Das Lichterwesen

Legende zum Thema Licht

von  Mondsichel

Irgendwo in der Ferne entsprungen,
fliegt ein Leuchten durch die ewige Nacht.
Ohne ein Lächeln, ohne eine Stimme,
und doch im schönen Glanze erwacht.
Träumend, tänzelnd durch die Stille,
durch die Ewigkeiten dieser Zeiten.
Kein Blick zurück in toter Magie,
erfüllt vom Wehen der Ewigkeiten.

„Kannst Du verstehen, kannst Du fühlen,
kannst Du dies Leuchten sehen?
Glaubst Du noch an diese Dinge,
kannst Du mich noch verstehen?
Laß mich fliegen durch die Stille,
laß mich stumm in Erfurcht weilen.
Ist die Einsamkeit doch so tödlich,
kann niemand meine Seele heilen...“

Weit fort vom Taumel dieser Welt,
erkennt das Leuchten seine Gestalt.
Formt sich in die Weiten der Zeit,
als wäre es mit dem Wind gemalt.
Und ein erstes Lächeln spaltet sich,
vom Gesicht des Lichtenwesen.
Öffnend seine klaren Augen,
versucht es in der Welt zu lesen.

„Es zerspringt der letzte Spiegel,
der noch die Lügen manifestierte.
Während die Arroganz und die Dummheit,
aus jeder Scherbe einzeln stierte.
Dieser Schmerz zerreißt mein Angesicht,
ich schrei ihn in die Welt hinaus.
Meine kalten Wunden bluten,
oh reiß mir doch mein Herz hinaus...“

Die Augen werden traurig und müde,
Tränen benetzen die kalte Erde.
Und eine Blume sprießt an jenem Orte,
damit sie niemals einsam werde.
Ein Haarschopf weht im Wind,
Hände ragen zum Himmel hinauf.
Tränen fließen ungehindert fort,
und ein Schicksal folgt dem Lauf.

„Willst Du mich töten diese Nacht,
trägst Du meine Asche mit dem Wind?
Kannst Du mich lachen hören,
spürst Du die Schmerzen kleines Kind?
Das noch immer in mir weilt,
das niemals von mir gehen will.
Hörst Du meine flehenden Worte,
mein Lebenssaft oh stehe still...“

Zwei Füße berühren die Erde,
doch zucken sie sofort zurück.
Denn spürt das Wesen weder Freude,
noch irgend Liebe oder Glück.
Erschrocken blickt es in die Welt,
kann nicht begreifen was geschieht.
Erkennt die Zeichen einer toten Welt,
wo keine Auge dies je sieht...

„Oh Gott laß es doch endlich enden,
wenn es Dich wirklich gibt.
Zeig mir das Du auch töten kannst,
was Du angeblich liebst!
Laß den Schmerz doch endlich enden,
ich will nicht enden als Vermummte.
Ist es nicht genug gewesen,
als jede Stimme jäh verstummte?“

Ein Schrei zerbricht die Zeiten,
erschüttert die Welt im Angesicht.
So fallen die Sterne endlos hernieder,
zerschellend jedes klare Licht.
Das kleine Wesen liegt begraben,
einsam dort in tiefster Dunkelheit.
Und eine Träne netzt den Boden,
wo nur blüht die Ungerechtigkeit.

„Vorbei, verloren, endgültig gebrochen,
mein Körper liegt in tiefen Staden.
Begraben unter Furcht und Angst,
und doch voll Kraft in mir geladen.
Hilf mir doch oh letzte Hoffnung,
laß mich niemals mehr allein.
Ich will doch nur leben ohne Schmerz,
will doch nur leben ohne tot zu sein...“

Nichts ist mehr wie es einst war,
das Licht ist gegangen diese Nacht.
Erloschen in den Dunkelheit,
hört es wie die Grausamkeit lacht.
Gefangen mit seinen kleinen Flügeln,
die nun blutend am Boden liegen.
Erlischt das Licht in dieser Dimension,
denn es kann nie wieder fliegen.

„Stille, kein Atemzug entweicht,
der noch verkündet das ich lebe.
Und doch ist es nicht anders als vorher,
auch wenn kein Lebenszeichen ich mehr gebe.
Noch immer pocht der Schmerz in mir,
noch immer schreien meine Gedanken.
Noch immer liege ich in meinem Blut,
auch wenn die Welten um mich schwanken...“

Irgendwo auf dieser toten Welt,
liegt begraben das klare Licht.
Das in den Herzen einst noch sproß,
doch erinnert man sich nicht.
In der Weite die kleine Blume sprießt,
hoffend auf ein wenig Liebe.
Doch die Dunkelheit ist kalt und traurig,
vergebliches Hoffen auf die Liebe...

„Wieder Stille, keine Gedanken,
nur Schmerz, nur Phantasie.
Verlorene Träume die mich schlagen,
oh endet es denn nie?
Und ein letztes Lachen quillt hervor,
eine letzte Hoffnung erblüht.
Während der Tod auf meine Leiche,
die letzte ungeflückte Blume legt...“

...

Es waren nur stille Worte die sprachen,
es waren nur taube Ohren die hörten.
Es waren nur Gesten die mich schlugen,
und meine Seele falsch betörten.
Und nun ist es vorbei,
endlich vorbei...

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Lasst das Licht nicht sterben...

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Kommentare zu diesem Text

daniela (39)
(20.02.05)
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 Mondsichel meinte dazu am 24.02.05:
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Freut mich das es Dir trotzdem gefallen hat :)
Gernot12 (26)
(10.03.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Mondsichel antwortete darauf am 10.03.05:
*lächel* Vielen lieben Dank :)
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