Geburt und Tod des Körpers

Essay zum Thema Leben/Tod

von  Regina

Während häufig über die Frage spekuliert wird, was mit der menschlichen Seele wohl nach dem Tod geschieht, steht die Forschung in die andere Richtung meistens weniger im Fokus. Es ist bekannt, dass die Mutter eine Schwangerschaft durchlebt, während der das Baby in ihrem Unterleib im Fruchtwasser herumschwimmt und der Arzt dessen Entwicklung heutzutage am Ultraschallgerät beobachten kann. Aber auch die Frage nach dem Verbleib vor der Zeugung ist sehr leicht zu beantworten. Ein Teil des materiellen Körpers gehörte dem Vater, die andere Hälfte ist Teil des Körpers der Mutter gewesen. Blut hat einen Eisenkern und reagiert magnetisch. Die beiden fühlten sich zueinander hingezogen und reagierten energetisch, so dass die Teile sich zusammenfügten und ein neues Wesen entstand. Die Frage nach dem Aufenthaltsort der Eltern in ihrer Vergangenheit führt zu den vier Großeltern, von denen auf die Urgroßeltern und so fort. So kann die ganze Evolutionskette hinuntergeklettert werden. Was immer da im Einzelnen zu finden ist, eines steht fest: Das Individuum war in irgendeiner Form schon immer dabei, während ein Wesen aus dem anderen entstand. Wer könnte da behaupten, nicht das ewige Leben zu haben?


Der Gedanke in die andere Richtung, nämlich die Frage nach der Zukunft des Lebens heißt: „Wohin gehen die Verstorbenen?“ Das kommt auf die Art der Beerdigung an. Muslime und der traditionelle Katholizismus lehnen ja die Kremation ab. Sie legen den Körper, mit oder ohne Sarg, in die Erde, wo die Würmer sich alsbald über das Protein hermachen. So wird die Leiche zu Erde, auf der wiederum Pflanzen wachsen können, von denen lebende Wesen sich ernähren. „Wisset ihr nicht, dass ihr meinen Leib esset?“ fragte Jesus. Es ist keine appetitliche Vorstellung, aber die pflanzliche Ernährung basiert auf der Transformation von ehemals lebenden Körpern. Bei der Feuerbestattung verwandelt sich die tote Gestalt zum überwiegenden Teil ins Gasförmige, geht aber auch nicht verloren, sondern wird wieder in den Kreislauf des ewigen Werdens eingebaut. So können wir über die Körper sagen, dass sie schon immer existierten und für alle Zeit weiterleben werden. Sie unterliegen lediglich mannigfaltigen Transformationen der Planetengeschichte, bei denen Feuer, Wasser, Fäulnis, Druck und Verzehr eine Rolle spielen. Eine Reinkarnation wird auf diese Weise nicht nachgewiesen noch gibt die Analyse preis, was die Seele bei diesen Vorgängen erlebt, aber die Beständigkeit der materiellen Existenz und eine Verbundenheit aller mit allen und allem ist offensichtlich.




Anmerkung von Regina:

Der nächste Text "Ewiges Licht" versucht dann, die Seele zu erfassen. Die beiden Texte bilden eine Einheit.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (10.03.23, 11:19)
wird wieder in den Kreislauf des ewigen Werdens eingebaut. So können wir über die Körper sagen, dass sie schon immer existierten und für alle Zeit weiterleben
 
Deiner Einstellung liebe Regina, kann ich vieles abgewinnen.  
 
Herzliche Grüße und schönes Wochenende wünscht Franky

 AlmaMarieSchneider (10.03.23, 16:18)
Liebe Regina,

in allem bin ich Deiner Meinung, was unsere Körper betrifft. Wenn ich denke, ich hab grad einen Dino gegessen....
Aber was ist mit der Seele?
Ich trenne mittlerweile Körper und Seele, obwohl sie eins sind.
Manche psychische Krankheit führe ich darauf zurück, dass sie nicht miteinander auskommen. Diese Menschen müssen innerlich zerrissen sein und einer, Körper oder Seele oder sogar Beide wird krank werden, wie in einer toxischen Verbindung.

Liebe Grüße
Alma Marie

 uwesch (10.03.23, 17:08)
Interessante Betrachtungen zum Wesen des Lebens.
LG Uwe

 EkkehartMittelberg (10.03.23, 17:49)
Hallo Gina, nach deinem Essay können Atheisten zumindestens bezogen auf ihren Körper nicht behaupten, dass nach ihrem Tode nichts ist.

LG
Ekki

 Regina meinte dazu am 10.03.23 um 18:42:
Biochemisch geht es jedenfalls weiter.

 Saira (10.03.23, 18:17)
Hallo Regina,

nichts geht verloren, sagt man. Dein Essay belegt es, doch die Frage nach dem Verbleib der Seele wird wohl nicht geklärt werden können. Vielleicht erfahren wir es mit dem Tod oder auch nicht.

Gerne gelesen!

Liebe Grüße
Sigrun

 Regina antwortete darauf am 10.03.23 um 18:41:
Jedenfalls ist es nicht so einfach.
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