Genug!

Brief zum Thema Abschied

von  Mondscheinsonate

Liebes,


Selten war ich so müde wie eben, von sieben Uhr Früh bis jetzt habe ich durchgelernt und jetzt geht nichts mehr hinein, ich werde schlafen gehen. 

In meinem Wahn habe ich mich für 2.3. für das Europarecht zur Fachprüfung angemeldet, es muss etwas weitergehen und für 16.2. für die kleine Bürgerliche Recht Klausur. Zwei Vorstellungsgespräche habe ich auch ergattert, es geht etwas weiter. 

Stell dir vor, das eine Vorstellungsgespräch ist auf der Landstraße, dort, wo Claudia sprang, so ein Zufall, haha, im Erdgeschoss, es wird niemals gesprungen. So einen Ausnahmezustand kann man sich gar nicht vorstellen, will man auch gar nicht. 

Ich frage mich, seit 1.1. ist das freiwillige, unter ärztlicher Aufsicht, aus dem Leben scheiden in Österreich erlaubt, ob du es getan hättest, mit deinen Schmerzen und der Hoffnungslosigkeit? Ich hätte es dir zugetraut.

Jetzt freue ich mich schon auf die Klausur morgen, egal, wie sie ausgehen wird, der Horror ist vorbei, zumindest a. bis zur Fachprüfung, die ich im Sommer machen möchte oder b. bis zum nächsten Versuch im Herbst, dazwischen Verwaltungsrecht. 

Mir ist nicht gut, ich bin erschöpft. 

Aber, ich lasse den Kopf nicht hängen, weil alles ist mach- und schafbar. Mir rennt nichts davon. Ich bleibe trotzdem im Zeitplan. 

So habe ich gerade wieder eine junge Dame, die das gleiche bürgerliche Schicksal mit mir teilt, kennengelernt, ich schließe wieder Kontakte, nehme wieder am Leben teil, das freut mich. 

Es geht immer bergauf, auch, wenn man manchmal das Gefühl hat, man tritt auf der Stelle. 

Ich besuche dich am Freitag und am Montag, weil ich in der Nähe bin. 


Bussi. Halt mir die...nein, du würdest mir die Daumen halten, das weiß ich!


P.S. Zur Erheiterung: Ich habe meine Meisen so dick gefüttert, dass eine sich heute auf den dünnen Ast setzen wollte, der bog sich und kurz war sie nicht aufmerksam, da katapultierte sie der Ast in die Höhe. Ich glaube, sie rollen bald nur noch. 

Ach, und heute dachte ich, dass ich meiner Nichte Pfitschigogerl beibringen werde. Das Spiel der Spiele!



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