Du sagst, dein Weg durchs tiefe Tal,
er findet bald ein stilles Ende -
das Herbstbunt bräunt sich leer,
ein Grau erklimmt das Abendrot:
der Himmel zeigt sich marmoriert.
Die Schritte fallen schwer.
Dein Blick ist fern und nebelgleich,
durchdringt voll Sehnsucht Raum und Zeit,
du atmest Schläfrigkeit.
Im Schweigen singt die Nachtigall
und weckt in dir Gedankenfülle.
Du bist noch nicht so weit.
Die Füße wollen nicht mehr geh´n,
dein müder Geist sehnt sich nach Frieden -
die Furcht heißt Einsamkeit.
So bleibt dir noch ein kleiner Wunsch:
du möchtest in dir Ruhe finden,
für mehr Gelassenheit.
Der Winter ruft, mein alter Freund,
es werden meine Augen brennen,
doch du bist nicht allein -
denn reicht er dir dann seine Hand,
werd ich und werden alle Bilder
an deiner Seite sein.
©Sigrun Al-Badri/ 2024