Wie Trotzkinder in der Badewanne

Ansprache zum Thema Politik

von  Regina

Wir brauchen eine Außenpolitik, die sich nicht wie in einem Bandenkrieg mit anderen zusammenrottet, sondern eine seriöse Diplomatie von hoher Wertorientierung, die die Interessen der eigenen Bevölkerung vertritt, ohne ausfällig zu werden.

Wir brauchen eine Verteidigungspolitik, die sich jenseits der eigenen Landesgrenzen der Gewalt enthält, anstatt Verbrechen mit Gegenverbrechen zu beantworten.

Wir brauchen einen respektvollen Dialog mit allen Völkern, keine Kraftsprüche, die eher an einen Boxwettkampf erinnern als an lösungsorientierte Konfliktbehandlung.

Wir brauchen Politiker*innen, die zur Selbsteflexion in der Lage sind, anstelle von Provokation und Polarisation.

Verfeindete brauchen Vermittler und Mediatoren, keine Hetzkampagnen.

Deshalb brauchen wir Politiker*innen, die sich nicht aufführen wie Trotzkinder in der Badewanne, sondern die mit gutem Beispiel vorangehend, sich selber denjenigen Werten unterstellen, die sie von anderen verlangen.

Wir brauchen auch keine Argumentation, die eher an eine Pubertätskrise erinnert als an eine von der Vernunft geleitete Diskussion.

Wir brauchen keine erneute Einteilung der Welt in Machtblöcke, sondern das Bewusstsein, dass die Menschheit eine Ganzheit mit gemeinsamer Verantwortung für alle Individuen darstellt.

Erniedrigung und Beleidigung des Gegners haben zu unterbleiben, auf der Basis des Rechts aller, die eigenen Interessen zu vertreten, ohne anderen zu schaden.

Wir brauchen keinen kriminellen Waffenhandel, keine Korruption und keine Kriegsgewinnlerei, sondern Friedfertigkeit.

Die Wirtschaft, die Lehre und die Politik haben sich so auszurichten und andere zu ermahnen, dasselbe zu tun, zum Wohl der ganzen Menschheit.
Anstatt Friedensinitiativen zu schmähen, sind sie zu fördern. Es sollte viel mehr davon geben. Auch Schauspieler, Musiker, bildende Künstler und Schriftsteller sollen ermutigt werden, sich für den Frieden einzusetzen, anstatt dass ihr Wirken durch unsinnige Maßnahmen blockiert wird.

Konkurrenzdenken und Bedrohungen müssen der Vergangenheit angehören, damit der nächste Schritt in der Evolution nicht verpasst wird, was zur Auslöschung nahezu der gesamten Erdbevölkerung führen würde. Die Chance wie auch die Gefahr bestehen jetzt in diesem Augenblick.




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Kommentare zu diesem Text


 rabenvata (25.02.23, 08:04)
Hallo Regina,

Dein Text sollte allen Parlamenten der Welt als Leitfaden dienen, aber leider haben wir ja kein Wunschkonzert. Sehr gut auf den Punkt gebracht ...kann ich nur empfehlen.

LG
rv

 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 08:07:
Danke, es war mir klar, dass ich leider illusionistisch rüberkomme. Aber ich empfinde es so.

 niemand antwortete darauf am 25.02.23 um 09:46:
<3  <3  <3 

LG niemand

 niemand schrieb daraufhin am 25.02.23 um 09:47:
P.S. der Titel ist übrigens genau auf den Punkt gewählt.
Das nur nebenbei.
Muckelchen (70)
(25.02.23, 10:41)
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 Verlo äußerte darauf am 25.02.23 um 13:31:
Verstand besiegt Macht und Geld?

Macht und Geld zieht Verstand an.
Muckelchen (70) ergänzte dazu am 25.02.23 um 13:39:
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 niemand meinte dazu am 25.02.23 um 16:59:
Muckelchen, so einfach ist das dann doch nicht. Siehe die Grünen.
Eine Friedenspartei mit dem Slogan "Keine Waffen in Kriegsgebiete"
wird zur Kriegstreiberpartei. Hätte ich auch nicht ahnen können, als ich sie wählte, aber wenigstens bekommen die von mir nicht eine Stimme mehr, auch lokal nicht. "Lasst uns dieses Europa gemeinsam verenden" dieser Versprecher der Bärbock, war eine Wahrheit, welches ihr Unterbewußtsein nach außen schleuderte, könnte man durchaus so sagen. Die alten Griechen hatten einen weisen Spruch
und zwar: Man sollte keinen wählen, der sich um ein politisches Amt reißt. Welcher der Griechen das sagte, weiß ich nicht mehr.
Unsere Herren und Damen sind dermaßen amtsgeil, dass man sich die Frage stellt: Werde/will ich überhaupt noch wählen?
Ich weiß es selber noch nicht.
LG niemand
Muckelchen (70) meinte dazu am 26.02.23 um 09:20:
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 Tula (25.02.23, 10:42)
Moin Regina
Eine Frage zum Thema: war aus der Perspektive des Textes die Zerschlagung der Hitlerarmee durch die Alliierten so etwas wie ein Gegenverbrechen?

