halb mensch halb keks

Prosagedicht zum Thema Spiel(e)

von  Didi.Costaire

als kind bekam ich zu weihnachten immer bunte teller

mit süßem einen kaufmannsladen ein kasperletheater

später tischfußballspiele kein anderer hatte subbuteo

 

mein stadion befand sich auf dem elterlichen dachboden

das feld auf sperrholz auf die tischtennisplatte gelegt

manchmal hatte ich gegner oft habe ich alleine trainiert

 

viele spieler gab es nie wäre ich am ball geblieben

hätte ich heute chancen an meisterschaften teilzunehmen

und zu den besten im land zu gehören wo klappt das sonst

 

ich würde meine figuren über den grünen filz schnippen

mit passenden untertönen den perfekten cousin besingen

und mir zum fest ein auswärtstrikot von dukla prag wünschen

 





Anmerkung von Didi.Costaire:

Subbuteo Songs
 

 
 
 

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Kommentare zu diesem Text


 klausKuckuck (19.12.24, 03:47)
Hi Dirk,
es ist Nacht, 18 Minuten nach drei, ich habe mir deine Weihnachtsbotschaft angesehen, deine Verse reingezogen, fand das alles zusammen urig und habe nichts davon verstanden. Aber: Es hat mir gefallen. Es schlägt vermutlich alles Gutgemeinte und Bravgeäußerte was es sonst zum Thema gibt, 
Grüße Peter

 FrankReich meinte dazu am 19.12.24 um 05:46:
Moin Peter,

vll. hilft Dir folgendes Internetfundstück weiter:



11Freunde
https://www.11freunde.de

Fußball-Kultur: Auswärts mit Dukla Prag

 
03.09.2024 — Es ist ein Verweis auf den Song „All I Want for Christmas is a Dukla Prague Away Kit“ der Band Half Man, Half Biscuit.


Insgesamt scheint mir Dirks Text eine Hommage an das Weihnachten seiner Kindheit, bzw. Jugend und an das Tischfußballspiel "Subbuteo" zu sein, das besonders in England beliebt war und auch noch ist, also quasi eine intertextuelle Reise ins (Fußball)-Spieleparadies der 70/80er Jahre in Bezug auf Weihnachten zur Punkära darstellt, halb grinchig, halb nerdig. 😂

Ciao, Frank

 klausKuckuck antwortete darauf am 19.12.24 um 11:16:
Hi Frank,
danke für die Geheimnislüftung – geahnt habe ich das natürlich: Der Fußball hat damit zu tun. Mein Problem in der Sache: Mit Fußball habe ich mich noch nie im langen Leben beschäftigt, im Gegenteil, ich habe nie verstanden, dass erwachsene Männer (und Frauen) damit die Zeit vertun. Insofern habe ich da eine Macke. Um so mehr kommt Dirks Fußballbotschaft als Clownerie bei mir an.  ;)
Gruß Peter

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 19.12.24 um 15:32:
Hallo Peter und Frank,

ich habe mir überlegt, ob ich diesen Text als Prosagedicht oder als Hermetisches Gedicht veröffentliche, mir dann aber gedacht, dass auch die Verlinkung der beiden Songs weiterhelfen könnte.

Nun habt ihr die Sache unter euch ja schon gut ausdiskutiert, daher von mir nur ein Foto aus meinem Spielzimmer als Ersatz für das in Franks Antwort nicht gefundene Bild von der Fußballkultur und der Hinweis aus meinem nerdigen Halbwissen, dass das Spiel in Italien sehr beliebt ist und sogar Gigi Buffon (@ Peter: den muss man auch nicht kennen) zu seinen Fans gehören soll.

Danke und schöne Grüße,
Dirk




Antwort geändert am 19.12.2024 um 15:34 Uhr

 harzgebirgler (19.12.24, 07:34)
:) :) 
hallo dirk,

wenn wen als kind schon fußball infiziert
ist der, bleibt er am ball, prädestiniert
im grunde voll dafür ein held zu sein
auf dem feld fällt mir dazu gern ein. :D 

beste morgengrüße,
henning

 Didi.Costaire äußerte darauf am 19.12.24 um 20:34:
Hallo Henning,

vor allem ist es ein Infekt,
der meistens ewig hält,
weil so viel Kind im Manne steckt,
das tut, was ihm gefällt.

Danke und schöne Abendgrüße,
Dirk

 AchterZwerg (19.12.24, 10:24)
Sehr, sehr schön, Dirko mio!

Mit noch sehrer gelungenen Enjambements inner- und außerhalb des Spielfeldes.

. <3

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 19.12.24 um 21:01:
Danke Achter,

ich dachte mir, es mal auf die perryeske Art zu probieren. Es freut mich, wenn es einigermaßen gelungen ist.

Liebe Grüße,
Dirk

 Saira (19.12.24, 10:25)
Moin Dirk,
 
ein liebevoller Rückblick auf die Spiele deiner Kindheit und auf die Träume, die damit verbunden sind. Besonders schön finde ich die Darstellung deines Stadions auf dem Dachboden.
 
