Federico García Lorca: Gedichte

Symbolgedicht zum Thema Kirchenjahr

von  Terminator

Vieles, was ich vor Lorca für echte, inspirierte Lyrik hielt, ist für mich nach Lorca lediglich Gedankenlyrik. Gedanken aufzuschreiben, gelingt aber besser in Prosa: Gedanken sind logisch, nicht rhythimisch. Begeistert und blumig geht auch ohne Metrum, es sei denn, du schreibst lyrisch genug, dass aus dem Feststoff der Prosa der flüssige Aggregatzustand der Sprache, die Lyrik, entsteht. Sand kann fließen, aber Sand ist kein Wasser. Lyrisch umgebrochene Prosa ist keine Lyrik.


Vor allem habe ich Lorca als einen Meister des Kurzgedichts kennengelernt. In einem Kurzgedicht muss jedes Wort passen, jedes Wort sitzen. Inspiration und lyrisches Talent müssen zusammengehen. Uninspiriertes lyrisches Talent produziert nur verstechnokratische Machwerke, Inspiration ohne lyrisches Talent eben halt Gedankenlyrik.


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