Tyrannen. Tod.

Sonett zum Thema Vergänglichkeit

von  Walther

Tyrannen. Tod.

 

Das Trauersalz tropft sich in Seelenwunden,

Und Augenringe malen sich mit Kohle

In Schattenmienen, die – erst nichts empfunden –

Nun doch verweinen sich ins kalte, hohle

 

Noch leere Grab, in das – gelegt für immer –

Ein Körper abgeseilt wird. Nein, die Tränen,

Die nicht gewollt sind, haben keinen Schimmer,

Was zu bedauern ist. Sie zu erwähnen,

 

Ist nichts als Pflicht und Last, wo Wut und Hassen

Geschrien werden sollten. Er ist endlich!

Auch er muss diesen Ort zum Schluss verlassen.

Nichts wird von Dauer sein: Er wird unkenntlich,

 

Sein Stein wird abgeschliffen; Namenslettern

Verblassen. Niemand wird er mehr zerschmettern.




Anmerkung von Walther:

Englisches Sonnet.

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Kommentare zu diesem Text


 Oggy (10.02.23, 16:38)
So schön, daß man am liebsten Tyrann sein würde.

LG,
Oggy

 Walther meinte dazu am 10.02.23 um 17:34:
hi oggy,

danke fürs lesen. doe totenehre ist universell.

das klagelied nicht. auch wenn es schmerzt, darf es schön sein, als kunstwerk betrachtet werden.

lg W.


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der dichter dankt ergebenst!

Antwort geändert am 11.02.2023 um 15:02 Uhr
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