Selbstverständlich?

Beschreibung zum Thema Resignation

von  eiskimo

Es scheint längst selbstverständlich, dass Autofahrer Bürgersteige zuparken, dass Fußgänger auch bei Rot gehen, dass Radfahrer ohne Licht unterwegs sind und Halbwüchsige zu zweit auf dem E-Scooter herumturnen.
Als genauso selbstverständlich nehmen wir hin, dass Schulen chronisch unterversorgt sind -  personell wie materiell -,  dass S-Bahnen außen wie innen vollgeschmiert werden und dass man - und mehr noch frau -  bestimmte Straßen oder Viertel besser meiden sollte. 
Dieselbe Reaktion, wenn bei uns Baukosten ins Unermessliche steigen, Großbauten gar nicht fertig werden und sich die dafür Verantwortlichen davonstehlen.
Selbstverständlich landen ein Drittel unserer teuer beschafften Lebensmittel im Müll, und genauso selbstverständlich essen wir weiter zu viel, zu fett, zu zuckerhaltig – vom gesellschaftlich hofierten Alkoholkonsum einmal ganz zu schweigen.
Da versteht es sich auch von selbst,  dass unser CO2-Fussabdruck unverantwortlich groß und unser Wille, das zu ändern, unverantwortlich klein bleiben.

Selbstverständlich wird darüber zu bestimmten Anlässen geklagt und mit großer Betroffenheit ein Umdenken eingefordert, aber mit derselben Selbstverständlichkeit nimmt das keiner wirklich ernst -  geschweige in die Hand, um vielleicht doch real etwas daran zu ändern.

Man hat sich arrangiert.
Aber kann das wirklich unser Selbstverständnis von Politik sein, von res publica?



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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(20.01.23, 13:51)
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 eiskimo meinte dazu am 20.01.23 um 16:07:
Selbstverständlich finden wir uns mit dem massiven  Abstieg unseres Bildungssystems ab und finanzieren weiter 16 kontraproduktive Kultusministerial - Bürokratien...
Was war nochmal Pisa?
Agnete (66)
(21.01.23, 10:17)
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 eiskimo antwortete darauf am 21.01.23 um 11:06:
Stimmt. Dafür wird gern hintenrum gemeckert und auf die Versager "da oben"  verwiesen.
Dabei gibt es immer nur zwei Alternativen: Tun oder nicht tun..
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