Der Prinz ist tot

Text

von  ran

Ein eleganter Prinz in Strumpfhosen,

er drehte sich und sprang herum nach Herzenslust,

seine Beine waren kräftig genug für die hohen und weiten Sprünge,

seine Arme ließen die Partnerinnen schweben,

sanfte Landung garantiert.
Undenkbar, er könnte das Gleichgewicht verlieren.

Musik war der vertraute Wind, der ihn trug,
verzaubert wusste er zu verzaubern.

Als der Krieg von seinem Land ausging und das Nachbarland verwüstete,

gefiel ihm das nicht, er wollte das nicht, er sagte nein zum Krieg.

Er sagte ja zum Leben.

 

Gestern fiel er plötzlich vom Balkon.




Anmerkung von ran:

"I am against the war in Ukraine, I am for the people, for the peaceful sky above your heads."
"I am against any warfare! . . . I want neither wars nor borders."
(Vladimir Shklyarov)

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (18.11.24, 12:40)
Kein Einzelfall in Russland. Manager, Oligarchen, Journalisten, die sich auf eine Art und Weise kritisch gegenüber dem angriffskrieg auf die Ukraine äußern, sterben den gleiche Tod; Sturz aus der Höhe, vom Balkon oder Fenster. Der „Modus operandi“ ist immer gleich. Dass den Leuten nicht mal mehr die gegelheit mehr zum überdenken ihrer Einstellung gegeben wird, zeigt die Nervosität der Regierung. 
Der Modus operandi zeigt die Hand des Geheimdienstes; es soll natürlich der Sturz wie ein Zufall aussehen lassen, und es soll keine Spur auf irgend einen Täter hindeuten. 

Man müsse sich nur vorstellen; in Deutschland wäre es so, wenn einer die Regierung kristisiert, dass sie dann mit dem Geheimdienst kommen, BND, und schmeißen dich aus dem Fenster, während die staatlichen Nachrichten schreiben, Personen aus Fenster misslich zu Tode gestürzt. Die Polizei nimmts hin, und geht der Sache gar nicht weiter nach. Das ist „stiller Terror-Staat.“ Menschen, die reden, werden zum  für immer zum schweigen gebracht.

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 12:46:
Du bringst es auf den Punkt, das ist nicht zum ersten mal passiert. Eben weil es ein immer gleicher „Modus operandi“ ist, weigere ich mich an einen Unfall zu glauben.
Ein Tänzer hat ein besonders gut ausgebildetes Gleichgewichtsgefühl, das braucht er für seine Arbeit. Schon von daher ist die offizielle Version unglaubwürdig.
Auf lebende Kriegsgegner soll es abschreckend wirken, eine Art Drohung, das nächste Modus-operandi-opfer zu werden.

Antwort geändert am 18.11.2024 um 12:49 Uhr

 Augustus antwortete darauf am 18.11.24 um 12:47:
Psychologisch bisher unerklärlich, wie denn ein Einzelner einen Staat in besitzt nehmen kann, der dann seinen Geist verkörpert, der sich einzelner Personen dann entschlackt und nach absoluter Hegonomie strebt.

 ran schrieb daraufhin am 18.11.24 um 12:53:
Dahinter steckt die Angst, dass es mehr werden, die nein sagen, dass es eine Massenbewegung wird. Das versuchen die im Keim zu ersticken.

Oder meinst du mit ein Einzelner den Diktator? Der wird gestützt von seinem sogenannten Machtapparat, insofern ist es kein wirklich einzelner.

 Augustus äußerte darauf am 18.11.24 um 12:56:
Biologisch betrachtet, geht genauso der „Krebs“ vor und unterwandert die gesunden Zellen, um dann von dort aus schalten und zu walten. Das Immunsystem erkennt die mutierten Zellen als Gefahr nicht, weil sie sich tarnen. Der Krebs steigt dadurch immer höher die Karriereleiter. 
Was man nicht weiß ist, welche Informationen die mutierten Zellen mit den gesunden Zellen austauschen, sodass das Immunsystem vom Eingriff abgehalten wird. Es ist denkbar, dass die mutierten Zellen „vortäuschen“. Wenn das Immunsystem sich später wehrt, hat es keine Chance mehr. Die wichtigsten Institutionen im Körper sind zu dem Zeitpunkt unterwandert …. Sodass die Mutationen fortwährend kopiert werden, ohne dass das Immunsystem dem Prozess nichts mehr was entgegen setzen kann.  

