FISH

Sonett

von  ginTon

wie eng geschnürt mein Herz durchs Wasser weidet
in einem Glas aus graumeliertem Nichts
der Erde, ihrer Art von Flüssigwerdung
durch mich hindurch und deine Liebe, die

sich in der Meeresströmung wiederfindet
als wäre alles Teil von einem Wir
und dieser Augenblick im Licht am Ende
ein Dankeschön aus überdüngtem Sehen

mir wird ganz warm und meine Stimme leise
wenn Abgrund eins: das wahre Leben ist
was ich in mir zu überwinden suche

ist Leiden, und du leidest für mich mit
in solid Air und Wasserüberhitzung:
wo Vögel weinen, kommen Fischen Tränen…



Anmerkung von ginTon:

*Text zum Bild:  Text zum Bild: Youssef Abdelke FISH Galerie unbekannt

»wo Vögel weinen, kommen Fischen Tränen…« etwas abgeändertes Zitat aus dem Haiku Der Frühling scheidet: die Vögel weinen - selbst den Fischen kommen die Tränen von Basho. In diesem Zusammenhang ist das vorliegende Gedicht umweltkritisch zu werten, siehe:  hier und nutzt dazu das Stilmittel „Anthropomorphismus“, siehe:  hier, der Vermenschlichung oder Beseelung aller naturgegebenen Dinge. In diesem Zusammenhang ist das vorliegende Gemälde von Youssef Abdelke ebenfalls als eine Personifizierung bzw. Karikierung menschlicher Freiheit zu werten.

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