Literarische Rätsel 5
Ansprache zum Thema Erkenntnis
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Hallo Ekki,
den sollte keiner vor der Tür stehen lassen.
Eine Tragödie, dass er so früh sterben musste!
Herzliche Grüße
TT
den sollte keiner vor der Tür stehen lassen.
Eine Tragödie, dass er so früh sterben musste!
Herzliche Grüße
TT
Merci, Tasso, eine schöne Anspielung von dir auf sein Hauptwerk.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Ja und er sagt auch:
"Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe.
Unsere Tiefe ist der Abgrund."
Ich mochte ihn, habe ihn gern gelesen.
Herzlichst
Alma Marie
"Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe.
Unsere Tiefe ist der Abgrund."
Ich mochte ihn, habe ihn gern gelesen.
Herzlichst
Alma Marie
Grazie, Alma Marie,
wenn diese Generation nicht in den Abgrund fiel, wurde sie doch um viel Lebensglück betrogen.
Herzlichst
Ekki
wenn diese Generation nicht in den Abgrund fiel, wurde sie doch um viel Lebensglück betrogen.
Herzlichst
Ekki
Sein Werk ist mir so lieb wie die Briefe der Weißen Rose.
Ja, Dieter, der mutige, tapfere und kreative Mensch verdient deine Anerkennung ebenso wie die Weiße Rose.
Taina (39)
(18.05.23, 06:26)
(18.05.23, 06:26)
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Merci, Taina, die sachliche Formulierung "Verursacher ohne Verantwortung" ist fast noch beschönigend.
Auch einer der Zurückgelassenen.
Einer, den wir aus dem Deutschunterricht kennt, aber seitdem kaum mehr in die Hand genommen haben.
In modernen Lehrplänen wird er keinen Einlass mehr finden.
Schade. Aber das Schicksal der allermeisten Autoren: Sie dümpeln in der Nationalbibliothek herum wie du und ich.
Schöne Grüße
Piccola
Einer, den wir aus dem Deutschunterricht kennt, aber seitdem kaum mehr in die Hand genommen haben.
In modernen Lehrplänen wird er keinen Einlass mehr finden.
Schade. Aber das Schicksal der allermeisten Autoren: Sie dümpeln in der Nationalbibliothek herum wie du und ich.
Schöne Grüße
Piccola
Ein ganz großer, der viel zu früh gehen musste.
Ich liebe seine Kurzgeschichten.
Ich liebe seine Kurzgeschichten.
Grazie, liebe Piccola. Ich habe die Hoffnung, dass wir eine Renaissance erleben, weil er als Autor geschätzt und als Mensch geliebt wird. Die zahlreichen Kommentare hier bezeugen dies.
Beste Grüße
Ekki
Beste Grüße
Ekki
Gracias, Redux,
die Alten sagen, dass die Götter den lieben, der früh gehen muss.
Seine Kurzgeschichten sind herzergreifend.
die Alten sagen, dass die Götter den lieben, der früh gehen muss.
Seine Kurzgeschichten sind herzergreifend.
Teolein (70)
(18.05.23, 09:21)
(18.05.23, 09:21)
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Vielen Dank Teo. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben; denn du schreibst immer in seinem Sinne.
Liebe Grüße zurück
Ekki
Liebe Grüße zurück
Ekki
Muckelchen (70)
(18.05.23, 10:57)
(18.05.23, 10:57)
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Merci, Muckelchen,
es ist seiner Beliebtheit geschuldet, dass es diesmal einfach war, denn ich habe auf keinen Titel direkt verwiesen.
Die Hamburger mit ihrem Stolz auf ihn stehen repräsentativ für die Republik.
es ist seiner Beliebtheit geschuldet, dass es diesmal einfach war, denn ich habe auf keinen Titel direkt verwiesen.
Die Hamburger mit ihrem Stolz auf ihn stehen repräsentativ für die Republik.
Es ist gut, daß Du die Kurzgeschichten besonders hervorhebst; die hatte ich etwas aus der Erinnerung verloren.
Es ist traurig, daß sich sein Aufruf "Dann gibt es nur eins!" nicht durchgesetzt hat.