Der Krebs hat quasi bessere „nachschublinien“ aufgestellt und mehr „Kriegsmaterial“, um den Krieg im Körper für sich zu entscheiden.

 Augustus ergänzte dazu am 18.11.24 um 13:02:
Bekannt ist aus der Kolonialzeit, wie eine kleine Elite mit gewähren eine ganze Schaar an Sklaven in Schach halten konnten. 

Etwa so: 10 gegen 1; der eine hat nur noch einen Schuss übrig in seiner Waffe; Aber er sagt; ja, ic bin euch unterlegen, aber wer traut sich als erster mich zu überwinden, den erschließe ich. 
Und alle 10 gucken sich an, und keiner traut sich mehr. 

Es liegt also nicht an der objektiven Überzahl, sondern an der subjektiven Einzahl, dass Diktaturen, Tyrannen, Despoten in unserer Realität möglich sind.

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 13:12:
Es liegt also nicht an der objektiven Überzahl, sondern an der subjektiven Einzahl

Das stimmt, und manchmal kippt das System. Wie und wann es passiert, ist kaum vorher zu sagen, weil sich dann eine Dynamik entwickelt und vieles gleichzeitig abläuft.

 AchterZwerg (18.11.24, 12:57)
Das ist in der Tat todtraurig.
Und du hast genau die richtigen Worte gefunden: den Tänzer, die Friedensliebe - und den Balkon.

Beste Grüße
der8.

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 13:07:
Danke 8.,
in mir weckt es mehr Wut als Trauer. Die Schergen erlegen keine Drachen im Gebirge, die zertrampeln die Blumen im Garten.

 S4SCH4 (18.11.24, 13:15)
Nein, (")Nein(") , ... war kein Unfall.
 
Was ich damit sagen will entzieht sich meiner rhetorischen Schwerkraft.

Kommentar geändert am 18.11.2024 um 13:16 Uhr

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 13:17:
das verstehe ich auch so, ohne Rhetorik, danke.

 niemand meinte dazu am 18.11.24 um 15:50:
@ ran
Weißt Du was ich irgendwie bedenklich finde ist, dass hier nicht mit Vermutungen "operiert" wird, sondern alles klingt so nach " genauso ist/war es". Genauso und zwar vom Sofa aus und vom Smartphon aus betrachtet. Das ist das, was sehr viele hier als eine Art Wirklichkeitsbetrachtung pflegen. Es ist immer möglich, dass auf dem Gebiet der Politik [aber auf der gesamten Welt!] Verbrechen geschehen. Natürlich, wir im Westen wissen immer bestens bescheid, wie, warum und von wem diese geschehen sind, Versteht sich von selbst!  Da wir ja der Nabel dieser Welt sind, oder uns für einen solchen halten. Versteht sich von selbst! Da wir ja sooooolche tollen Werte pflegen, mit denen keine andere Region dieser Welt auftrumpfen kann. Versteht sich auch von selbst. Wir haben sogar dermaßen ausgeprägte telephatische Fähigkeiten, dass wenn in China ein Sack Reis umfallen sollte, wir ganz bestimmt sagen können, dass an diesem Fall das chinesische Oberhaupt [ich habe den Namen nicht grade parat] schuldig ist. Versteht sich von selbst. Wir sind eben die  Größten. 8-) Wir wissen über Personen bescheid, mit denen keiner von uns je ein Gespräch führte und führen wird. Alles unserer hehren Fantasie geschuldet. Und wir glauben natürlich bgedingungslos unserer wahrheitsliebenden öffentlichen Berichterstattung, derweil wir jede Berichterstattung anderer Länder genüßlich anzweifeln. Wir haben die Wahrheit überhaupt gepachtet.
Und wenn wir diese Wahrheit einmal gefressen habe, dann kann uns niemand auf dieser Welt davon überzeugen, dass sie keine ist.
Ich sagen nur Correctiv und der weitere Glaube an deren Edelmut.
Was wir anzweifeln ist maximal die Gerichtsentscheidung. Das nur als Beispiel unseres Glaubens und Wissens.
Du schreibst so schön, dass ein Tänzer so viel trainierter Muskelmasse hat, dass ein Fall von einem Balkon gradezu unmöglich ist. Dass da vielleicht Eifersüchteleien, berufliche Konkurrenz, oder gar Feierlaune und Alkohol eine Rolle spielen könnten wird garnicht in Betracht gezogen. Muss nicht sein, könnte aber und ist nicht ausgeschlossen, es sei denn irgendein Vertrauter könnte den wahren Tathergang schildern.Aber vielleicht reicht da unsere Telepathie und wir wissen ganz genau was geschah. Den Unfall zu bedauern ist eine Sache und eine edle, die Hintergründe zu wissen, ohne in der Nähe gewesen zu sein ist ja gradezu absurd. Aber das zeugt von unseren
ach so einmaligen Eigenschaften. Eigenschaften, welche in der ganzen Welt einmalig und bei uns allein daheim zu sein scheinen.
LG niemand

