse denkst, wenn du das nächste Mal im Wald bist, wirst du sie wieder sehen. Denn sie ist wirklich deine ganz besondere Wunschfee. Deswegen konntest du sie das letzte Mal sehen.“ erzählt Elinesse.

Und nun ist eure Zeit hier leider schon zu Ende, ich begleite euch noch bis zu eurem Weg,“

Und schon stehen Brigitte und Lena im Wald auf dem Weg, der sie hier zur Pforte des Feenlandes geführt hat.


Lena, kleine Schlafmaus, du musst aufwachen, es gibt gleich Mittagessen!“ streichelt Brigitte Lena über den Arm, um sie zu wecken.

Lena macht zögerlich die Augen auf, gähnt noch einmal herzhaft und schaut dann Brigitte an. „Oma, wir waren doch gerade noch im Feenland!“

Hast du geträumt, Lena?“ fragt Brigitte.

Und schon sprudelt es geradezu aus Lena heraus. Sie erzählt vom Feenland , der Fee und den Tieren dort.




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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (16.01.23, 16:36)
Ich komme gerade aus dem Feenland-  Sehr schön dort. LG

 regenfeechen meinte dazu am 16.01.23 um 16:54:
Das freut mich :) Schön, das es dir gefällt
LG vom Regenfeechen
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