Blinken der Schienen

Gedicht zum Thema Sehnsucht

von  RainerMScholz

Tot

bin ich noch lange genug;

ich schmeiß´

den Sack mit den Lumpen

auf den Zug

und springe hinterher.

Es rumpelt und wackelt

und zittert und kracht.

Ich habe in die Nacht gelacht.

Ein neues Land, ein altes Leid,

mich schmückt kein neues Kleid;

nackt bin ich geboren, blutig rot;

in der Ferne

spürt´ ich keine Not.

Aus schwarzem Schoß

bin ich geklettert

und weinte und schrie;

ich wusste schon,

ihr kriegt mich nie.

Von dannen

in die Tannen,

auf die Züge

mach´ ich mich.

Am Horizont scheint ein Licht,

da will ich hin,

da bin ich Kind,

ein Scheusal, ein Wesen,

ein Nimmsnichtkrumm.

Ich winke,

und dann bin ich stumm.



© Rainer M. Scholz



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