 Graeculus meinte dazu am 18.11.24 um 16:04:
Man könnte sagen: Der Fall ist verdächtig ... und hinzufügen, daß unter den Kritikern von Putins Politik verdächtige Todesfälle verdächtig häufig auftreten.
Nicht bloß ein Verdacht ist es, daß Putin seiner Herkunft nach ein Geheimdienstmann ist und daß er Geheimdienst-Methoden liebt. Schon mehrfach habe ich von ihm und Lawrow gelesen: "Es gibt keine Beweise dafür!"

Hier noch der Inhalt einer Meldung, die ich vor einigen Jahren in der Zeitung gefunden habe:


Absolventen der Akademie des russischen Geheimdienstes FSB haben ihren Abschluß mit einem Autokorso durch Moskau gefeiert, wobei sie Photos der Feier nebst ihren Namen in die sozialen Netzwerke eingestellt haben. Künftige Agenten!

Ein Generalmajor des FSB äußerte darüber extreme Mißbilligung. Es sei, so sagte er, der oberste Grundsatz des FSB, unter keinen Umständen Spuren zu hinterlassen.

Das macht Beweise in der Tat schwierig, nicht wahr?

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 16:18:
dass hier nicht mit Vermutungen "operiert" wird, sondern alles klingt so nach " genauso ist/war es".
die Hintergründe zu wissen, ohne in der Nähe gewesen zu sein ist ja gradezu absurd.
@niemand

Was im Text und in der Anmerkung steht, ist allgemein bekannt, ich fand nirgends Zweifel daran. Hintergründe tauchen im Text nicht auf.

Im Kommentar steht "weigere ich mich an einen Unfall zu glauben." und ein bisschen Metaphorik.
"genauso ist/war es" wird nicht behauptet.


Du schreibst so schön, dass ein Tänzer so viel trainierter Muskelmasse hat, dass ein Fall von einem Balkon gradezu unmöglich ist.
Nein. Muskelmasse, was für ein hässliches Wort du wählst. Die Konstitution ist optisch auf Bildern sichtbar und hat mit seinem Leben zu tun, nicht mit seinem Tod.

Was einen ungeschickten Sturz sehr unwahrscheinlich macht, ist das Geleichgewichtsgefühl. Wenn man es hat, reagiert es automatisch und korrigiert ungewollte Bewegung reflexartig.

Antwort geändert am 18.11.2024 um 16:46 Uhr

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 16:28:
Man könnte sagen: Der Fall ist verdächtig ... und hinzufügen, daß unter den Kritikern von Putins Politik verdächtige Todesfälle verdächtig häufig auftreten.
@Graeculus

Danke, und ich meine hochgradig verdächtig. Wie Augusstus schreibt, gibt es schon viele aus großer Höhe abstürzend umgekommene Kremlkritiker. Wo sonst als in Russland "verunglücken" Regierungskritiker reihenweise durch Absturz?