LG
Tula

 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 10:47:
Es würde zu weit führen, hier Fragen der deutschen und internationalen Geschichte zu diskutieren, die, wie alles, genaue Recherchen und Kenntnis der Umstände verlangt. (Hitler, Stalin, Mussolini usw.)

Antwort geändert am 25.02.2023 um 10:51 Uhr

Antwort geändert am 25.02.2023 um 10:56 Uhr

 Tula meinte dazu am 25.02.23 um 10:57:
Es marschiert ja auch niemand in die Ukraine ein, d.h. außer Russland.

Ich würde dem Text auch in seiner Idealisierung gern zustimmen, wenn er nicht diese 'anstatt-Vetgleiche' hätte. Sonst müsste ich noch eine weitere Frage stellen, um sicher zu gehen, das ich hier nichts missverstehe. Die EU ist für mich jedenfalls noch kein Klub von Mafiosi, auch nicht die UN, die mit eindrucksvoller Mehrheit erneut das hier gemeinte Verbrechen verurteilt hat.

Und natürlich ist es kein Verbrechen, einem Opfer zu helfen, sich gegen einen Verbrecher zur Wehr zu setzen.

Gesegnet die Alliierten, die dem 3. Reich ein Ende gesetzt haben. Gesegnet alle, die Putins Regime daran hindern werden, nach Zarismus und Kommunismus ein drittes großes russisches Imperium zu errichten. Dieser Vergleich ist nicht von mir, sondern kommt genau von dort.

LG
Tula

Antwort geändert am 25.02.2023 um 11:00 Uhr

 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 11:28:
In meinem Text sind keine Namen, keine Länder und keine Institutionen erwähnt, sondern Verhaltens- und Denkweisen, die, im Kontext mit Globalisierung und dem heutigen Stand der Technik, zumindest nicht mehr zeitgemäß und friedensfördernd sind und durch andere Haltungen ersetzt werden müssen. Das ist aber Notwendigkeit genauso wie Illusion, weil eben im internationalen Kontext noch immer so gedacht wird wie im Kalten Krieg. Verurteilen ja, einverstanden, dem Opfer helfen, aber wie? Und, richtig, Russland muss auf dem Hintergrund seiner Geschichte gesehen werden. Und da gibt es noch andere in der Welt, die eben nicht alles durch die deutsche oder amerikanische Brille sehen.

 Tula meinte dazu am 25.02.23 um 11:45:
Gewiss Regina, in der Verallgemeinerung dürfte es niemanden geben, der dir hier widersprechen will. 

Bleibt die ewige Frage 'aber wie?' wenn uns das Böse plötzlich seine Fratze zeigt. Wie ein anderer hier heute schrieb, dem Falken ist das Geturtel der Tauben egal.

LG
Tula

 Verlo meinte dazu am 25.02.23 um 13:28:
Tula:

Die EU ist für mich jedenfalls noch kein Klub von Mafiosi, auch nicht die UN ...
Deutschland ist auch kein Land der Kriegsverbrecher, weil die führenden Politiker Rußland eine "strategische Niederlage" zufügen wollen, müssen, um die Demokratie zu verteidigen.

 eiskimo meinte dazu am 25.02.23 um 14:02:
@tula
Ich schließe mich Deinen Worten voll und ganz an.
LG
Eiskimo
Schimmel (60) meinte dazu am 25.02.23 um 23:02:
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 FrankReich (25.02.23, 11:43)
S. O. S.

Distichon zum Thema Menschlichkeit

von Alf_Enkking

 
Im Leichenmuseum Europas, als überaus lohnenden Tipp,
versiegeln sie Omas & Opas in Glassärgen, R. I. P.

👋🥴

Kommentar geändert am 25.02.2023 um 11:47 Uhr

 uwesch (25.02.23, 12:02)
Wie wahr das alles ist. Doch die Realitäten sehen leider anders aus und daran wird sich wohl im Großen und Ganzen kaum jemals was ändern. Wer geht denn in die Politik? Aus den Eliten wohl kaum jemand. Die wollen ihre Privilegien nicht aufgeben. Menschen mit Idealen wohl auch nur sehr selten, weils meist ein schmutziges Geschäft ist. Sie wollen sich in der Regel nicht verheizen lassen. Meist eher machtbesessene Menschen, die psychologisch betrachtet, nach Anerkennung suchen, die sie sonst vielleicht nie bekommen würden.
Es gibt nur selten mal Lichtblicke in diesem Geschäft und Menschen, die wirklich etwas zum Besseren verändern wollen. Manchmal klappt das ja auch.
LG Uwe

 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 13:12:
Dieses Problem sehe ich auch. Danke, uwesch.
Agnete (66)
(25.02.23, 13:11)
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 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 13:14:
Da brauchen wir dann auch noch Wunder, die geschehen müssen.

 AlmaMarieSchneider (25.02.23, 13:13)
Liebe Regina,

das würde man sich wünschen und es wäre absolut vernünftig.
Doch wo zeigt der Mensch Vernunft?
Zuerst müsste sich der Mensch verändern, doch jeder möchte so bleiben wie er ist. Im Kleinem und wie soll es dann im Großem klappen?
Liebe Grüße
Alma Marie

 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 13:19:
Tja.

 Verlo meinte dazu am 25.02.23 um 13:39:
Da ist der Verlo wohl ein seltenes Vorbild.

Selbst mit über sechzig und gesundheitlich angeschlagen entwickelt er sich noch. 

Allerdings heilt (kompensiert) er seine Leiden nicht mit der Droge Macht und Geld, sondern blickt ihnen ins Auge. 

Nimm einem Mächtigen und Reichen Macht und Geld – was bleibt dann von ihm?

 EkkehartMittelberg (25.02.23, 18:19)
Dieser Text mag auf manchen utopisch und illusionär wirken, aber gerade in Krisenzeiten ist es besonders wichtig, dass sich Menschen hinter solchen Texten versammeln, weil so bei aller Hetze wenigstens sichtbar wird, was sich die Meisten wünschen, und so eine Basis der Verständigung geschaffen wird, auf der man sich sachlich über das austauschen kann, was trennt.

 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 19:11:
Ja. Danke für deinen verständigen Kommentar.
Schimmel (60)
(25.02.23, 18:22)
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 Regina meinte dazu am 25.02.23 um 19:14:
Soweit zutreffend. Aber eben keine personalisierte Teufelsaustreibung.
Schimmel (60) meinte dazu am 25.02.23 um 22:53:
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 DanceWith1Life (25.02.23, 21:53)
Ein durchaus erwähnenswerter Gedankenimpuls, schon die Veden weisen darauf hin, dass das Gesetz des Dschungels nicht das Nonplusultra einer Zivilisation sein kann.

 Regina meinte dazu am 26.02.23 um 00:30:
danke für diese Ergänzung.

 Reliwette (26.02.23, 14:42)
Hallo Regina, Dein wahrer Text hat gut hier eingeschlagen. Eigentlich ist (fast)alles gesagt.Vielleicht noch ein Gedanke: Wir Menschen benehmen uns mehrheitlich nicht wie vorübergendende Besucher auf diesem Planeten, sondern wie jemand, der glaubt, er habe alles im Griff. Fälschlicherweise steht im Alten Testament, dass man sich die Welt untertan machen solle - und alles was da kreucht und fleucht.
Dieses Denken führt zur Überheblichkeit. Ich weill es verdeutlichen: Unsere Erde ist Heimat, einerseits wunderschön zu erleben, andererseits gefährlich durch unmberechernbare Katastrophen, ggfl. Naturkatastrophen, die derart massiv sein können, dass sie die von Menschen gemachten Kriegskatastrophen übertreffgen können, z.B. Anstieg des Meeresspiegels um +4 bis 6 Meter oder wie aktuell ein Erdbeben. Aber das haben die meisten Menschen nicht im Kopf. Sie benehmen sich wie der "King of Currywurst". Macht über andere. Previlegien vor anderen und unverhältnisdmäßige Ansammlung von Besitz sind die Geißeln der Menschheit.Geltungsbedürfnis (ich will ein/e ganz große/r sein, Machtgelüste auszuleben - wo kann man das besonders gut ausleben? In der Funktion eines Volksvertrers. Jene müssen sich ja keinem Wesenstest unterziehen, wie z.B. ein Kampfhund, der als Begleit- oder Wachhund funktionieren soll.
Was Du in Deinem Text beschreibst wäre der IDEALFALL. Deshalb werde ich diesen Text empfehlen. Hier auf kv rennst Du sehr wahrscheinlich viele Türen ein, die bereits offen stehen. Dennoch sollte sich jeder Politiker diesen Text unter das Kopfkissen legen.
Ein lieber Gruß vom alten Kunstmeister

 Regina meinte dazu am 26.02.23 um 16:18:
Danke für die Bestätigung

 RainerMScholz (02.01.24, 15:43)
Aus dem SED-Kaderbuch 1983.

 Regina meinte dazu am 23.01.24 um 04:32:
Immerhin hat ja die DDR keinen Krieg geführt, außer gegen Leute, die fortziehen wollten.
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