Es ist traurig, daß sich sein Aufruf "Dann gibt es nur eins!" nicht durchgesetzt hat.
Ich glaube, einfach war dieses Rätsel nur für ältere Leute. Welche Rolle spielt er heute noch? Wird sein Theaterstück noch aufgeführt? Gibt es noch Neuauflagen seiner Bücher?
Hallo Graeculus, Experten für Kurzgeschichten halten die von Borchert für besonders gelungen.
Eines bleibt den Menschen immer erhalten: ihre Angst. Deshalb hat sich sein Aufruf nicht durchgesetzt.
Eines bleibt den Menschen immer erhalten: ihre Angst. Deshalb hat sich sein Aufruf nicht durchgesetzt.
Borchert-Renaissance?
Lieber Graeculus,
ich bin sehr in Eile. Aber die Welt vom 12.12 2013 bringt unter der Überschrift "Borchert-Renaissance. Draußen vor der Tür steht der Zweite Weltkrieg" einen umfassenden Überblick zu deiner Frage.
Lieber Graeculus,
ich bin sehr in Eile. Aber die Welt vom 12.12 2013 bringt unter der Überschrift "Borchert-Renaissance. Draußen vor der Tür steht der Zweite Weltkrieg" einen umfassenden Überblick zu deiner Frage.
Welche Rolle spielt er heute noch?
Wird sein Theaterstück noch aufgeführt?
Mein kriegstraumatisierter Vater verlangte von meiner späteren Mutter, es zu lesen. Sie sahen es auch im Theater. Er erkannte seine Situation als innerlich zerstörter Kriegsheimkehrer darin. Als ich begann, mich auf Schauspielschulenaufnahmeprüfungen vorzubereiten, studierte ich auch einen Borchertmonolog daraus ein.
Gibt es noch Neuauflagen seiner Bücher?
Die Dichter/Literaten mit dem kleinen Lebenswerk, das deshalb nicht unbedeutend sein muß, wären eine eigene Betrachtung wert.
Gute Idee.
Daniel Casper von Lohenstein (" Dies Leben ist ein Kürbs"), Georg Büchner und Wolf von Kalckreuth fallen mir dazu ein.
Schick fände ich auch ein Essay über Silesius.
Daniel Casper von Lohenstein (" Dies Leben ist ein Kürbs"), Georg Büchner und Wolf von Kalckreuth fallen mir dazu ein.
Schick fände ich auch ein Essay über Silesius.
Die als rororo-tb über Borchert erschienene Biographie vom humorvollen Lyrikgenie Peter Rühmkorf höchstpersönlich ist so liebe- und verständnisvoll geschrieben, dass man als Leser den Eindruck erhält, Peter Rühmkorf muss Wolfgang Borchert sehr geliebt haben. Doch das hätte er als mehr oder weniger typischer Mann seiner Generation s o selbstverständlich nie geäußert.
Stimmt, auch als Lyriker hatte er etwas auf der Pfanne:
In Hamburg
👋🙂
In Hamburg
In Hamburg ist die Nacht
nicht wie in andern Städten
die sanfte blaue Frau,
in Hamburg ist sie grau
und hält bei denen, die nicht beten,
im Regen Wacht.
nicht wie in andern Städten
die sanfte blaue Frau,
in Hamburg ist sie grau
und hält bei denen, die nicht beten,
im Regen Wacht.
In Hamburg wohnt die Nacht
in allen Hafenschänken
und trägt die Röcke leicht,
sie kuppelt, spukt und schleicht,
wenn es auf schmalen Bänken
sich liebt und lacht.
in allen Hafenschänken
und trägt die Röcke leicht,
sie kuppelt, spukt und schleicht,
wenn es auf schmalen Bänken
sich liebt und lacht.
In Hamburg kann die Nacht
nicht süße Melodien summen
mit Nachtigallentönen,
sie weiß, daß uns das Lied der Schiffssirenen,
die aus dem Hafen stadtwärts brummen,
genau so selig macht.
nicht süße Melodien summen
mit Nachtigallentönen,
sie weiß, daß uns das Lied der Schiffssirenen,
die aus dem Hafen stadtwärts brummen,
genau so selig macht.
