Wunderweiß

Gedicht zum Thema Schönheit/ Schönes

von  Lluviagata

Wunderweiße Wattebäusche

segeln durch die Winternacht,

binden Schmutz und Stadtgeräusche

rastlos, glitzernd, mit Bedacht.

               

Legen sich auf Autoschlangen,

falsche Wimpern, Parkidyll,

Fertigfraß und wilde Rangen,

Eiseshände, Plastikmüll.

 

Schwingen sich auf Haar und Lippen,

um in deinem ersten Kuss

zart zu schmelzen, und wir nippen,

kosen bis zum Toresschluss.

 

Bald verstummen auch die Gassen

und die Eile geht zur Ruh.

Schlaflos träumen wir und lassen

auch das Fenster endlich zu.




Anmerkung von Lluviagata:

Es wird weiß werden. Ich ahne es.

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Kommentare zu diesem Text


 Quoth (21.12.24, 11:11)
Mit dem Wort "Toresschluss" liegt plötzlich ein Hauch fast spitzweghafter Biedermeierlichkit über allem ...

 Tula (21.12.24, 11:47)
Liebe Llu
Winterszeit ist für mich auch Heimweh-Zeit, d.h. gerade dann wenn es endlich mal wieder schneit. Dein Gedicht hat mich das auf wunderbare Weise wieder spüren lassen.

Ich hoffe, dein Wunsch nach weißer Weihnacht geht in Erfüllung. In diesem Sinne

Vorweihnachtliche Grüße
Tula

 AZU20 (21.12.24, 12:35)
En frohes Weinachtsfest. LG
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