Immer diese blöde Schwärmerei

Weshalb müsst ihr den Frühling loben?

Ich könnte toben, sprach der Herbst

und rüttelt derbst an einer Eiche.

Kommt Meinereiner mal ins Land,

geprägt durch Reife und Erfahrung,

wills keine Offenbarung sein -

man konfrontiert mit dem Vergleiche

mich, fängt den Frischling an zu loben,

nennt mich zu alt, zu welk, verschroben

und pinkelt mir damit ans Bein.

Was hat der Frühling denn zu bieten -

ein Jüngling dessen Milchgesicht

zu leicht besticht, nach Winters Pein?

Der ist noch nicht, der muss erst werden -

danach kann er vielleicht was sein!

Wie der so mager steht und bibbert

[ich bin hingegen seinsgestählt!]

als ob ihm noch die Mutti fehlt,

die nach des Söhnchens Wohlsein fiebert.

Den Grünspan hinter Segelohren,

verfasst der Trottel noch Gedichte,

von Schreiber-Wichten angestiert,

von denen mancher ihn kopiert.

Ich soll sie lesen? Ich verzichte

auf dieses hormonelle Sülzen,

beim dem von Uelzen bis nach Bremen,

sich, wer noch denkt, beginnt zu schämen!

Der streut sich Blümchen gern aufs Haupt -

[welch auserlesener Geschmack!]

Erzählt den Jungfern Liebesmärchen,

setzt ihnen Flausen in die Härchen

und hat kein einziges am Sack.