feldweg, abseits

und müsste ich mich entscheiden,

so wärst du immerzu mein weg,

denn nach den prachtstraßen und chausseen

fände ich niemals diese verwilderten gärten,

nicht die kleinen obstbäume

mit dem faulenden obst und den summenden bienen,

nicht das wuchernde wiesenstück,

den schwarzen teich,

über den an sommerabenden die libellen schwirren,

die schief gezackten weidenzäune,

der unbekannte wald,

in dem du hineinschlängelst

wie in einen ungewissen abendtod,

und niemand weiß um deine abgeschiedenheit,

um deinen frieden

und um die ungewissheit deines weges

und dann habe ich meine zeilen eine nacht lang

liegen gelassen und bin morgens

in die ausgetretene spur eines neuen tages,

die tausenden anderen tagen glich, eingelaufen,

um die immer wieder gleichen dinge zu machen,

die immer gleichen blödmänner und blödfauen zu treffen,

nur um festzustellen, dass ich mindestens ebenso blöd bin

und zwar lebe, aber irgendwie doch nicht richtig lebe,

dass es anders möglich wäre, lebenswerter

oder unblöder, dass die realität kaum platz hat

für romantische, verwunschene feldwege

mit leichten krümmungen, hinter denen ein

imaginäres verwunschenes pardieschen wabert,

mit einer neuen glattgebügelten existenz,

reingewaschen wie ein kitschiges bildchen

aus dem neunzehnten jahrhundert, nein,

alle straßen führen zu einem zurück, zurückgeworfen

in eine unbekannte große sehnsucht

und abends ging ich im frühherbstnebel

den gebogenen pfad,

trotz alledem und gerade deshalb,

den immer ungewissen weg