Wider den Mord

Wahlrede zum Thema Menschlichkeit

von  Terminator

Für alles Menschliche habe ich Verständnis: für Lust und Gier, für Neid und Hass, für das Gefühl, es besser im Leben verdient zu haben, und für den Wunsch, der reichste Multimilliardär möge verrecken, und du durch ein Missverständnis fortan für diesen gehalten werden. Jedem muslimischen Mann 72 Jungfrauen, jedem russischen Weib einen richtigen Mann (und diesem einen Kasten Wodka)! Träumt, phantasiert, wünscht, – Sex-, Folter-, und Mordphantasien sind auch nur menschlich. Es gibt keine Gedanken- und Gefühlsverbrechen!


Doch wenn ihr aus euren Köpfen in die Welt hinaus geht, bedenkt: andere sind genau exkakt gleichermaßen menschliche Menschen, wie ihr selbst Menschen seid. Auch die haben das Gefühl, vom Leben ungerecht behandelt worden zu sein, auch sie sind oft frustriert, wütend, begehren des Nachbars Haus, des Nachbars Mann, und sicherlich viel, viel Geld. Gehen wir deshalb jetzt alle aufeinander los oder vereinbaren wir Regeln des menschlichen Zusammenlebens? Wenn ja, dann habe ich bereits eine erste Regel, mit der wir anfangen können: Du sollst nicht morden.


Das ist nicht einfach, und für viele eine Zumutung. Hast du denn keine Empathie? Wie kannst du so kaltherzig sein, und für einen Mord aus Geldgier, aus Blutrache oder als angemessene Antwort eines richtigen Mannes auf eine Provokation ("Die Schlampe hat mich provoziert!") kein Verständnis haben? Tut mir leid, habe ich nicht. Nicht, weil mir Menschliches fremd wäre. Sondern weil ich weiß, dass das Menschlich-Allzumenschliche keinem Menschen fremd ist. Nicht nur du, sondern auch alle anderen müssen sich mit dem Morden zurückhalten!


Wem das bisher Gesagte zu abstrakt war, der sollte an die Angehörigen denken. "An die Angehörigen des Mordopfers!? Aber das ist doch eine Falle, ein Trick, um den Mord in Verruf zu bringen! Und was ist mit den Angehörigen eines Selbstmörders? Leiden sie nicht noch mehr als die Angehörigen eines Mordopfers?" Gut, dann denk an deine eigenen Angehörigen. Du ermordest jemanden, und seine Angehörigen könnten sich rächen. Oder du wird so von Reue und Schuldgefühlen geplagt, dass du dich selbst umbringst. Das ist, da diese Rede zu dir nötig ist, vermutlich sehr, sehr unwahrscheinlich, aber allein dass es möglich ist, sollte dich von einem Mord abhalten.


Der Mörder könnte sich eventuell aus Reue selbst töten und damit seinen Angehörigen großes Leid zufügen. Das ist mein soziopathisch korrektes Argument gegen Mord.


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Kommentare zu diesem Text


 Verlo (16.03.23, 23:20)
Terminator:

Wenn ja, dann habe ich bereits eine erste Regel, mit der wir anfangen können: Du sollst nicht morden.

Ohne Mord würde die menschliche Welt, wie sie seit Jahrtausenden existiert, zusammenbrechen.

 Terminator meinte dazu am 16.03.23 um 23:22:
"Der Mord an sich ist eine gute Sache, aber die Medien ziehen ihn in den Dreck". Ein Serienmörder.

 Verlo antwortete darauf am 16.03.23 um 23:25:
Ich hatte an die politischen Mörder gedacht.

Falls es stimmt, daß sehr viele engste Mitarbeiter der Clintons "irgendwie" verschwinden, wäre das ein Beispiel.

 Terminator schrieb daraufhin am 16.03.23 um 23:30:
Mörder regieren die Welt. Mörder sind für Frauen attraktiv, weil "stark", Selbstmörder halten Frauen dagegen für Loser, Versager, weil "schwach".

Primitivste Triebe werden mit edelsten moralischen Motiven überdeckt. Die meisten Menschen sind egoistisch und verlogen. Wir leben im Kali Yuga; kosmisch gesehen spielt sich die ganze Geschichte der Menschheit in einem Zeitalter der Ultradekadenz ab.

 Verlo äußerte darauf am 16.03.23 um 23:47:
Terminator:

Selbstmörder halten Frauen dagegen für Loser, Versager, weil "schwach".

