Die Pflicht zu arbeiten um zu leben

Kurzgeschichte zum Thema Kampf

von  mrakkkk

Um das Eine tun zu können, muss erst das Andere erledigt werden.

Scheinbar liegt aber das, was wichtig ist, oder vielmehr wichtig gewesen wäre, wenn man es denn zu der Zeit erledigt hätte, als es noch wichtig gewesen war, immer inmitten eines Knäuels aus undurchdringlichen Angelegenheiten verborgen.

Wie verführerisch es doch ist, dieses Knäuel zu entwirren und ihm immer wieder von Neuem dabei zuzuschauen, wie es sich dann erneut verknotet und wieder zu der undurchdringlichen und undurchschaubaren Angelegenheit wird, von der man eben noch dachte, man hätte sie beseitigt.

Ach, hätte man doch eine Schere, mit der man die sich windenden Fäden in kleine, gut handhabbare Stücke zerschneiden könnte. Man würde das schöne Knäuel zertrennen, das, was wichtig ist, zur rechten Zeit erledigen und reinen Tisch machen, kühl operierend, wie der Chirurg, mit ruhiger Hand, sehendem Auge, einem denkenden Geist.

Es ist nicht mehr wichtig, denn schon zieht sich das Knäuel eng zusammen, gleich einer Würgeschlange, gewickelt und umsorgt ist man, bis der Atem aussetzt und die letzte Geborgenheit schwindet.



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (31.03.23, 16:27)
Text bleibt in seiner Aussage so vage, dass er fast keinen Inhalt hat!

 mrakkkk meinte dazu am 31.03.23 um 16:52:
Hallo Dieter,

Danke für das Lesen und den Kommentar!

 uwesch antwortete darauf am 31.03.23 um 18:44:
Dieter, hier ist doch die Kernaussage:
Wie verführerisch es doch ist, dieses Knäuel zu entwirren und ihm immer wieder von Neuem dabei zuzuschauen, wie es sich dann erneut verknotet und wieder zu der undurdringlichen und undurchschaubaren Angelegenheit wird, von der man eben noch dachte, man hätte sie beseitigt.
Quasi ein Perpetuum Mobile wie das bei manch menschlicher Tätigkeit zu beobachten ist.

undurchdringlich! (Rechtschreibung!)

LG Uwe

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 31.03.23 um 19:07:
Neeee, das ist mir zu sehr Metaphernsalat, wo konkrete Trennkost erforderlich wäre.

 mrakkkk äußerte darauf am 31.03.23 um 20:22:
Dabei halte ich mich doch selbst für einen guten Koch, der auf ausgewogene Kost Wert legt.

Vielen Dank für die Kommentare und das Hinweisen auf den Tippfehler!

 AchterZwerg (31.03.23, 18:47)
Kommt vermutlich auf die Tätigkeit an. Für manche ist Identität nur über Arbeit möglich
Eine Parole der güldenen 70er lautete: Aufhebung der Trennung von Arbeit und Freizeit.
Jetzt, nach den coronösen Erfahrungen mit dem Homeoffice, wünschen sich das sicherlich nicht mehr alle ...

Haben die Parzen den Lebensfaden abgeschnitten, ist es allerdings gleichgültig, wie groß (und sinnvoll) das Leben zuvor war.

der8.

 mrakkkk ergänzte dazu am 31.03.23 um 20:24:
Danke für Kommentar und Empfehlung!

Die Überschrift habe ich tatsächlich aus einem Zitat von Sören (dieses durchgestrichene O kann ich nicht reproduzieren) Kierkegaard entwendet.

Viele Grüße!

 Regina (01.04.23, 07:36)
scheinbar= es scheint nur so, ist aber nicht real
anscheinend= vermutlich
wahrscheinlich= es wird in der Zukunft so vermutet

 Regina meinte dazu am 01.04.23 um 07:39:
Es gab und gibt Denkmodelle, die allen das Leben ermöglichen (was ja Gesetz ist) und Arbeit grundsätzlich ehrenamtlich verrichten lassen. Dafür und dagegen existieren gewichtige Argumente.
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