Der König der Ausbrecher

Fabel zum Thema Flucht/ Vertreibung

von  EkkehartMittelberg

Endlich hatte man ihn wieder eingefangen und unterzog ihn einem langen Verhör. Er schwieg beharrlich und nicht nur aus Trotz, wie man später feststellte.. Der Tiger als Gefängnisdirektor hatte eine zweite Reihe von Gitterstäben einsetzen lassen. Kaum war der Biber hinter schwedischen Gardinen, öffnete er den Mund und pfiff nach seinen Freunden, den Ratten.

Schweigend deutete er auf die Stäbe. Die Arbeit unter seiner Führung begann unverzüglich. Man zeigte Zähne und feilte geduldig.

Als der Wärter das Frühstück bringen wollte, wäre er beinahe über einen Haufen Späne gefallen. Fassungslos starrte er in ein leeres Loch.



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (28.01.23, 08:24)
Lieber Ekki,
tatsächlich sind Völkerwanderungen (Migrantenströme) nicht aufzuhalten.
Da die eine Hälfte der Menschheit isst, die andere nicht, wird das Gebiss der Letztgenannten halt anderweitig genutzt!
Um die Geschehnisse zu ordnen, bedarf es offenbar Fähigkeiten, die in der Politik und anderswo nur rudimentär vorhanden sind.
Ganz besonders hierzulande.

Herzlichst
Piccola

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.01.23 um 14:57:
Grazie, Piccola,

kreative Interpretationen fallen dir immer ein.

Herzlichst zurück
Ekki

 uwesch (28.01.23, 14:22)
Mensch und Tier gucken wohl gern voneinander ab :P 
LG Uwe

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 28.01.23 um 14:59:
Merci, Uwe,

in Zeiten der Dekadenz haben die Tiere schärfere Zähne.

LG
Ekki

 Augustus (28.01.23, 14:23)
In der Fabel gelingt die Flucht des Bibers mit Hilfe der Ratten. Anzumerken aber sei, dass die Fabel eine weitere Dimension beinhaltet, die den Ursprung des „technischen Fortschrittes“ aufzeigt. Der Tiger wird durch die Flucht des Bibers gezwungen, zukünftig die Gitter bzw. den Kerker zu modernisieren. Die Flucht löst langfristig den technischen Fortschritt aus, gleichwohl kurzfristig die Flucht gelingt.

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 28.01.23 um 15:03:
Gracias, Augustus,

intelligente Interpretationen heben mittelmäßige Texte.

 Saira (28.01.23, 18:13)
Lieber Ekki,

es zeigt sich immer wieder, besonders in der Not, wie wichtig es ist, Freunde zu haben.

Eine schöne Fabel!

Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 28.01.23 um 19:15:
Grazie, Sigi,

wie schön, dass auch Fabeln unterschiedlich interpretiert werden können.

Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (29.01.23, 10:24)
Hallo Ekki,

deine Fabel zeigt, jeder ist zu etwas nützlich. Man muss es nur herausfinden.

Also nicht nur: Kleinvieh macht auch Mist!

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 31.01.23 um 21:21:
Vielen Dank, so ist es, Tasso.
Herzliche Grüße
Ekki

 harzgebirgler (29.01.23, 12:00)
:) :)
hallo ekki,

zur feile griffe kaum ein häftling lieber
hätt' er so toughe freunde wie der biber. :D

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.23 um 21:15:
Merci, Henning, du bist und bleibst ein genauer Beobachter.

LG
Ekki

 AZU20 (29.01.23, 12:15)
Dazu gehören nur scharfe Zähne. Schönen Sonntag

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.02.23 um 17:08:
Merci, Armin,

viele scharfe Zähne produzieren das Werk des Zahns der Zeit.

LG
Ekki

 GastIltis (29.01.23, 18:54)
Hallo Ekki,
dein Text von gestern hat mich echt aus der Fassung gebracht! Warum?
Als studierter Wasserbauer muss ich mich vehement dagegen wehren, dass ein Berufskollege von mir, egel ob zu Recht oder zu Unrecht, und ganz gleich, ob im richtigen Leben oder in einer Fabel, auch nur im Entferntesten mit einem Gefängnis in Verbindung gebracht wurde, zumal nicht im Ansatz zu erkennen ist, ob er sich überhaupt eines Vergehens schuldig gemacht hat oder nicht. Nicht nur als Kollege, nein, auch als Freund des Betroffenen, verlange ich eine kurzfristige Entschuldigung für diesen beschämenden Beitrag und zur Wiedergutmachung eine angemessene Spende an einen noch zu gründenden Fonds für alles Leid, das durch unrechtlich verursachte Schriften vielen Gleichgesinnten zugefügt worden ist.
Im Namen des Bibers: Gil!

Kommentar geändert am 29.01.2023 um 18:55 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.23 um 20:51:
Hallo Gil,
solche humorvollen Beiträge gefallen mir sehr, mein Freund.

Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 31.01.23 um 21:32:
Und wo ist die Entschuldigung???

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.02.23 um 17:03:
Hallo Gil,
mea culpa, mea maxima culpa. ich bitte um Entschuldigung.

 GastIltis meinte dazu am 01.02.23 um 18:33:
Angenommen!
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