Habe ich noch nie von einer Frau gehört. 

Nach Frauen sich zu richten (das heißt, etwas zu tun, was man sonst nicht tut), ist der Beginn der Versklavung durch dieselbe. 


Terminator:

Mörder regieren die Welt. 

Sehe ich auch so.

Ein Grund, warum man so schwer gegen sie ankommt, wenn man nicht morden will.

 Terminator ergänzte dazu am 17.03.23 um 00:08:
Mörder zu töten ist kein Mörd:

"Wenn ich töte, dann im Auftrag Ihrer Majestät, und wen ich töte, ist ein Mörder". James Bond


Ich habe Beschämungen der Art, dass der Suizid "feige" und der "Selbstmörder" "schwach" sei, fast nur von Frauen gehört (oder von Männern, die in ihren Werturteilen von Frauen, besonders den eigenen Müttern, (fremd-)bestimmt waren).

Frauen wollen "starke" Männer. Das ist der Grund für viele Männer, sich für ihre Suizidgedanken zu schämen und sich umzubringen, ohnen vorher mit jemandem darüber zu reden.

 Verlo meinte dazu am 17.03.23 um 09:33:
Terminator, Frauen wollen Männer, die sie beherrschen können.

Nur weil jemand ein Mörder ist, muß er nicht stark genug sein, um sich nicht von einer Frau beherrschen zu lassen.

Ich denke eher, daß Gegenteil ist oft der Fall: wenn ein Mann mordet, braucht er den Beweis, ein starker Mann zu sein.

Ich kenne zB Männer, die mit sehr vielen Frauen schlafen, um sich zu beweisen, wie sehr sie Mann sind. Tatsächlich macht es ihnen oft keinen Spaß, mit Frauen zu schlafen, sondern sie erfüllen nur ihre Pflicht, damit sie sich als Mann fühlen. Dürfen sie wählen, sind sie lieber mit Männern zusammen, auch intim.

Ein normaler Mann muß sich nicht beweisen, daß er stark und ein Mann ist. Er ist es einfach.

So kann man sich auch ein Mann sein und sich als solcher fühlen, ohne daß man mit Frauen intim ist. Vielleicht weil man auf den Geschlechterkampf keine Lust mehr hat. 

Oder auf solch dummen Frauensprüche: Putzt du meine Schuhe nicht, kann ich dich nicht lieben und können wir keinen Sex haben.

Oder: Reparierst du mein Fahrrad nicht ...

Oder ...

Auch ein Mann kann (zu einer Frau) sagen: "Fick dich doch ins Knie" oder "Wenn du mit deinem Vibrator/Dildo glücklicher bist, bitte ..."

Spaß macht bestimmt, zum Jahrestag der Frau ein Sexspielzeug zu schenken und sie zu verlassen.

 Regina (17.03.23, 01:08)
In der einen Stadt wohnen Mörder. Die bringen sich gegenseitig um, bis nur noch einer, der skrupelloseste, da ist. 
In der anderen Stadt wohnen Suizidenten. Die bringen sich selber um, bis keiner mehr da ist.
Und dann noch Jesus.

 Terminator meinte dazu am 17.03.23 um 01:26:
Wenn das Ziel ist, dass "noch jemand da" ist, dann müssen wir Menschen in Tiere verwandeln, die automatisch ihrem Fortpflanzungstrieb folgen und gegenseitig fressen und töten, aber niemals sich selbst umbringen. Bis die Art ausstirbt, wird "jemand da sein". Aber wozu?

 Regina meinte dazu am 17.03.23 um 02:38:
Gute Frage. Aber wenn alle sich umbringen, sterben sie auch aus. Ich meine, aktiv sich umbringen, nicht nur passiv zulassen wie Jesus.

 Terminator meinte dazu am 17.03.23 um 02:42:
Die Frage zielt letztlich auf positive Gründe für das Leben. "Du sollst leben, weil Suizid verboten ist", ist ein negativer Grund, der keinen überzeugen wird.

Wozu Leben? Was ist der Sinn? Mit einer zufriedenstellenden Antwort darauf erledigt sich für viele Menschen die Frage nach dem Suizid von selbst.

 Regina meinte dazu am 17.03.23 um 02:51:
Ja. 

Sehe ich ein. Aber die Statistiken zeigen ein hohes Aufkommen.

Antwort geändert am 17.03.2023 um 02:56 Uhr
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