SACCO E ROSSO

Sonett

von  ginTon

Worte zur Kunst: Italienische Avantgarde
SACCO E ROSSO 
(dt. Sackleinen und Rot, Blankosonett)

der Lumpen Leinen auf dem roten Etwas
hat Luft geatmet. Arbeit schwer am Tag
zerrissen zwischen Haut und dumpfen Klängen
Schweiß, Staubpartikeln und brachialer Kraft

sich Stoß an Stoß dem Nächsten auszusetzen
Objekt. Subjekt. Gewalt. verrohter Nacht
aus Schmerzen, die das Wund im Feucht bedecken
und Spuren hinterlassen gut sind und

ich fließe. über mir verschwimmen Grenzen
die Weite: auf dem Land, da regnet es
in Strömen und lässt Flüsse übertreten

aus meinem Schlaf gerissen, ward ich wach
und konnte früh die Sonnenstrahlen küssen
bevor die Erde brach und Asche las…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Alberto Burri SACCO E ROSSO Tate Modern, London

Anmerkung: Der Sackleinen, welcher im vorliegenden Bild von Alberto Burri ein Symbol für die Schrecken des II. Weltkrieges ist, siehe:   hier, sollte im Gedicht zunächst auf persönliche Erlebnisse rundum Hochwasser verarbeiten, entschied sich dann aber, das Sackleinen als Symbol der Selbstkasteiung zur verarbeiten, siehe:   hier.

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