So dunkel war es

Gedankengedicht zum Thema Dunkelheit

von  redangel

So dunkel war es, dass sie die Hand
nicht mehr sehen konnte, vor ihren Augen.
War sie blind geworden, womöglich durch ihn?
Wie in einem schlechent Traum
hatte er sie alleingelassen, dort in der Nacht.
Die Wut, die in ihr aufstieg, stellte sie sich
als roten, heißen Ball vor.
Er traf sie genau am Hals,
dort an ihrer empfindlichsten Stelle.
Ihre Arme hatten den heißen Ball
instinktiv aufgefangen, Sie hatte den Schmerz gespürt,
bevor sie ihn zu ihm zurückschmetterte.
Nur weg von sich.
So dunkel war es, als sie sich die Angst
vorstellte, als schwarzen Ball.
Gefüllt mit Steinen, die bei jeder Bewegung
die bei jeder Bewegung laut klackten.
So konnte sie die Angst gut hören.
Vorsichtig tastend streckte sie
die Arme im Dunkeln aus.
Wollte nicht mit ihren Gegnern zusammenstoßen.
Sie spielten das Spiel mit der Angst blind.
Woher sie wußten, wo das Tor war ?
Einer stand dahinter, der es ihnen zurufen sollte.
Aber er blieb stumm, warum auch immer.
So dunkel war es, als sie sich die Traurigkeit
als kleinen blauen Ball vorstellte.
Die Traurigkeit hervorholte aus ihrer Tasche,
und langsam fallen ließ.
Sie gab die Traurigkeit der Erde zurück,
denn dorthin gehörte sie, nicht mehr zu ihr.
So dunkel war es, dass sie die Hand
nicht sehen konnte, vor ihren Augen,
so dunkel  war es.



(c) redangel

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