Wider den Suizid

Anordnung zum Thema Vernunft/ Unvernunft

von  Terminator

Die Argumente gegen den Suizid unterscheiden sich, von der Intelligenz, Empathie und Lebenserfahrung des Sprechers abstrahiert (ein Soziopath kann ein logisch gültiges Argument bringen, ein Empath kann, traumatisiert durch eigene Lebenserfahrung, Suizid-Befürworter wüst anschreien), in solare, lunare und chthonisch-tellurische nach der anthropologischen Trias.



Chthonisch-tellurische Argumente:


Der Suizid ist ein Verbrechen gegen die Mutter.

◉ Dein Leben gehört nicht dir selbst.

Denk an deine Angehörigen!

Selbstmord ist die schwerste Sünde (das ist nur scheinbar ein religiöses Argument, denn die titanische Gottheit Jahwe/El/Kronos oder die Mondgottheit Allah/El sind chthonisch-tellurische, matriarchale, materialistische Gottheiten; alle Religionen, die nicht solar/apollinisch-dionysisch/patriarchal/geistig sind, sind Aberglaube und vertreten eine Sklavenmoral).



Lunare Argumente:


Zum Leben gehört die ganze Lebenserfahrung, von der Geburt bis zum (Alters-)Tod.

Ohne schweres Leid ist kein großes Glück im Leben möglich.

Du bist Leben, der Wille zum Leben; der Suizid ist ein Verbrechen gegen dich selbst.

◉ Das Leben ist ein Spiel; Aussteigen bedeutet, umsonst gespielt zu haben (Hier fällt der lunare Lebensbejaher zwar auf die sunk cost fallacy herein, aber die Verwandlung des Ernsts des Lebens in einen spielerischen Unernst nimmt dem vermeintlichen Suizidzwang aus Leid und Verzweiflung die Schärfe; lunare Argumente zielen nicht auf die Logik, sondern auf das Gemüt).



Solare Argumente:


Du bist auf einer göttlichen Mission.

Dieses Leben ist eine Prüfung deines wahren Werts.

Alles Leid lässt sich ertragen, wenn du im Leben einen Sinn hast.

Weil du frei bist, dein Leben jederzeit zu beenden, stehst du über dem bloßen Leben, und musst weltliches Scheitern nicht als einen Grund für den Suizid sehen (Gleichmut angesichts von Erfolg und Scheitern erhöht den Status eines Menschen und lässt ihm eine hohe Würde selbst in einem niederen Zustand der Armut oder Krankheit).

 


Und hier gilt: jedem das Seine! Ein Lunarist wird niemals die Sklavenmoral der Lebens- und Leidenspflichtigen akzeptieren, für den Chthoniker ist der Mensch jedoch zuvörderst Materie, und erst dann Geist (deine Persönlichkeit ist quasi ein Epiphänomen der Tatsache, dass deine Mutter dich geboren hat), der Solarist bewertet sein Leben nicht nach fremdbestimmten Vorgaben, und auch nicht nach Lust und Leid, sondern nach einem höheren Sinn.


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Kommentare zu diesem Text


 Regina (17.03.23, 02:32)
Nicht ein Argument wirklich für den Suizid.

 Terminator meinte dazu am 17.03.23 um 02:37:
Ich habe ja ausschließlich Argumente gegen den Suizid aufgeführt. Und ich kann mir kluge und zurechnungsfähige Menschen vorstellen, die alle aufgezählten Argumente emotional ablehnen oder logisch wiederlegen würden.

Ich denke, dass keines der von mir aufgezählten Argumente gegen den Suizid zwingend ist. Ein zwingendes Argument würde ich gern finden, und zwar auf einer möglichst hohen Stufe der anthropologischen Trias.

 Graeculus antwortete darauf am 16.04.23 um 18:02:
Einmal davon abgesehen, daß hier der Suizid zum Wohle der Gemeinschaft (Arnold Winkelried: https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_Winkelried) fehlt, wird man schwerlich Argumente für den Suizid finden, solange man a priori ausschließt, daß es solche geben kann.

Im Falle von "Alles Leid lässt sich ertragen, wenn du im Leben einen Sinn hast" muß man den konditionalen Sinn des Nebensatzes beachten. Oder ist diese Frage für den 'solaren Typus' auch im Falle fortschreitender Demenz geklärt?

Antwort geändert am 16.04.2023 um 18:03 Uhr

 Terminator schrieb daraufhin am 08.06.23 um 00:56:
Hier sind nur Argumente auf jeder Ebene gegen den Suizid aufgeführt. Ich bin ja selbst grundsätzlich dafür. Als Solarist kann ich auf das populärste und polpulistischste Argument überhaupt, es sei "leicht", sich im Fall einer schweren Krankheit das Leben zu nehmen, erwidern: Das Schwere im Leben (die Pflicht) habe ich bereits mit Auszeichnung geschafft. Jetzt habe ich das Recht auf den leichten Weg (die Kür).
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