👋🙂
Lieber Dieter,
ich teile deine Ansicht, dass Borchert für Literaturbegeisterte immer noch eine erhebliche Rolle spielt. Als Lyriker halte ich ihn jedoch nur für mittelmäßig. Der Hamburger Pultursenator Peter Rühmkorff, selbst ein guter Lyriker, sagt dazu:"Rühmkorf ermittelte, daß der »verhinderte Komödiant« Borchert - er wurde am 20. Mai 1921 in Hamburg als Sohn des Volksschullehrers Fritz Borchert und der Heimatschriftstellerin Hertha Borchert geboren - schon in seinem fünfzehnten Lebensjahr begonnen hatte, Gedichte zu schreiben, zuweilen zehn und mehr am Tag, die er seinem Vater
zur Lektüre und Korrektur vorlegte: »Alles in allem war seine Produktion eher leichtfertig als frühreif zu nennen, und der junge Dichter eher unausgegoren als hoffnungsvoll begabt. Völlig zu Recht korrigierte der präzise Vater Satzbau, Grammatik und Rechtschreibung, völlig zu Recht spendete er nur selten Ermunterung und meldete seine Kritik an, wo einer sich als Dichter aufspielte und nicht einmal richtiges und gutes Deutsch zu schreiben vermochte.«
( Wieder draußen - DER SPIEGEL9
ich teile deine Ansicht, dass Borchert für Literaturbegeisterte immer noch eine erhebliche Rolle spielt. Als Lyriker halte ich ihn jedoch nur für mittelmäßig. Der Hamburger Pultursenator Peter Rühmkorff, selbst ein guter Lyriker, sagt dazu:"Rühmkorf ermittelte, daß der »verhinderte Komödiant« Borchert - er wurde am 20. Mai 1921 in Hamburg als Sohn des Volksschullehrers Fritz Borchert und der Heimatschriftstellerin Hertha Borchert geboren - schon in seinem fünfzehnten Lebensjahr begonnen hatte, Gedichte zu schreiben, zuweilen zehn und mehr am Tag, die er seinem Vater
zur Lektüre und Korrektur vorlegte: »Alles in allem war seine Produktion eher leichtfertig als frühreif zu nennen, und der junge Dichter eher unausgegoren als hoffnungsvoll begabt. Völlig zu Recht korrigierte der präzise Vater Satzbau, Grammatik und Rechtschreibung, völlig zu Recht spendete er nur selten Ermunterung und meldete seine Kritik an, wo einer sich als Dichter aufspielte und nicht einmal richtiges und gutes Deutsch zu schreiben vermochte.«
( Wieder draußen - DER SPIEGEL9
Lieber Ekki,
waren Deine lyrischen Jugendsünden besser? Meine nicht. Sie waren n o c h wesentlich schlechter als meine heutigen Gedichte. Ich weiß nur von Brecht, dem bereits mit 15 ein druckreifes Frühgedicht gelang. Es ist wundervoll. Andere angehende Lyriker schrieben nach Methode learning by doing.
Gruß
Dieter
waren Deine lyrischen Jugendsünden besser? Meine nicht. Sie waren n o c h wesentlich schlechter als meine heutigen Gedichte. Ich weiß nur von Brecht, dem bereits mit 15 ein druckreifes Frühgedicht gelang. Es ist wundervoll. Andere angehende Lyriker schrieben nach Methode learning by doing.
Gruß
Dieter
Schon richtig, Dieter. Aber es ist bekannt, dass Rühmkorff Borchert sehr schätzte. Sei sicher, er hätte auch seine Lyrik gerühmt, wenn ihm dies möglich gewesen wäre.
Merci, Frank, du drückst dich angemessen über den Lyriker Borchert aus. Die Qualität seiner Kurzgeschichten hat er in diesem Genre nicht erreicht.
