Mein Freund Jörn

Prosagedicht zum Thema Unverständnis

von  Saira

Mein Name ist Selcuk
ich bin acht Jahre alt.
Ich bin Türke,
in Deutschland geboren.

„Scheiß Türke“,
und „ey du Spast“,
sagen viele,
ich weiß nicht warum.

Ich habe einen Arm ohne Gefühl
er ist gelähmt,
darum bin ich wohl ein Spast,
aber wieso bin ich scheiße?

Jörn hat viele Freunde
obwohl er mich mag.
Er ist mein bester Freund
der einzige.

Ich bin froh,
dass es ihn gibt,
mit ihm kann ich lachen,
er nennt mich Selcuk.



© Sigrun Al-Badri/ 2019



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Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (13.03.23, 13:27)
Solche Ausgrenzung finde ich schlimm. Zuwenig wird dafür getan, dass ein anderes Denken gesetzt wird. Auch eine gewisse "Kaufhausmentalität" wird immer mehr sichtbar. Sind Menschen jetzt auch schon Konsumartikel?

Aufrüttelndes Gedicht.

Liebe Grüße
Alma Marie

 Saira meinte dazu am 14.03.23 um 09:39:
Liebe Alma Marie,
 
es wird definitiv viel zu wenig für ein Umdenken getan. Ich habe etwas ausführlicher unter dem Kommentar von AchterZwerg geantwortet.
 
Hab lieben Dank für deine Gedanken und deine *chen!
 
Herzliche Grüße
Sigi
Teolein (70)
(13.03.23, 13:38)
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 Saira antwortete darauf am 14.03.23 um 09:32:
Lieber Teo,
 
es stimmt, es klappt auch anders herum und deine Frau wird ein Lied davon singen können
 
Ich danke dir für dein Beispiel und deine *chen!
 
Herzliche Grüße
Sigi

Antwort geändert am 14.03.2023 um 09:33 Uhr

 EkkehartMittelberg (13.03.23, 14:13)
Hallo Sigi,            
                                                                                               gute Freunde sind die beste Abwehr gegen Diskriminierung.

Herzliche Grüße
Ekki

 Saira schrieb daraufhin am 14.03.23 um 09:34:
Lieber Ekki,
 
ein guter Freund ist ein Geschenk des Himmels.
 
Ich danke dir und grüße dich herzlich
Sigi

 GastIltis (13.03.23, 18:27)
Hallo Sigi,
mit sehr viel Liebe geschrieben.
Das fühlt man.
Herzlich Gil.

 Saira äußerte darauf am 14.03.23 um 09:37:
Lieber Gil,
 
Selcuk war der Freund meines Sohnes. Ich könnte viel über ihn schreiben, das mich heute noch bewegt. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist. Es ist dreißig Jahre her, als Lebensumstände die Wege der Jungs in unterschiedliche Richtungen laufen ließen. 
 
Ich danke dir!
 
Herzliche Grüße
Sigi

 AchterZwerg (14.03.23, 06:22)
Liebe Sigi,
Erziehung findet kaum noch statt. Nicht im Elternhaus und nicht in der Schule.
Es kümmert unser reiches (?) Land einen Scheißdreck, was aus seinem Nachwuchs wird. Milliarden werden für Waffen verplempert; in den Schulen gibt es weder nutzbare Turnhallen noch bespielbare Höfe.
Der Aggression wird Tür und Tor geöffnet - und zwar von allen Seiten.

Ausgrenzung und Hass sind die Folgen.

Resignierte Grüße
Heidrun

 Saira ergänzte dazu am 14.03.23 um 09:38:
Liebe Heidrun,
 
ich kann dir nur zustimmen.
 
Dabei sind Kinder unsere Zukunft!
 
Jedes Kind, egal welcher Nationalität, egal mit welcher Behinderung, sollte nicht gemobbt werden. Das Leid eines Opfers muss schrecklich sein. Es liegt an uns Erwachsenen (Eltern, Kindergarten, Schule) etwas im Denken der Kinder zu ändern und es liegt an der Politik, das Thema Kinder- und Jugendförderung/-bildung zu priorisieren. In Bezug auf die Migrationspolitik liegt ebenfalls vieles im Argen.
 
Ausgrenzung, Hass und Gewalt sind üble Nährböden.
 
Traurige Grüße
Sigi

 TassoTuwas (14.03.23, 20:16)
Liebe Sigi,

im Kindergarten sind die Kleinen eine Gemeinschaft, da macht Herkunft oder Hautfarbe keinen Unterschied.
Was ist mit der Gesellschaft los, dass sich mit dem Älterwerden immer mehr Vorurteile bilden, bis hin zu Hass und Verfolgung?
Und jetzt dieser Kindermord, es ist erschütternd!

Sprachlos und traurig
TT

 Saira meinte dazu am 15.03.23 um 17:35:
Lieber Tasso,

Kinder lernen ganz früh von ihren Eltern, die ja ihre größten Vorbilder sind. Dann ist da ihr Umfeld, das eine große Rolle spielt ...

Der Kindermord, lieber Freund, ist auch für mich unfassbar (wie wohl für sehr viele!). Kinder, die so sehr hassen, dass sie sogar töten?

Ich bin mit dir sprachlos und traurig
Sigi
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