Wandlung

Gedicht zum Thema Erwachen

von  Traumreisende


Der Vorhang gefallen,
Applaus für das brave Kind.
Die Maske abgewischt,
hervorgeholt
das ich.

Aus den Tiefen heraus,
tropfenförmig,
fließend wie Säure,
Fassade zerfressend,
übrigbleibt
das ich.

Sonnenbrille abgesetzt,
doch nicht verblendet,
erhobener Blick,
gegen Rosarot geschärft,
unumgänglich
das ich.

Die Scham in den Koffer gepackt,
der Wildheit die Fesseln genommen,
Begehren und Willen
tragen den Siegerkranz,
befreit
das ich.


Anmerkung von Traumreisende:

wenn man das erste Nein ausgesprochen hat und ja zu sich selbst sagt....

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Kommentare zu diesem Text


 Martina (02.06.05)
Ein sehr viel aussagender Text. Regt zum Überlegen an.....Lg Tina

 Traumreisende meinte dazu am 02.06.05:
danke an die verstehende

 AndreasG (02.06.05)
Hallo Traumreisende.
Was man sich nicht alles einreden kann...
"...gegen Rosarot geschärft..." liest sich schön, ist aber nur eine Illusion, wenn gleichzeitig "...Die Scham in den Koffer gepackt..." wird. Wer sich öffnet wird sensibel und anfällig. Nicht unbedingt verletzlich, aber verletzbar.
Das ist jetzt nicht als Kritik gemeint. Das Gedicht gefällt mir.
Liebe Grüße, Andreas

 Traumreisende antwortete darauf am 02.06.05:
die scham in den koffer... w wie weg g wie ganz weg, keine falsche scham mehr nur noch das ja zum sein, scham ist keine öffnung , scham ist sich selbst einängen, sich nicht zu lassen.....

na ich freu mich schon mit dir zu reden in marburg !
lg du, silvia
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