Bevor du Antwort gibst

Text

von  Cathleen

Bevor du Antwort gibst

Zug fährt langsam ein.
Türen öffnen sich.
Bahnsteig wird zu klein.
Endlich seh ich dich,
schieb mich durchs Gewühl.
Flüchtig ist dein Kuss
Warum bleibst du kühl,
bis ich frieren muss?

Hast du nicht gesagt,
alles wär vorbei?
Nun wird neu vertagt;
wir sind doch noch drei?
Ich als fünftes Rad
bin dir längst zuviel.
Warum dein Spagat,
wenn die Klappe fiel?

Komm nicht mehr heim,
du liegst nicht an der Kette.
Komm nicht mehr heim,
auch wenn du mich noch liebst.
Kriegt sie das Kind,
das ich so gerne hätte?
Ich weiß es schon,
bevor du Antwort gibst.


Hab zu lang gemeint,
dass du mein Mann bist,
dass, was uns vereint,
letztlich stärker ist.
Wollte imponiern
mit Beständigkeit,
nicht: dich amüsiern
im zu kurzen Kleid.

Hab auf Zeit gesetzt
und – den Stolz verlernt,
bis du dich zuletzt
ganz von mir entfernt.
Jugend überwog
und magnetisiert.
Dass ich mich belog,
hab ich ja kapiert.

Komm nicht mehr heim…


Den frisch gekauften Wein,

trink ich heut Nacht allein.


Komm nicht mehr heim...





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Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (03.04.23, 22:58)
Wieder ein gelungenes Werk, liebe Cathleen.

Liebe Grüße
Alma Marie

 Cathleen meinte dazu am 03.04.23 um 23:37:
Vielen Dank!
Liebe Grüße 
Cathleen
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