Ein unsolider Flaneur

Alltagsgedicht zum Thema Jahreszeiten

von  EkkehartMittelberg

Heut mach ich mir nen lauen Lenz,
ich hab es satt zu warten,
mit gelbem Rock, ein bunter Stenz,
streif ich durch Feld und Garten.

Ein Krokus jammert mir was vor:
„Der Lenz, er ist ein Don Juan,
leih niemals ihm betört dein Ohr,
jetzt pirscht er sich in Spanien ran.

Wir frieren hier in Germany,
von ihm verlassen und verschmäht,
er ist ein Spieler, trau ihm nie,
er lässt dich sitzen, kommt zu spät.“

Ich tröste ihn: „Du hast ja Recht,
der leichte Vogel will nur glänzen,
doch wer nur jammert, dem geht’s schlecht.
Besinn dich, lass uns selber lenzen.“

Februar 2016




Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Teo (10.04.25, 15:24)
Hi Ekki,
Lass den Kopf nicht hängen.
Samstag 23 Grad. Ich schwör.
LG
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.04.25 um 16:20:
Merci, Teo, es wäre doch gelacht, wenn wir ihn nicht mit guter Laune zum Tanzen brächten.

LG
Ekki
Lorolex (46) antwortete darauf am 10.04.25 um 17:23:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 10.04.25 um 18:41:
Hallo Kai,
man sollte in einer Leistungsgesellschaft gelegentlich faulenzen, um gesund zu bleiben. Doch die Etymologie des Wortes zeigt uns, dass es mit übler Assoziation behaftet ist.
"Das Wort Faulenzen kommt aus dem Ostmitteldeutschen. Faulenzen hieß eigentlich faulig schmecken oder riechen. Mittelhochdeutsch heißt vūlezen= Faulenzen. Dieses Wort hat sich von vul/voul ins faul entwickelt oder verwandelt. Das Wort faul (Adjektiv) kam in die Sprache im 6. Jahrhundert. Faulenzen Etymologie - Suchen


 hehnerdreck äußerte darauf am 11.04.25 um 00:04:
Hallo Ekki, benützt Du das Buch von Kluge? Oder gibt es noch andere Herkunftsbücher (in welche Du reinschaust)?

LG

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 11.04.25 um 19:00:
Hallo Hehni, solange ich noch studierte, führte nichts an Kluge vorbei. Heute gestehe ich, mit meinen Quellen nicht mehr so wählerisch zu sein.

LG
Ekki

 plotzn (11.04.25, 09:30)
Ekki, lass mich noch ergänzen,
du bist mir von allen Lenzen
(Viru, Pesti, Turbu, Flatu)
doch der liebste und ich gratu-
liere dir gern zum Erwachen.
Blühe weiter, lass es krachen!


Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.04.25 um 18:54:
Gracias , Stefan, ich genieße es, von dir favorisiert zu werden. Freilich folge ich nur meiner Natur, denn ein Stenz eignet sich zu einem guten Lenz.

Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (02.05.25, 18:31)
:) :)
hallo ekki,

'lenzen' heißt übrigens auch 
- im gegensatz zu 'fluten' -
wasser aus eines schiffs bauch
zu entfernen, sogar schuten,
und so wasserlos wie der lenz bislang war
macht er dies lenzen dito scheints gern wahr.

lg
henning

https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzen_(Hydraulik)
https://de.wikipedia.org/wiki/Schute_(Schiffstyp)
Zur Zeit online: