Knoblauchtränen

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von  Aron Manfeld

Seit Jahren schmeckt mir gar nichts mehr
Als ob mein Mund beerdigt wär
Selbst Knoblauch reizt die Knospen kaum
Gefangener im toten Raum

Aus Alltag der mich eisig macht
Wann habe ich zuletzt gelacht
Stocknüchtern aus dem Herz geweint
Dem Herrn gedankt wenn Sonne scheint

Vermutlich bin ich mausetot
Erstickt an Geist im Wohlstandskot
Wem geb ich Schuld an meiner Pein
Das muss dann wohl ich selber sein

Vielleicht auch Dir Du weinst bestimmt
Wenn Aron Manfeld traurig singt
Dabei fehlt uns ein süsser Kuss
Dann wär mit dem Gejammer

Schluss



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Kommentare zu diesem Text


 indikatrix (26.02.23, 08:23)
Sicher? Für wie lange? 8-)
LG
indi

 kipper meinte dazu am 26.02.23 um 11:16:
Ein hübsch feinsinnig gereimtes Lamento, lieber Aron. Wie wohltuend, dass mal nicht gleich wieder der Welt da draußen die Schuld an allem gegeben wird, sondern "bloß" der Einsamkeit.

Wenn ich eine Winzigkeit vorschlagen darf: Der letzte Vers in der ersten Strophe wäre sinniger mit 

"Gefangener in totem Raum"

Das klänge weniger allgemein, sondern bezöge sich enger auf den Kläger und dessen Leere.

Gleichwohl: großes kleines Kino!

Lg

kipper

 Aron Manfeld antwortete darauf am 26.02.23 um 13:17:
Wäre die Welt nicht zu grau ohne mein herzzereissendes Gejammer, liebe indi?

Da muss ich noch einmal scharf nachdenken, lieber kipper, Dein Vorschlag geht ins Philosophische, wovon ein kleiner Dichter wie ich kaum Ahnung hat.

Danke allen fürs Reinfühlen und Empfehlen!

 indikatrix schrieb daraufhin am 26.02.23 um 13:36:
W :) ieso ohne DEIN Gejammer, ich meinte uns alle!

 Aron Manfeld äußerte darauf am 26.02.23 um 13:42:
Ach so ... Das macht wieder ganz traurig ... :(

 Dieter Wal (18.03.23, 14:41)
Lamento moderato ma non troppo. Gut gemacht!

Zart die Knochenflöte geblasen!

 Aron Manfeld ergänzte dazu am 28.03.23 um 21:39:
Eine Fingerübung, mehr nicht, Dieter.
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