Sie läßt alles leuchten

Erzählung zum Thema Betrachtung

von  redangel

Schwefelgelb meine Welt und die Sonne brennend am Himmel. Er leuchtet gelb nicht mehr blau. Die Wolken haben das weiße verloren. Das Papier auf das ich schreibe leuchtet ebenfalls sonnengelb. Auch meine Haut, strahlend. Sie wäre perfekt, wenn diese Flecken darauf nicht wären.
Sonnenflecken, hunderte neuer Sprossen. alles ist leuchtend, in Wärme eingetaucht. Wie einfach es doch ist die Welt zum Leuchten zu bringen. Meine große Weide im Garten singt. Glaub es mir ruhig, denn ich lüge nie.Seine vielen Kätzchen können es dir bestätigen. In der Weide singt es. Ein hohes anhaltendes surren der Bienen oder ein summen.Gelb, die Weidenkätzchen sind gelb vor Blütenstaub.Quietschgelb wie die Narzissen die ich gestern eingepflanzt habe unter den Büschen. Ich rieche an einer Narzisse und muß nießen.Kann man gelb riechen,  doch glaub mir ruhig, man kann. Ich kann in die Sonne sehen, schwefelgelb so leuchtet sie. Ich denke an das Mädchen mit den Schwefelhölzchen. Ich kann mit Feuer umgehen im Gegensatz zu ihr. Der Sonne ins Gesicht sehen, ohne daß meine Augen tränen, ohne weinen zu müssen, ohne geblendet zu werden.Dieses strahlende Licht, ich liebe es. Ich werde nicht verbrennen daran. sitze hier in einer gelbgefärbten Welt.Ein Flugzeug malt einen gelben Kondensstreifen hoch oben über mir an meinen Himmel. Ich sitze tiefer hier unten, aber ich würde gerne fliegen können. Hinein in das leuchtende Strahlen. Ikarus, ich kann Ikarus durchaus verstehen. Warum er der Sonne so nahe kommen wollte. Er suchte die Wärme, das strahlende.Ein zweites Flugzeug, es kreuzt die Kondenslinie des ersten. Darum steht nun ein X dort oben am Himmel. Es leuchtet gelb aber es verblasst rasch. Ich kann dabei zusehen, wie es wieder verschwindet. Nichts bleibt lange so, wie wir es sehen, weißt du. Aber das Summen ist noch da. Ich würde gerne fliegen können, hin zu dir. Die Welt ist so unwirklich, einfarbig leuchtend heute. Es muß nicht alles wirklich sein, was wir sehen. Leuchtende Vorstellungskraft, das Gehirn spiegelt uns etwas vor. Wahrnehmung, du ich will es ganz genauso organge leuchtend haben. Gedankensprünge, ich mache wilde Gedankensprünge hin zu dir.Leuchtend sonnengelbe Gedanken treffen dich. Und mein Herz blüht auf. Tausend Bienen berühren es, Sie streifen zärtlich darüber. Mein Herz singt sein Lied und keiner außer dir versteht den Text. Es brennt schwefelgelb orange.
Hast du gewußt, daß es in der Schwerelosigkeit kein Kerzenlicht geben kann, kein Leuchten. Es wird Sauerstoff gebraucht und die Schwerkraft. Du, mein Herz ist heute so schwer. Deswegen werde ich meine neue Sonnenbrille mit den orangefarbenen Gläsern aufbehalten.
Sie läßt alles leuchten.

(c) redangel

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Triton (25.09.05)
Verträumte, ineinanderfließende Gedanken. Es muß toll sein, wenn man sich einmal von allem so einfach lösen kann, um nur das zu sehen, was man möchte, und damit Kraft zu tanken für die Realität.
Ist einen Versuch wert, es auch mal zu probieren, denke ich. LG Triton
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram