Balance zu halten

Geschichte zum Thema Nähe

von  redangel

Die Balance zu halten, zwischen Distanz und Nähe bedeutet, den Abstand behutsam zu verringern durch Gedankenaustausch. Sich langsam gefühlsmäßig annähernd, Kilometer um Kilometer schrittweise aufeinander zu. Nach der präzisen Anweisung deines inneren Navigationssystems scheinst du mir unaufhaltsam näher zu kommen.
Aus nächster nähe betrachtet schwindet die Distanz. Der Abstand schrumpft auf ein Minimum zusammen.
So gesehen kommst du näher an mich heran.
Als mir nahe Stehender bedrängst du mich nicht. Engst mich nicht ein mit einem zuviel an Nähe.
Du kommst mir aber laufend in die Quere. die Luftlinie wird zur kürzesten Verbindung zwischen uns.
Zwei Punkte, die sich räumlich unweigerlich aufeinander zu bewegen. Zwei züge die sich auf den gleichen Schienen entgegenkommen.
Wir stehen immer kurz vor dem Zusammenstoß.
Sobald wir uns getroffen haben, in nächster Nähe unmittelbar umarmt, küss mich bitte.
Denn annähernd damit hast du dir deinen Platz geschaffen in meinem Herzen.
Mir nahe Stehender:
schätzungsweise bist du mir absichtlich nah.
Ich wünsche mir, dass die Nähe uns bleibt.
Mir nahe liegendes greifbar wird durch Abstandsverringerung.
Ich wünsche mir deine Stimme als hörbares Stöhnen unmittelbar an meinem Ohr.
Hände bringen dich in meine Reichweite. Dazwischen kommt uns nichts mehr.
Gelungene Annäherungsversuche zwingen die Zurückhaltung zur Aufgabe.
so gesehen, mir nahe Stehender gelingt es uns spielend zwischen Distanz und Nähe
Balance zu halten.

(c) redangel

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Kommentare zu diesem Text


 Triton (18.09.05)
Das ist die Kunst daran, Distanz und Nähe zu kombinieren. Da zu sein, wenn nötig, aber auch mal loslassen wenn es sein muß. Duzu Vertrauen und Respekt, aber auch mal ein Signal geben, nicht nur warten. Selbst sein können, aber auch mal zurückstecken für den anderen. Gespür haben, was grade wichtiger ist, wer es nötiger hat. Ein wunderbarer Text mit viel versteckter Tiefe. LG Triton
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