Liebe Grüße
Sigi

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.12.24 um 21:36:
Hallo Sigi,

so ein Subbuteo-Feld ist tatsächlich rund viermal so groß wie eines für Tipp-Kick und größer als ein Tischfußball-Fußballtisch. Da war es gut, dass es direkt über unserer Wohnung einen Trockenboden gab, den sonst niemand nutzte. Dort konnten wir hin und wieder Tischtennis spielen - oder eben Subbuteo.

Danke für deine Zeilen
und liebe Grüße,
Dirk

 Teo (19.12.24, 11:16)
Moin Dirk,
Ach was schön! Jau, der bunte Teller, damals für mich der Höhepunkt. Dukla Prag....jedes Kind  hatte so seinen Lieblingsclub.
Bei mir war das der BVB 09.
Meine Eltern schickten mich daraufhin zum Kinderpsychologen. Das waren schlimme vier Jahre.
Egal und vergessen.
Dir eine erwartungsfrohe Vorweihnachtszeit. Noch 5x schlafen!
Gruß aus dem Zentrum der Vorfreude.
Teo

 AchterZwerg meinte dazu am 19.12.24 um 13:25:
Lieber Teo,
wenn ich nicht schon, dann jetzt! <3 

Bitte, mach für mich einen Termin bei deinem, offenbar erfolgreichen, Psychologen aus: Eine derartige Zuneigung zum eigenen Vermieter gilt allgemein (und vollkommen zu Recht!) als abartig. :(

 Teo meinte dazu am 19.12.24 um 14:13:
Aber Zwergl....abartig!!!
Obszön is schön!
Mich mögen nur die Schlauen.
Das passt schon.
Noch 5x schlafen...dann....
Ich hab mich mal wieder für dich hoffnungslos überschuldet.
Wat soll's....Zwerge und Brillianten,
dat passt einfach...

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.12.24 um 21:56:
Hallo Teo ohne Subbu,

ja, die bunten Teller waren super, aber viel zu schnell leer. Das  Dukla-Auswärtstrikot wurde erst später besungen und ich selbst habe gerade kürzlich davon erfahren. Es ist vor allem sehr speziell. :O 

Danke für deinen erschütternden Erfahrungsbericht
und schöne Grüße,
Dirk

 Tula (19.12.24, 22:47)
Hallo Didi
Ohne dein Gedicht hier, wüsste ich noch immer nicht, was subbuteo ist. Einmal Ossi, immer Ossi ... Die Liebe für den Fussball kann ich selbstverständlich gut nachvollziehen. Die Teppichstange auf dem Hof schwärmte jahrzehntelang von meinen Traumtoren.

LG Tula

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.12.24 um 23:12:
Hallo Dirk,

das ist wirklich eine schreiende Ungerechtigkeit: Im Osten gab es Subbotniks und im Westen Subbuteo...

Immerhin, zwischen Teppichstangen kickte man auf beiden Seiten, und ich kann mich noch sehr gut an das Pausen-Gebolze auf dem Grundschul-Schulhof erinnern und an die schrammelnden Geräusche der zerdrückten Coladosen auf dem Asphalt...

Danke für deine Schilderung
und beste Grüße, jetzt in den Süden,
Dirk

 plotzn (21.12.24, 12:39)
Schöne Kindheitserinnerungen, lieber Dirk!

Mein älterer Bruder hatte nur ein Tippkick, bei dem ich meist verloren habe. Ich schiebe es einfach auf den eckigen Ball, der beim Vorlegen einen eigenen Willen entwickelte und immer irgendo liegen blieb, aber nie dort, wo ich ihn haben wollte.

Dafür konnten wir zumindest am Zeigefinger in puncto Hornhaut locker mit einem Gitarrenspieler mithalten.

Hast Du das Dukla Prag Trikot noch? Das Gelb ist sehr schön und den Rest könnte man ja schwarz färben...

Liebe Grüße
Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 21.12.24 um 17:39:
Hallo Stefan,

ich muss dich enttäuschen, denn das Trikot existiert nur als Wunsch im Konjunktiv und außerdem habe ich davon überhaupt erst vor ein paar Wochen erfahren, siehe Foto unterm ersten Kommentar. Dort sieht man übrigens auch, dass zu gelben Trikots blaue Hosen gehören. :P 

Tischfußballspiele sind schon speziell, sei es der Kickertisch mit Spielern an Stangen (so etwas gibt es mit realen Menschen nur auf Volksfesten), Spiele mit gefederten Kickern, die in Mulden stehen oder eben Tippkick mit nur einem Feldspieler pro Team, von denen der eine versucht, das Dodekagon mit Karacho aufs Tor zu schießen und der gegnerische sich in den Weg stellt oder noch lieber legt, um das zu verhindern. Dieses Spiel habe ich aber (im Gegensatz zum leider sehr sperrigen Subbuteo-Feld) noch immer.

Danke für deine ausführlichen Worte
und liebe Grüße,
Dirk

Antwort geändert am 21.12.2024 um 17:42 Uhr
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