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Innerer Monolog zum Thema Liebe, vergangene

von  pArAdoX

Jetzt sitze ich hier und obwohl es schon so lange her ist, denke ich noch immer daran. An dich. Es frisst an mir, denn die kleinste Kleinigkeit erinnert mich immer wieder daran. An dich. Ein Lied, ein Ort, ein Satz – und alles ist wieder da. Ich liebte dich so sehr und kämpfte fast ein Jahr um dich. Als wir dann endlich zusammen waren, passierte die bis jetzt schönste Zeit meines Lebens. Eine Freundin sagte mir: „Du bist durch die Hölle gegangen um im Paradies zu landen.“ Das stimmte. Ein Jahr Kampf um dich war die Hölle, doch die Belohnung war wie das Paradies. Mit dir was alles gut; war alles schön. Ich war so glücklich wie nie zuvor.
Was ist eigentlich Glück?
Das habe ich mich auch immer gefragt und die Antwort fand ich in nur einem Moment. Wir saßen dort an diesem Ort und ich blickte dich an. Mich umgab dieses wunderbare Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Ich merkte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten und dass ich dabei lächelte. Ich weinte vor Glück. Das war unbeschreiblich. So etwas durfte ich seit dem nicht wieder spüren. In deiner Nähe sein – nur das brauchte ich noch. Ich wollte nie wieder ohne dich sein. Mein Gefühl sagte mir, ich kann nie wieder ohne dich sein.
Und plötzlich –
aus, Ende, alles vorbei.
Das wollte ich nicht glauben, doch kämpfen konnte ich auch nicht mehr. Das wäre lächerlich gewesen. Ich hätte doch meinen Stolz verloren…ich hatte mich für dich schon zu weit erniedrigt, aber ich liebte dich. Ich liebte dich über das Maß aller Dinge. Es schmerzte so sehr. Ich sollte mich erstmal nicht mehr bei dir melden, nicht mehr mit dir reden, nicht mehr in deiner Nähe sein. Ich glaubte, dass diese Erfahrung eine neue Liebe unmöglich macht. Wie sollte ich denn jemals wieder jemanden so lieben, wie ich dich liebte? Diese Angst vor dem Schmerz, diese Einsicht, dass es aussichtslos war – unerträglich. Wahrscheinlich war es auch sehr leichtsinnig von mir einfach „Ja“ zu sagen. Vielleicht hätte ich einfach vorsichtiger sein sollen, dann hätte ich gemerkt, dass diese Beziehung relativ aussichtslos war, aber ich liebte dich doch. Ich dachte das würde alle Zweifel wettmachen.
Was ist eigentlich Liebe?
Eine Definition für dieses paradoxe Gefühl existiert, denke ich, nicht. Seit dieser Zeit mit dir sage ich, dass Liebe das Gefühl ist, welches man nicht in Worte fassen kann. Wenn man es kann, ist man verliebt, wenn man es nicht kann, ist es Liebe. Es ist einfach was es ist.
Werde ich das jemals wieder spüren?
Immer wieder reißen die Narben auf. Und ich stelle mir noch immer all diese Fragen:
Liebtest du mich überhaupt? Liebtest du mich so wie ich dich?
Ich glaube, ich habe mich von diesem einem Moment blenden lassen. Wir saßen bei Sonnenuntergang an jenem Ozean und unterhielten uns über Gott und die Welt. Stundenlang. Es wurde Nacht, der Himmel schwarz. Eine Vollmondnacht. Schon allein die Umgebung war perfekt. Das Wasser rauschte und wir saßen irgendwann still nebeneinander; dabei lauschten wir was das Meer uns erzählen wollte. Plötzlich nahmst du meine Hand und gestandest mir mit perfekten Worten deine Liebe. Es ist eigentlich unbeschreiblich. Der perfekte Augenblick mit perfekten Worten und folgend der perfekte Kuss. Deine Hand ließ ich an diesem Abend nicht mehr los.
Warum lieben Menschen überhaupt?
Ich denke, ein Mensch ist ohne soziale Kontakte nicht überlebensfähig, aber warum liebt man? Eigentlich ist es das schönste Kompliment, was einem gemacht werden kann. Eine Liebe ohne Wenn und Aber; man wird so akzeptiert wie man ist.
Doch wie kann es sein, dass so etwas endet? Warum all dieser Schmerz?
Die Liebe ist das Schönste und Schlimmste Gefühl zugleich. Eigentlich kann ich froh darüber sein, diese Erfahrung mit dir gemacht zu haben. Ich habe viel daraus gelernt und ich denke, dass ich in Zukunft viele Dinge anders machen werde. Irgendetwas ist da aber was mich stört. Ich denke, es ist die Tatsache, dass ich es nicht in unserer Beziehung anders machen kann.
Gegenwärtig bist du glücklich. „Unendlich glücklich“, sagtest du. Zwar mit jemand anderem, aber glücklich und das ist das Wichtigste für mich. Ich wollte immer, dass du glücklich bist. Man muss in der Liebe auch verzichten können, es tut zwar weh, aber andererseits ist es schön zu wissen, dass derjenige, den man liebt, glücklich ist.
Gegenwärtig bin ich unglücklich. Ich hatte nach dir noch eine Beziehung, aber auch diese endete, da ich nicht die Kraft aufbringen konnte weiterhin mit jemandem zusammen zu sein, den ich nicht so liebe, wie ich dich einst liebte. Momentan bin ich verliebt. Liebe ohne Gegenliebe ist schrecklich. Vor allem, wenn man zwangsweise jeden Tag mit dieser Person zusammen ist. Ich werde wohl weiterhin daran festhalten müssen, dass es das Schicksal noch nicht will. Auch wenn es heißt, dass man sein Schicksal selbst bestimmen kann. Ich frage mich oft, ob alles vorbestimmt ist oder man mit bestimmten Momenten, in nur einer Sekunde und mit nur einer Entscheidung sein ganzes Leben in eine andere Bahn lenken kann. Es soweit verändern kann, dass alles besser wird. Oder schlechter. Je nachdem, was man tut.
Etwas, was ich wirklich weiß, ist, dass es vorbestimmt war dich zu treffen. Du warst mein Lebenswandel und ohne dich wäre ich nicht so, wie ich heute bin. Obwohl das Ende mit Schmerz verbunden war, sage ich, dass mir nichts Besseres passieren konnte als du und diese Erfahrung.
Die Sonne geht jeden Tag von neuem auf, auch wenn alles nicht so geschieht, wie man es sich wünscht. Und doch freue ich mich über die Kleinigkeiten des Lebens. Das Lächeln meiner Schwester. Regen, wie er auf mich niederfällt. Meine Freunde, mit denen ich gleichzeitig lachen und weinen kann. Wenn ich die gleiche Straße herunter laufe, wie jeden Tag und weiß, wie sich ein Pflasterstein vom anderen unterscheidet.
Ich liebe das Leben.
Das Leben und die Liebe sind ein schweres Spiel, doch es ist wie es ist und jeder kann das Spielen lernen.
Zu jedem Topf passt ein Deckel, man muss ihn nur finden.
Ich mache mich auf die Suche.

Illustration zum Text
[...]
(von pArAdoX)

Anmerkung von pArAdoX:

entstanden: 2004

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Kommentare zu diesem Text

shadowhunter (28)
(09.09.05)
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 pArAdoX meinte dazu am 09.09.05:
Dankeschön :) hehe, ja, das bild ist toll, aber leider habe ich es nicht gemalt... :/
Becks (17) antwortete darauf am 15.09.05:
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 pArAdoX schrieb daraufhin am 15.09.05:
och *lächel* danke, mein großer... liebe liebe worte ...
Kitty (24)
(24.09.05)
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 pArAdoX äußerte darauf am 24.09.05:
oh ja...lieder sind des teufels.. ich kann manchmal nich musik hören ohne andauernd bei bestimmtn liedern an etwas zu denken. is zum kotzn. nja, danke für das lob, kitty... und irgendwie mag ich deine fragen..
Lars24 (28)
(18.11.05)
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 pArAdoX ergänzte dazu am 18.11.05:
danke, für das kommentar. dieser text is mir sehr wichtig und wohl der persönlichsten... schmerz und kraft, ja das stimmt wohl. wobei ich das mit der kraft nochnich so richtig geschafft hab umzusetzen... jedenfalls herzlichen dank! gruß, paradox

 Dieter_Rotmund (11.08.18)
Fängt interessant an, bleibt dann aber viel zu vage-unkonkret, um eine echte, spannende Geschichte zu sein. Schade!
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