über reif

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Tula

Der Morgen dämmert im verglasten Bett
der Felder. Virtuos! Sein Atem schwebt
wie eine Arabesque im Ballett
in Richtung Nacht, wo sich der Wald erhebt.

Von Osten her steigt auf den kühlen Bauch
(ist‘s Spuk?) die Sonnenelfe ... tastet sich
mit ihren Fingern bald durch jeden Strauch,
noch etwas scheu, doch unabänderlich.

Besiegt das Frösteln, das auf allem liegt
und streift mit ihrem warmen Blick den Hain,
wo nun ein Reh erscheint. Ein Sperling fliegt.
Auch einem Falter haucht sie Leben ein.

Schon brodelt alles, singt, vibriert vor Spaß.
Im Rausch der Säfte gibt es kein Tabu.
Und ich? Ich sitze einfach nur im Gras
mit aufgeknöpftem Hemd und Augen zu.



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (19.03.23, 07:49)
Gefällt!
Und zwar, weil du die (fast) unerträgliche Idylle am Ende brichst.
Das zeigt Erfahrung und Klasse. <3 

Schöne Grüße
der8.

 Tula meinte dazu am 19.03.23 um 09:52:
Moin lieber 8er
Ja, eine Wiese in frühlingshafter Euphorie hat ja was, solange einem nichts in Hosenbein oder Nase krabbelt  :D

Dankend lieben Gruß
Tula
Teolein (70)
(19.03.23, 09:53)
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 Tula antwortete darauf am 19.03.23 um 10:06:
Moin Teolein
Das überlässt das Werk der Phantasie des nach warmen Fingern lechzenden Lesers  ;)

Elfische Grüße
Tula

 LotharAtzert (19.03.23, 10:22)
Ja die zwei letzten Zeilen machen es zu einem großen Gedicht.

Mit der "Sonnenelfe" löst du die Situation perfekt (Ich zog mir mal einen shitstorm zu, als ich von der rosenfingrigen Aurora schrieb und Homer unerwähnt ließ, bei dem sie natürlich Eos heißt).

Gruß
Lothar

 Tula schrieb daraufhin am 19.03.23 um 20:32:
Hallo Lothar
Aber da wäre der alte Homer doch erfreut gewesen. Wäre doch super, wenn unsere Werke wenigstens hundert Jahre überleben, geschweige denn mehr als 2.500. 

Dankend lieben Gruß
Tula

 EkkehartMittelberg (19.03.23, 20:56)
Hallo Tula,

wenn der Rausch der Säfte über mich kommt, mache auch ich die Augen zu. So genießt es sich besser.  :)

LG
Ekki

 Tula äußerte darauf am 19.03.23 um 23:26:
Hallo Ekki
Genau!  :D
Dankend lieben Gruß
Tula
Agnete (66)
(19.03.23, 21:00)
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 Tula ergänzte dazu am 19.03.23 um 23:29:
Hallo Agnete
Der Frühlingsanfang inspiriert immer wieder und hat sein Gedicht verdient. Heute jedenfalls schien die Sonne.

Dankend lieben Gruß
Tula

 TassoTuwas (20.03.23, 11:52)
Hallo,
 
da bin ich aber froh!
Ich meine wegen dem dicken Ende  :) !

Herzliche Grüße
TT

 Tula meinte dazu am 21.03.23 um 22:54:
Hallo TassoTuwas
Das freut mich. Mit Wünschen für Sonne und Frühlingswiese
LG
Tula

 harzgebirgler (21.03.23, 14:29)
hallo Tula,

...das klärchen bräunt alsbald auch gern die haut
von einem der zu zeigen sie sich traut! :)

lg
harzgebirgler

 Tula meinte dazu am 21.03.23 um 23:16:
Hallo harzgebirgler

Das Klärchen ist im Frühling lieb zu mir
und streichelt Wärme-spendend mein Gesicht.
Im Sommer packt es feurig-wilde Gier.
Ein Inquisitor, der mit Flammen sticht.
Mich schaun am Strand die schönsten Frauen an,
auf mich Schimäre, halber Krebs, halb Mann.

LG
Tula

 plotzn (25.03.23, 11:50)
Servus Tula,

neben dem originellen Schluss gefällt mir auch, wie du die wandernden Strahlen der aufgeheneden Sonne lebendig machst.

Liebe Grüße
Stefan

 Tula meinte dazu am 26.03.23 um 01:49:
Servus Stefan
Freut mich, dass es dir gefällt. 
Sonnige Grüße
Tula
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