Antwort geändert am 18.11.2024 um 16:38 Uhr

 Citronella meinte dazu am 18.11.24 um 16:41:
Ich schließe mich Irenes Bedenken an. Der Fall passt natürlich wunderbar ins Narrativ und bestätigt die eigenen Vorurteile. Der Fall mag „verdächtig“ sein, doch solange nichts Näheres bekannt ist (z. B. nahm er wirklich starke Schmerzmittel wegen der anstehenden Rückenoperation?), sollte man nicht derart selbstgewiss urteilen.
Auf der anderen Seite: Wo bleibt die Empörung bei Opfern deutscher Justiz der letzten Jahre, speziell der Corona-Maßnahmengegner? Wie viele Texte gibt es hier zu den Gerichtsverfahren gegen Bhakdi, Ballweg, Füllmich und vielen anderen? Nein, Todesopfer waren hier nicht zu beklagen, jedenfalls nicht direkt, sondern nur als Folge polizeilicher Maßnahmen, aber es wurde genug Leid über viele kritische Menschen gebracht.
Warum also nicht mal vor der eigenen Haustür anfangen mit der Empörung?

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 16:50:
sollte man nicht derart selbstgewiss urteilen.
Findest du im Text irgendein Urteil?




z. B. nahm er wirklich starke Schmerzmittel wegen der anstehenden Rückenoperation?
Man liest auch von einer geplanten Fuß-OP. Da gibt es Unstimmigkeiten.

 Augustus meinte dazu am 18.11.24 um 17:16:
Es muss schon klar sein, dass es um beide entgegengesetzte Ansichten um Thesen handelt, die bisher weder bestätigt noch widerlegt wurden. Wer behauptet, es gäbe kein fremdverschulden, argumentiert genauso, wie jemand (ich) es gab ein fremdverschulden. Beides sind Thesen, ohne dass die eine die andere mangels „Wahrheit“ aussticht. 
Meine Behauptung ist genauso gewichtig, wie die Behauptung, es gab kein fremdverschulden.

 S4SCH4 meinte dazu am 18.11.24 um 17:19:
Der Fall erinnert mich auch an Liam Payne  (29. August 1993 - 16. Oktober 2024)

Er ist aus einiger Höhe eines Hotel gefallen, erst - meine ich - sprach man von Suizid, jetzt nicht mehr, mittlerweile ermittelt man wegen Drogen und Mord. Er war Sänger und nicht ganz unsportlich.

Solche Sachen passieren, sie passieren und es ängstigt ein wenig, wie nah man an gewisse "Erkenntnisse" kommt, unabhängig davon, wie diese aussehen. Es gehört einiges dazu zwischen einer solchen Angst und einem Eifer, den die "Erkenntnisse" ebenfalls bringen können, das Gleichgewicht zu halten und dabei auch noch richtig zu liegen.

Antwort geändert am 18.11.2024 um 17:20 Uhr

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 18:01:
@Augustus

Wir wissen es nicht, was passiert ist. Wir haben auch keine Behauptungen aufgestellt, was genau passierte. Wir haben an vorherige Abstürze erinnert und daraus starke Zweifel an der offiziellen Version abgeleitet. Ich habe außerdem die Wirkung auf andere russische  Kriegsgegner genannt, welche unabhängig von dem  was passierte allein dank der Ungewissheit eintreten kann.


Man kann auch an die offizielle Version glauben, mehr als ein Glauben ist das aber auch nicht.


@SAscha
Wie du schreibst, gibt es dort eine Änderung der bisherigen Theorie.

Antwort geändert am 18.11.2024 um 18:02 Uhr

 S4SCH4 meinte dazu am 18.11.24 um 18:12:
Es hat, meine ich mich erinnern zu können, im Laufe der Zeit eine Änderung in den Annahmen gegeben, die zu seinem Tod führten. Es ist ja nicht alles "nur" Theorie, es gibt handfeste Ermittlungen und Beweise, die zu sichten und zu bearbeiten sind. Daran würde ich mich halten, man wird sehen wie sich solches im Falle des besagten Tänzers darstellt.

 uwesch (18.11.24, 15:59)
Ein sehr kreatives Text-Potpourri. LG Uwe

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 16:07:
Danke!

 harzgebirgler (18.11.24, 17:28)
ein wunderbarer tänzer, den augen ein wohlgefallen -
da möchte man - instinktiv- die fäuste zornig ballen...
nijinsky und nurejew mögen ihn begrüßen
und ?schuldige am tod? im leben dafür büßen!

lg
harzgebirgler

 ran meinte dazu am 18.11.24 um 17:47:
Diese beiden Kollegen werden ihn begrüßen, sie tanzen in der Ewigkeit.
Seine lieben werden ihn auf erden schmerzlich vermissen.

Was passiert ist, wir ahnen es ohne zu wissen.
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