LG
Ekki
LG
Ekki
Mag sein. Doch benötigt man Peter Rühmkorf, um sich ein Urteil zu bilden, ob man Borcherts Gedichte sehr schätzt oder nicht? Ich glaube kaum. Es wäre völlig ok, wenn Rühmkorf Borcherts Gedichte weniger schätzte. Wo ist das Problem? Ich glaube, es gibt keins. Oder machst Du Dein eigenes literarisches Urteil immer von anderen abhängig? Auch das wäre in meinen Augen völlig in Ordnung. Ich finde, gerade weil sich eh so gut wie niemand in Deutschland für Lyrik interessiert, kann und sollte man sich die Freiheit nehmen, zu schreiben was und wie man will und möglichst unabhängig zu lesen und zu schätzen, was man will.
Auch bspw. Wedekinds und Hesses Gedichte werden von Kritikern vorwiegend als mittelmäßig bewertet, aber ziehen wir zu Borcherts Entlastung doch mal ein Gedicht von Ringelnatz aus dem Hut, der vorwiegend als Poet unterwegs war, dann wird eigentlich klar, warum Borcherts Lyrik eher geringschätzt wird, ich denke aber, dass "Die neuen Fernen" und "In Hamburg" auf die eine oder andere Art durchaus ebenbürtig sind, und wer weiß, was aus Borchert noch geworden wäre, wahrscheinlich hätte er sogar Erich Kästner überflügelt, dessen Humor ist "In Hamburg" nämlich schon nachvollziehbar gut umgesetzt.
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Für meinen Geschmack etwas zu einfach, aber gerne gelesen.
@ Dieter_Rotmund: Falls du damit Borcherts Lyrik meinst, stimme ich dir zu.
@ Dieter Wal.: Stelle hier doch bitte ein Gedicht von Borchert vor, das du für mehr als mittelmäßig hältst. Ich bin gespannt.
Nicht nötig, lieber Ekki, wir müssen nicht immer einer Meinung sein. Borchert gelang es, für mich zumindest emotional überaus ansprechende Hamburg-Gedichte in unverkennbar eigenem Tonfall zu schreiben, wie man selbst dann sofort erkennen würde, wenn der Autorenname nicht mit genannt wird. Sie sind durchgängig stimmungsvoll, originell, atmosphärisch dicht, spielerisch und charmant. Es handelt sich um Miniaturen und Kabinettstücke. Bei kV kenne ich momentan leider keine Lyrikerin und keinen Lyriker, der so etwas vermag.
Antwort geändert am 19.05.2023 um 20:57 Uhr
Okay, Dieter, du äußerst deinen persönlichen Geschmack.
Okay, Dieter, du äußerst deinen persönlichen Geschmack.
Was du alles weißt - beachtlich. Vermutlich hast du Dich mit Literaturwissenschaft beschäftigt. LG Uwe
@Dichter mit dem kleinen Lebenswerk. Auch ich finde deine Idee gut, Graeculus. Aber vorher sind noch ein paar andere,
aus meiner Sicht zu wenig Gewürdigte, dran.
aus meiner Sicht zu wenig Gewürdigte, dran.
Werde mir mal wieder etwas von ihm vornehmen. Danke
Ein schönes Photo habe ich in meinen Beständen gefunden:
Das erinnerte mich sofort an diesen Kollegen:
und tatsächlich hatte auch Borchert eine Schauspielausbildung.
👋🥳
und tatsächlich hatte auch Borchert eine Schauspielausbildung.
👋🥳
@Graeculus: Zu dem Bild von Wolfgang Borcchert: Kein Wunder, dass dieser Dichter auch wegen seines Aussehens zu einem ungewöhnlichen Sympathieträger wurde.
Lieber Ekki,
auch ich empfinde es als tragisch, dass dieser Autor so früh sterben musste.
Seine Kurzgeschichten und Gedichte zeugen von seinem literaischen Können.
Herzliche Grüße
Sigi
auch ich empfinde es als tragisch, dass dieser Autor so früh sterben musste.
Seine Kurzgeschichten und Gedichte zeugen von seinem literaischen Können.
Herzliche Grüße
Sigi
Vielen Dank, Sigi. Ich bin gespannt, ob die Schicksale der vom Ukraine-Krieg Betroffenen Borchert zu einer neuen Renaissance verhelfen.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki